Um Mischka weiteres Leid zu ersparen, mussten wir uns schweren Herzens dazu entschließen, sie einschläfern zu...
Das Bärenparkteam nimmt Abschied von Bärin Mischka. Auch neu eingesetzte Medikamente konnten keine Besserung ihres Zustandes bewirken. Sie litt sehr stark unter Atemnot und wollte nicht einmal mehr die schönsten Leckereien fressen.
Um Mischka weiteres Leid zu ersparen, mussten wir uns schweren Herzens dazu entschließen, sie einschläfern zu lassen.
Als Mischka 1998 in den Bärenpark kam, hatte sie bereits 21 Jahre ihres Lebens einsam in einem 16 m² Käfig im Pionierpark Artern verbracht. Man hat es ihr damals angemerkt.
Mit der "Freiheit" eines großen Freigeheges konnte sie zunächst nichts anfangen. Sie steckte sich ihre 16m² ab und lief auf diesen im Kreis. Jahrelang. Als wäre sie noch im Käfig.
Nur wer ganz genau hinschaute, konnte erkennen, dass ihr Rundweg sich immer mehr veränderte und ausweitete.
Die Butter vom Brot ließ sich Mischka aber schon damals nicht nehmen. Selbst dem Riesen Goliath brummte sie gehörig die Meinung, wenn er es wagte, ihre Kreise zu stören. Auf den Hinterbeinen aufgerichtet ging sie ihm zwar kaum bis zum Bauchnabel, aber Goliath ging ihr bald schon lieber aus dem Weg, als sich ständig ihr Gebrummel anzuhören.
Welch eine Freude war es, als Mischka zum ersten Mal ihre Tatzen vorsichtig in einen neuen Gehegeabschnitt setzte. Fast 3 Jahre nach ihrer Ankunft. Nach und nach eroberte sie sich immer mehr Raum und lernte Neues hinzu.
Wie schön war es, sie beim Spielen mit dem sanften Samson oder später mit Max zu beobachten: ein kleines Bärchen, dass gestandene Bärenmänner auf den Rücken rollte und freudig in den Bauch zwackte.
Nach einer schweren Erkrankung 2007 mußte Mischka in die Seniorenresidenz ziehen.
Mit dem Alter veränderte sich ihr Charakter: sie wurde eigenbrötlerisch, ungeduldig, ein wenig verwirrt und ließ ihre schlechte Laune oft brummend an ihren Mitbewohnern Tina und Mario aus.
Da Mischka überzeugte Nichtschwimmerin war, sorgten ihre Pfleger im Sommer für Abkühlung per Dusche mit dem Wasserschlauch. Eine Fürsorge, die sie immer sichtlich genoss. Allerdings durfte der Wasserstrahl dabei dem Popo nie zu nahe kommen. Der Popo war Tabuzone. In diesem Punkt war Mischka sehr eigen.
In den letzten Jahren machte Mischka eine Herzerkrankung sehr zu schaffen. Lange Zeit konnte diese Erkrankung durch Medikamente in Schach gehalten werden. Dies war leider jetzt nicht mehr möglich.
Wir werden unsere Mischka sehr vermissen. Ihr ausdrucksvolles Gesicht, ihre Tapferkeit und selbst ihre Anfälle von Übellaunigkeit werden uns sehr fehlen.