Dort...
Freitag, 13. April. Ein Mitarbeiter des Bärenparks hört bei seinem morgendlichen Rundgang Wellensittichrufe. Nichts Ungewöhnliches, leben doch im Bärenpark zahlreiche Wellensittiche in einer großen, begehbaren Voliere. Doch das Rufen - es ist eher ein Antworten auf das Geplappere unserer Sittiche - kommt vom Parkplatz vor dem Bärenpark.
Dort findet der Mitarbeiter einen mit einer Tischdecke zugedeckten Vogelkäfig. Wie lange wohl die beiden Wellensittiche in ihrem Käfig schon hier stehen?
Ein Zettel liegt bei: "Wertes Bärenparkteam, bitte nehmen Sie diese Vögel auf. Es ist ein Notfall, sonst würden wir die Tiere nicht weggeben. Danke."
Na ja, wenigstens ein Zettel mit Bitte und Danke und die Tiere haben außerdem Futter. Doch genauso gut hätten die Tiere anderen, weniger tierfreundlichen Menschen in die Hände fallen oder Katzen hätten fündig werden können
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Da fällt uns ein: Vor ein paar Tagen hatte ein Frau angerufen und gebeten, zwei Wellensittiche abgeben zu dürfen. Sie gehörten ihrem Sohn und der kann sich nicht mehr kümmern.
Wir mussten ablehnen, denn solche Anrufe erreichen uns wöchentlich. Würden wir alles aufnehmen, was uns angeboten wird, was nicht mehr gehalten werden kann - Allergie, keine Lust, keine Zeit mehr -, dann würden wir aus allen Nähten platzen. Wo bleibt die Verantwortung für die angeschafften Tiere? Weshalb steigen die Allergieerkrankungen in der Urlaubszeit so rapide an?
Immer wieder klären wir auf: Bitte vor jeder Anschaffung eines Tieres über die Ansprüche der Tiere nachdenken und entscheiden, ob man Zeit, Platz und Geld für die Tiere hat. Ein Tierleben lang!!!