Jurka, die Mutter von Bruno, der 2006 in Bayern erschossen wurde, fühlt sich im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald pudelwohl. Egal, ob bei einem schönen Bad oder im Beerendickicht, wo sie sich eine süße Nachspeise holt.
HöhlenputzWas treibt ein Bär in seiner Höhle? Das ist eine spannende Frage, über die wir immer wieder gerne etwas Neues erfahren. Einmal im Jahr gibt es hierzu Gelegenheit – und das ganz nebenbei, beim Frühlingsputz.
Eigentlich müsste es mittlerweile ja Früh-„sommer“-putz heißen. Aber egal, Hauptsache es passiert etwas vor dem nächsten Wintereinbruch. Und das ist dringend notwendig, denn unsere Bären sind – man darf da ehrlich sein – echte Saubären.
Denn Bären kennen keine Klos. Es wird dort fallen gelassen, wo man gerade steht oder auch liegt – und wenn es die eigene Höhle ist. Dazu kommt, dass manchmal die Beute „Zuhause“ am besten schmeckt. Und wenn der Knochen dann sauber abgenagt ist, wird er nicht entsorgt, sondern bleibt dort liegen, wo er zuletzt abgefieselt wurde. Oft wird er damit Bestandteil der Unterlage, und die ist unseren Bären schon wichtig.
Für die Bären-„Matratze“ bieten wir im Herbst Strohballen, die sich die Bären dann in die Höhle ziehen und dort ausbreiten. Zusätzlich suchen sich unsere Höhlenbewohner Äste und Laub in ihren Anlagen, die sie in ihre Matratze einarbeiten. Diese würde wohl letztlich nicht den Standards einer Prinzessin-auf-der-Erbse entsprechen, aber zumindest unseren Braunies scheint sie so, mit all den groben Bestandteilen, angenehm zu sein.
Die Funktion einer solchen Bärenmatratze ist leicht nachzuvollziehen: Alles Flüssige läuft nach unten durch, und das Pflanzenmaterial isoliert vor Kälte von unten. Auf Dauer kommt mehr und mehr Material hinzu. Schon aus diesem Grund müssen wir regelmäßig einschreiten und die Bärenunterkünfte ausmisten. Schließlich wollen wir nicht, dass Krankheitserreger und andere unliebsame Höhlenbewohner die Winterruhe unserer Bären stören. Generell ist unser Anspruch, den Tieren die bärenbesten Lebensumstände zu bieten.
Leonie RB 9740-klEs ist Sommer. Es ist schwül. Die Bären im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald sind ganz auf faul sein und Baden eingestellt. Doch gibt es ein Problem. Der ehrenamtlich tätige Rentnertrupp des Parks präsentiert umgehend die Lösung dafür.
So ein Bärenleben ist auch nicht immer einfach. Da macht man sich auf den Weg durch die Weiten seiner Bärenanlage – mit Gedanken an ein schönes, kühles Bad. Dann steht man schließlich vor dem Trog und ... es ist kein Wasser mehr drin. Ein Kollege hat sich kurz zuvor in die 100 Liter fassende Badewanne plotzen gelassen. Und so ein Bärenbauch verdrängt natürlich ... da bleibt einem dann nichts anderes übrig als zu warten bis der Trog wieder voll gelaufen ist. Und das kann dauern, an heißen Tagen manchmal bis zu einem halben Tag. Natürlich könnte man sich auch im Bach, der die Anlagen durchfließt, kühlen, aber eine Lieblingsbadewanne ist halt eine Lieblingsbadewanne.
TrogarbeitenNach dem Motto „Bärenproblem erkannt, Bärenproblem gebannt“ hat sich zu Wochenbeginn der ehrenamtliche Rentnertrupp des Parks getroffen, damit sich die Bären zukünftig häufiger Badefreuden gönnen können. Herrmann Huber, Otto Armbruster, Günther Hering und Reinhard Neef aus dem Wolftal haben mit Unterstützung des Bärenpark-Teams einen alten Steintrog in Position gerückt und einen neuen Zulauf angelegt. Bärenpark-Mitarbeiter Werner Neef ist sich nun sicher: „Der Trog sollte in Zukunft in sieben bis acht Minuten wieder voll sein. Bären und Besucher dürfen sich nun noch häufiger auf ausgelassene – oder auch andächtige – Badevergnügen freuen.
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