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Im Frühjahr 2005 haben sich die beiden in deutschen Wäldern (Bundesland Sachsen) lebenden Wolfsrudel erfreulicherweise um je 5 Tiere vergrößert. Es gab Nachwuchs in der Neustädter und in der Muskauer Heide. Die Alttiere wanderten vor einigen Jahren aus Westpolen nach Deutschland. Fachleute des Alternativen Bärenparks Worbis schätzen diesen...

Im Frühjahr 2005 haben sich die beiden in deutschen Wäldern (Bundesland Sachsen) lebenden Wolfsrudel erfreulicherweise um je 5 Tiere vergrößert. Es gab Nachwuchs in der Neustädter und in der Muskauer Heide. Die Alttiere wanderten vor einigen Jahren aus Westpolen nach Deutschland. Fachleute des Alternativen Bärenparks Worbis schätzen diesen Bestand für eine starke Wolfspopulation jedoch als zu klein ein.Es müssten weitere Wölfe aus Polen einwandern. Doch in Westpolen ist der Bestand mit ca. 10 Tieren relativ dünn.

In Ostpolen wird der Bestand auf ca. 500 Wölfe geschätzt. Blutauffrischung müsste von dort kommen. ?Eine entscheidende Ursache für den fehlenden Nachschub aus Polen ist die mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung?, so Uwe Lagemann, Leiter des Bärenparks. Wölfe bewegen sich durchaus in menschlich intensiv genutzten Bereichen, natürlich weitgehend nachts und nutzen problemlos Strukturen wie örtliche Straßen, Eisenbahnschienen und Brücken, wie Gesa Kluth vom Wolfsbüro Lupus bestätigt. So ist doch die wesentliche Frage: Werden die Wölfe am Leben gelassen?

Obwohl in Deutschland wie auch in Polen die Wölfe unter Schutz stehen, werden sie immer wieder geschossen. Viele Jäger betrachten die Wölfe als Konkurrenten, denn was der Wolf reißt, kann der Jäger nicht mehr schießen. Jeder Wolf, der in Ostpolen seine Wanderung gen Westen beginnt, muss ca. 600 Kilometer lebend überstehen. Im Zentrum von Polen gibt es keine Wölfe. In Westpolen brechen die Bestände zusammen. Hier vermutet Lagemann, dass Wilderei die Ursache ist. Mit einem Wolfsfell oder präparierten Teilen ist die Möglichkeit eines lukrativen Zusatzverdienstes gegeben. Aber auch in Deutschland sehen einige Unverbesserliche die Wölfe lieber tot als lebendig. So ist auffällig, dass in den letzten 15 Jahren von den acht im Osten Deutschlands registrierten Wölfen ? außerhalb des sächsischen Wolfsgebiets ? fünf Wölfe nachweislich geschossen, einer lebend gefangen und nur zwei dem Straßenverkehr zum Opfer fielen.
Selbst die im Tierpark Klingenthal ausgebrochene Wölfin Bärbel schaffte es, sich sieben Monate in Freiheit aufzuhalten, 300 Kilometer Luftlinie durch Deutschland zu durchqueren und wurde dann nicht etwa Opfer des Straßenverkehrs oder ist verhungert. Sie wurde erschossen. Es ist auch noch nicht geklärt, wo die Jungwölfe geblieben sind, die seit dem Winter 2001/ 2002 und den folgenden Wintern das damals noch einzige Rudel in Sachsen verlassen haben.

Die Stiftung für Bären fordert mehr Akzeptanz der Menschen für das Wildtier Wolf. Voraussetzung ist natürlich eine umfassende Aufklärung der Menschen, denn es kann nicht sein, dass die Wölfe in Deutschland, nachdem sie hier bereits ausgerottet waren, schon wieder in Gefahr sind, weil der notwendige Nachschub aus Polen ?Berufsverbot? bekommt.
?Die mangelnde Aufklärung ist also kein nationales Problem, sondern ein internationales und beschränkt sich keineswegs nur auf Polen?, so Rüdiger Schmiedel, Geschäftsführer der Stiftung für Bären. ?So lange Jäger nach dem Abschuss eines Wolfes trotz Verbots frei gesprochen werden, nutzen sie ihre Narrenfreiheit.?

Zahlreiche Informationen über den Wolf erhält man u.a. im Alternativen Bärenpark Worbis, in dem nicht nur ein Wolfsrudel gemeinsam mit Bären lebt. Ein Lehrpfad und regelmäßige Veranstaltungen ?Nacht der Wölfe? bringen dem Besucher den faszinierenden und natürlichen Heger und Jäger näher. Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens des Alternativen Bärenparks in Worbis wird es neben vielen Veranstaltungen auch zwei große Dia-Nächte zum Thema Wolf geben (23. und 24. Juli.2006) M.L.
Posted: 2006-01-02 10:53:00

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