An manchen Tagen wird die tägliche Routine im Bärenpark gleich am frühen Morgen durcheinander gewirbelt. Bei der morgendlichen Fütterung der Affen hörte eine unserer Pflegerinnen Geräusche aus einem Innenraum, obwohl die Affen bereits in einem anderen Raum abgesperrt waren. Vorsichtig schaute sie hinein und erblickte eine kleine Katze, die sich wohl in der Nacht in das beheizte Affengebäude geschlichen hatte.
Ob sie wußte, in welche Gefahr sie sich damit begeben hatte? Affenmann Theo geht nicht zimperlich mit Eindringlingen um, was manch ein Vogel schon schmerzlich erfahren musste.
Kaum war die Tür zum Affenraum aufgeschlossen, entschloss sich das Kätzchen zu wilder Flucht. Blitzschnell schoss es an der Tierpflegerin vorbei, hinaus aus dem Affengebäude und landete- in dem dahinter liegenden Teich. Panisch paddelnd versuchte es ans sichere Ufer zu gelangen und die steile Teichmauer zu erklimmen. Schließlich gelang es der Pflegerin, das Kätzchen am Kragen zu packen und aus dem kalten Nass zu ziehen.
Erwartet man an dieser Stelle nicht ein dankbares Miau ? Von wegen! Mit Krallen und Zähnen verteidigte das winzige Kätzchen sein Leben gegen die vermeintliche Bedrohung durch den menschlichen Lebensretter. Erst im Tierpflegerbüro konnte sie davon überzeugt werden, sich vom Pullover zu lösen, in den sie sich verbissen hatte. Getrocknet und gefüttert hörte sie bald auf, vor Angst zu zittern, beäugt jedoch die sie versorgenden Menschen noch immer misstrauisch.
Nun suchen wir dringend ein Zuhause für die Mieze. Ein Heim mit freundlichen Katzenbetörern, möglichst mit Freigang, wäre ihr sicher recht. Ein Gartenteich ist nicht notwendig- den Freischwimmer hat sie schon.
Euer Bärenparkteam