Als DARIA im Sommer letzten Jahres zu uns in den Schwarzwald kam, war sie bereits 28 Jahre alt. Geboren in Portugal, als junger Bär über die Grenze nach Südspanien verkauft, verbrachte sie bis zu ihrer Rettung ihr Leben im Zoo. Alte Dame, die nie Waldboden spürte, keine Winterruhe kannte, die ihren Alltag nur wenige Zentimeter durch eine Glaswand getrennt von Besuchern verbrachte – wie wird sie sich in den großen, anspruchsvollen Freianlagen zurechtfinden? Wie wird sie mit dem harten Winter im Schwarzwald umgehen? Und wie wird sie auf Artgenossen reagieren, die bereits seit Jahren das Gelände bewohnen?
Gestern, am 31. März 2020, gut neun Monate nach ihrer Ankunft in unserem Tierschutzprojekt, ereignen sich folgende Szenen: nachdem DARIA mit Abstand die längste Winterruhe [169 Tage!!] im Vergleich zu JURKA und Co. gehalten hatte, wird sie nun aktiver, erkundet die Freianlagen. Vermisst sie die jahrelange Nähe zum Menschen? Keine Anzeichen dafür, im Gegenteil, der Geruch von Artgenossen und Neugier leitet sie durch die Verbindungswege in andere Teile der Anlage! Schließlich trifft sie in der Seniorenresidenz auf KAJA, die ehemalige Zirkusbärin. Mit ihren 36 Jahren ist sie die älteste Bärin bei uns, doch zum alten Eisen gehört sie noch lange nicht. Sie bietet dem Neuling selbstbewusst die Stirn, was DARIA erwidert. Beide können sich abwechselnd behaupten, interagieren in faszinierender Bärenmanier und gehen schließlich wieder ihrer Wege. In der Seniorenresidenz hat sich eine neue Bären-WG gegründet.
Einen solchen Moment haben wir uns sehnlichst erhofft, als wir damals DARIA und DORO in ihrem tristen, kargen Sandverließ im verlassenen, südspanischen Zoo zum ersten Mal sahen. Es war ein langer Weg und harte Arbeit sie zu uns zu holen. Doch die Grundlage, weshalb sie jetzt solch ein Leben haben kann und ihre Zukunft gesichert ist, bilden die Paten, Spender sowie Unterstützer unserer Tierschutzarbeit und dafür möchten wir uns im Namen der Vierbeiner von ganzem Herzen bedanken!
Auf das wir auch in Zukunft noch gemeinsam etliche Leben retten können.
Ihr Team vom
Projekt SCHWARZWALD