Leider sind illegale Wildtierhandel – und Haltung ein wachsendes Problem in ganz Europa. Die Folgen daraus sind meist mit erheblichen Tierleid verbunden. Das Schicksal von Julija und Jana ist aber leider kein Einzelfall. Die Rettungsaktion zeigt, wie wichtig internationale Zusammenarbeit ist, um sich diesem Problem zu stellen.
Bernd Nonnenmacher | Einsatz-Teamleiter STIFTUNG für BÄREN -Wildtier- und Artenschutz
Nachdem die zwei Braunbärinnen JULIJA und JANA 2010 zur Welt kamen, wurden sie Opfer illegalen Wildtierhandles und kamen in einen Freizeitpark. Dort wurden sie für touristische Zwecke missbraucht – trotz fehlender Haltungsgenehmigung seitens der Besitzer. In Kooperation mit der litauischen Tierschützerin Brigita Kymantaite von der Organisation GATO konnten die zwei weiblichen Vierbeiner Ende November 2022 endlich durch die Behörden beschlagnahmt werden. Seit über 2 Jahren kämpfe die Stiftung und GATO für die Befreiung der Bären. Die Aufnahme und den Transport von JULIJA und JANA war seitdem zugesagt. Am 01.12.2022 brachte sie unser Einsatz-Team in unser Baden-Württembergisches Wildtierrefugium, den Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald.
Hier dürfen die Beiden endlich einfach nur Bär sein – und das nahmen sie direkt wahr und begaben sich noch während der Quarantäne in Winterruhe. So erkunden sie im Frühjahr 2023 Schritt für Schritt – nach eigenem Tempo – ihre neue Heimat, naturnah und tiergerecht.