Ludwig mit BärAm Sonntag, den 8.9. findet unser diesjähriges Sommerfest im Bärenpark statt. Laut Wetterbericht sollen es noch einmal Durst machende 30°C werden. Das wäre perfekt. Wir werden mit ausreichend Flüssigem dagegen halten.
Festauftakt mit Frühschoppen ist um 11 Uhr. Es spielt die Musikkapelle Harmonie Schapbach. Wer mit einem Bärenhunger kommt – oder auch nur mit einem kleinen – wird von uns ab mittags versorgt werden. Den ganzen Tag über gibt es Leckereien vom Grill.
Ansonsten bieten wir wieder jede Menge Spaß und Unterhaltung – vor allem auch für Kinder: Profi-Clown Bärchen tritt auf und hat ein lustiges Programm zusammengestellt. Kinder können sich in einer Hüpfburg austoben oder sich schminken lassen. In der Sporthalle des ABB-Kinderferienheims findet außerdem eine Teddybären-Ausstellung statt.
Abschied vom Bären-InfomobilViele werden sich noch an den Bus mit den großen Bären- und Wolfsmotiven erinnern und haben ihn vielleicht auch von innen gesehen. Ab 2004 fuhr der umgebaute Ziehharmonikabus als „Bären-Infomobil“ durch die Lande, um für den AWBS zu werben. Mit der Fertigstellung des Parks 2010 wurde das Mobil als Ausstellungsraum fester Bestandteil der Anlage. Jetzt hat er ausgedient.
Das raue Schwarzwaldklima war wohl zu viel für ihn. Schimmel hatte sich im Innenbereich festgesetzt. Für unsere Besucher war es einfach nicht mehr zumutbar, sich darin aufzuhalten. Deshalb haben Park-Mitarbeiter den Bus zunächst im Bereich der „Ziehharmonika“ geteilt und anschließend mit einem MB-Truck (Holzrücke-Traktor) aus seinem ständigen Parkplatz herausgezogen und abgeschleppt.
Der Bus wird zerlegtDie didaktische Einrichtung wurde natürlich rechtzeitig ausgebaut. Der PC für ein digitales Suchspiel, die Dufttafel mit der man typische Gerüche aus dem Lebensraum der Bären erkennen kann, das Fahrrad mit dem man mit Bären um die Wette radeln darf, stehen mittlerweile in der Eingewöhnungsstation. Hier sind sie einstweilen sicher vor Feuchtigkeit. Geplant ist nun, anstelle des Bärenmobils einen stationären Info-Bereich aufzubauen, in dem die Didaktik-Elemente dann wiederverwendet werden können.
Der Neue kl1,95 Meter groß ist der Neue – gemessen von der Hacke bis zum Scheitel (das Scheitelhaar angedrückt). Er stammt aus den Wäldern Rumäniens. Sein Gesicht ist zu einer grimmigen Fratze erstarrt. Dafür grüßt er Besucher freundlich mit erhobener Pranke.
Entscheidender Unterschied zu unseren anderen neun Bären: Der Neue ist ausgestopft. Er stammt aus dem Nachlass eines Jägers aus der Nähe von Achern, Baden-Württemberg. Die Familie des Jägers durfte den Bären nicht verkaufen, sondern nur an ein Museum oder eine ähnliche Einrichtung verschenken. So kam die Familie auf den Bärenpark, kontaktierte uns und überließ uns den Bären großzügigerweise (vielen Dank dafür!). So können wir nun in unserem neuen Dokumentations-Raum ein echtes Prunkstück präsentieren. Und nicht nur das.
PenisknochenDazu haben wir den Originalschädel bekommen, eine Kralle, Abgüsse der Eckzähne und den original Penisknochen des Bären. Außerdem wurde uns ein weiterer Schädel überreicht. Dieser bereitet uns einiges Kopfzerbrechen, weil von der Witwe des Jägers nicht zu erfahren war, ob es sich dabei um einen Hund oder einen Wolf handelt. Die Bestimmung ist nicht so ganz einfach, was unter anderem daran liegt, dass es die Standardkennzeichen für einen Hundeschädel nicht gibt. Die vielen Hunderassen sind einfach zu unterschiedlich. 4 Merkmale haben wir geprüft:
Schädel von Wolf oder Hund1. Wolfstypisch soll ein stark ausgeprägter Knochenkamm auf dem Oberschädel sein. Der ist bei unserem Exemplar eher weniger deutlich. Unsere Recherche ergab außerdem, dass es auch Hundeschädel mit stark ausgeprägtem Knochenkamm gibt.
2. Typisch für den Wolf angegeben sind außerdem weit ausladende Jochbögen. Das trifft auf unser Exemplar zu. Aber auch in diesem Punkt haben wir Hundeschädel gesehen, die entsprechend ausladend gebaut sind.
Oberschädel von Wolf oder Hund3. Auch der Abstand der Schneidezähne (beim Hund locker; beim Wolf eng) ist kein verlässliches Merkmal.
4. Der so genannte Orbital-Winkel soll beim Wolf kleiner als 45° sein. Beim Hund liegt er anscheinend über 53°. Bei unserem Schädel haben wir 50° gemessen. Dieses Merkmal bringt uns also auch nicht weiter.
Wir haben trotzdem eine Erkenntnis: Einen Chihuahua von einem Wolf zu unterscheiden, ist keine Kunst. Aber um einen wolfsähnlichen Hund von einem Wolf zu unterscheiden, taugen die landläufig im Internet kursierenden Merkmale zur Unterscheidung allesamt nichts. Die beiden Tierarten sind sich einfach zu ähnlich.
Wir freuen uns trotzdem über den Schädel eines „hundeartigen Raubtiers“ mit seinem typischen Fleischfressergebiss mit dem wir den Unterschied zum Allesfresser Bär nun trefflich erklären können.
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