Vor 10 Jahren hätte ich mir nicht gewünscht, auch das 30. Lebensjahr zu erreichen. Nicht dort, wo ich mich zu jenem Zeitpunkt befand.
Doch seit 1998 lebe ich im Bärenpark Worbis, bezog damals schon als ältester Bär den Wald, habe nun ein hohes...
Es geht mir gut! Wenn Sie das Bild, das Vera Faupel von mir gemacht hat, anklicken, werde ich größer.
Vor 10 Jahren hätte ich mir nicht gewünscht, auch das 30. Lebensjahr zu erreichen. Nicht dort, wo ich mich zu jenem Zeitpunkt befand.
Doch seit 1998 lebe ich im Bärenpark Worbis, bezog damals schon als ältester Bär den Wald, habe nun ein hohes Alter erreicht und bin trotzdem fit, inzwischen sehr selbstbewusst und vor allem für einige der Herren Bären interessant. Trotz meines grauen Pelzkragens.
Dabei fing alles so furchtbar und doch so "normal an...
Es war in vielen Zoos und Tierparks völlig normal, dass man jährlich Bärennachwuchs züchtet, um mit Babys die Besucher zu locken. Wollte man im kommenden Jahr wieder Bärenbabys präsentieren, musste man die noch Kleinen vom Jahr zuvor rechtzeitig von der Mutter nehmen. Eine Bärin paart sich nur, wenn sie gerade keinen Nachwuchs hat.
So trennte man mich also mit knapp sechs Monaten von meiner Mutter. Eigentlich hätte ich gern bis zum zweiten oder gar dritten Lebensjahr bei ihr bleiben wollen. So, wie es die Natur eben vorgesehen hat. Nun saß ich also als Baby allein in einem Käfig. Klar, zuvor lebte ich mit meiner Mutter auch eingesperrt, aber da habe ich noch nicht so darunter gelitten. Meine Mama war da und das war schön. Hier im neuen Käfig in der thüringenschen Stadt Artern war ich allein und doch noch so klein.
Fast 22 Jahre dauerten das Eingesperrtsein und die Langeweile auf nur vier x vier Metern. Das muss man sich mal vorstellen! Ein Bär, der in freier Wildbahn mehrere hundert Quadratkilometer bewandert, muss 22 Jahre auf 16 m? vegetieren. Genau diese Quadratmeter haben sich bei mir eingebrannt.
Die Bärenoma Mischka