Alternativer Bärenpark Worbis
Coronahinweise: mehr erfahren
Alternativer Bärenpark Worbis Coronahinweise: mehr erfahren
Duderstädter Allee 49, 37339 Leinefelde-Worbis

search

Wie sinnvoll sind Zoos heutzutage noch?, so lautet die Überschrift zum Beitrag des Programms Radio Eins des Senders rbb. Da wir seit Jahrzehnten Wildtiere aufnehmen, die durch die Ausbeutung in zoologischen Gärten starke Verhaltensstörungen und damit einhergehendes Leid erfahren haben, ist das Thema für uns von großer Bedeutung. Entsprechend gespannt waren wir auf diesen Expertenbeitrag – der sich leider als eine lange Werbesendung für Zoos entlarvt hat. Schade, dabei muss sich an dem System Zoo einiges ändern und eine objektive, sachliche Auseinandersetzung mit der Problematik ist von großer Wichtigkeit, allen voran für die Tiere selbst.

Zeit für einen Fakten Check Zoo!

1 Ein Ort der Bildung?
Regelmäßige Zoogänger_Innen wissen nicht mehr über Tiere und Natur, als diejenigen, die Zoos nicht besuchen. Statistisch gesehen verweilen Menschen weniger als eine Minute vor den Tiergehegen, Ausnahme sind Fütterungen und Nachwuchs. Faktisches Wissen über die Tiere gibt es hingegen in Büchern, Magazinen, Dokus und alles geballt im Internet. Selbst wenn sich Besucher mehr Zeit für das Beobachten vom Verhalten der Tiere nehmen würden – was sehen sie? In der Regel Stereotypie wie Kopfwedeln, Kreislaufen oder Lethargie. Woran es im Gegenzug mangelt ist die Förderung für das Bewusstsein über die Notwendigkeit von Schutzgebieten und was jeder Einzelne beitragen kann, damit die Lebensräume nicht weiter zerstört werden.

2 Zoos sind Artenschutzzentren?
Wenn es 10 000 Tierarten im Zoo gibt, dahingehend 400 Erhaltungszuchtprogramme - wofür werden dann die anderen 9600 Arten ausgestellt? Zudem wurden in den letzten Jahren gut 900 Wildfänge in deutsche Zoos gebracht, also der Natur entnommen, um in Gefangenschaft zu leben – wo liegt da der Artenschutz? Fakt ist, der Schutz von Lebensraum ist wesentlich effektiver als künstliche Nachzucht. Tiere aus Gefangenschaft wieder auszuwildern stellt den letzten Schritt dar, wenn eine Population bereits ausgestorben ist oder nur noch wenige Individuen im natürlichen Lebensraum vorkommen. Diese Tiere brauchen einen geeigneten Lebensraum – wozu sonst auswildern? Nachzucht löst nicht das Problem von Lebensraumschwund, welcher neben Bejagung der Hauptgrund für Artensterben ist. Der Schutz der Habitate ist also essentiell. Abgesehen davon rechtfertigen Auswilderungsprogramme nicht die Ausstellung vieler Tierarten auf engstem Raum, die daraus resultierend mit Verhaltensstörungen zu kämpfen haben.

Wie wäre es also mit einer Vision für den Zoo der Zukunft? In unseren eigenen Wildtierschutzzentren leben zwar ebenso Tiere in Gefangenschaft, werden jedoch nicht ausgestellt, eher besteht die Möglichkeit, Bären, Wölfe und Luchse in naturnaher Umgebung zu beobachten. Weiterhin wurden all diese Tiere aus schlechten Lebensumständen gerettet bzw. suboptimalen Haltungen übernommen. Darunter befinden sich auch zahlreiche Tiere aus Zoos und Tierparks. Wir zeigen und klären darüber auf, welche Folgen durch eine nicht tiergerechte Haltung verursacht werden. Ein ähnliches Konzept wäre auch ein nachhaltiger Ansatz für einen modernen Zoo.

Auf einen Blick:
1 | Sämtliche Nachzuchten, die nicht für eine Auswilderung bestimmt sind, einstellen. Den daraus entstehenden Platz für die Erweiterung bestehender Anlagen nutzen. Die eingesparten Kosten in Artenschutzprogramme fließen lassen.
2 | Artenschutzzentren Wirklichkeit werden lassen – zum einen naturnahe Anlagen bauen, in denen die Wildtiere verhaltensgerecht leben können, zum anderen durch multimediale Elemente Aufklärung zu Tier- und Umweltschutz betreiben
3 | Platz für Tierschutzfälle freihalten – in Europa mangelt es an Schutzzentren, dadurch gibt es jährlich im Schnitt 20 000 Wildtiere, die eine neue Unterbringung benötigen. Illegaler Wildtierhandel und Privathaltung, Missbrauch im Zirkus und Extremsituationen wie der aktuelle Krieg in der Ukraine oder die Klimakrise – hierbei könnten Zoos und Tierparks aktiv mithelfen.

Fazit: Aktuell dienen Artenschutz, Bildung und Tierwohl in Zoos und Tierparks vorrangig zum Werbezweck. Damit sich das ändert, muss einiges getan werden. Werfen wir aber am Ende noch einen Blick auf die Gesetzeslage und lassen die Definition Zoo, wie sie im Naturschutzgesetz zu finden ist, für sich sprechen:
§ 42 Bundesnaturschutzgesetz
„Zoos sind dauerhafte Einrichtungen, in der lebende Tiere wild lebender Arten zwecks Zurschaustellung während eines Zeitraumes von mindestens sieben Tagen im Jahr gehalten werden.“

[Dieser Kommentar bezieht sich auf den Beitrag: Debatte - Die Weber Wie sinnvoll sind Zoos heutzutage noch? (Radio Eins, rbb)]

31.03.24 10:00 Uhr | Ostereiersuche

Alternativer Bärenpark Worbis

Am 31. März heißt es wieder: auf zum traditionellen Ostersonntag im Alternativen Bärenpark Worbis! In gewohnter Manier bieten wir den ganzen Tag ein bärenstarkes Programm.

mehr erfahren

Termine

  • 31.03.2024…
    ganztags | große Ostereiersuche
  • 04.04.2024…
    Ferienprogramm | Nachwuchs - Die neue (Tier) Generation
  • 13.04.2024…
    ganztags | ehrenamtlicher Arbeitseinsatz Tag 1 – Anpacken für den Tierschutz

 Unsere Zertifizierung Bildung für nachhaltige Entwicklung

Naturparkpartner Eichsfeld Hainich Werratal

Folgen Sie uns auch auf:

Datenschutzeinstellungen

Keine Lust auf Cookies? Ok, verstehen wir. Dennoch benötigt diese Webseite das ein oder andere Cookie oder auch Unterstütztung von einem Drittanbieter, damit sie richtig gut für dich funktioniert (=technisch notwendige Cookies). Im Sinne der Tiere wollen wir unser Wissensangebot gerne sinnvoll erweitern und deswegen haben wir ein paar kleine Cookies engagiert, die uns emsig helfen besser zu werden (=Tracking Cookies).

Entscheide selbst ob du uns mit ein paar Keksen weiterhelfen möchtest.