Freiheit für Zirkusbären
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- Kategorie: News - Bärenpark Schwarzwald
- Veröffentlicht: Montag, 10. September 2012 21:25


Unterstützen Sie uns beim Bau ihres neuen Zuhauses!
Neun Bären und drei Wölfe zählen zu den Bewohnern des Alternativen Wolf- und Bärenparks. Jetzt sollte plötzlich ein ganz besonderer Bär aus Bad Liebenzell die Besatzung verstärken.
Eine ehemalige Filiale der Volksbank, hatte ein kleines Bärchen einsam auf einem Betonsockel über Jahre festgeschraubt. Nun haben Freiwillige und Mitarbeiter vom Alternativen Wolf- und Bärenpark das Bärchen gerettet und sogleich in das Wolftal nach Rippoldsau-Schapbach gebracht.
Stephan Voegeli, Leiter des Parks dazu: „Es ist der erste Bär, der unsere Futterkosten nicht belasten wird und der keine Winterhöhle braucht.“
Wir danken dem Vorstand der Volksbankstiftung Sindelfingen für diese Skulptur-Spende und der damit verbundenen Steigerung der Attraktivität des Alternativen Wolf- und Bärenparks im Schwarzwald.
Fleißige Helfer werden nach unserem Bärenparkfest am 2. September die Skulptur aufstellen. Alle Interessenten sind natürlich zum Bärenparkfest am kommenden Sonntag herzlichst eingeladen.
Wie schon berichtet ist dafür die ehemalige Wolfsrückzugsanlage senoirengerecht umgestaltet worden, damit Schapi und Poldi aus der bisher bewohnten, relativ engen Freianlage in diese weitläufige, vom Fegersbach durchflossene und mit neuen Winterruhehöhlen ausgestattete Anlage übergesiedelt werden können. Dort sind sie auch sicher vor den von uns befürchteten Ärgerattacken der Wölfe, mit denen sie wegen ihrer Gebrechen, der Blindheit und der Arthrose, wahrscheinlich nicht so gut umgehen können, wie ihre fitteren Kolleginnen und Kollegen.
Für die geplante, gründliche Untersuchung steht das ganze Team ab 8.00 Uhr bereit und erwartet die Ankunft des Tierarztes Dr. Sieder. Überpünktlich fährt der Veterinär mit seinem Wagen vor und das geplante medizinische Vorsorgeprogramm kann starten. Im OP liegen Stricke, Handschuhe, ein Mikroskop, Handlampen, Probenbecher und viele andere Untensilien bereit.
Schapi döst derweil in seiner Box auf dem gemütlichen Strohlager und scheint vollkommen unbeeindruckt von dem Treiben um ihn herum. Dr. Sieder bereitet nun in großer Ruhe sehr routiniert die Narkose vor. Um 8.14 Uhr bekommt der Patient seinen ersten Narkosepfeil verabreicht und 45 Minuten später liegt Schapi sanft entschlummert auf dem Boden seiner Box.
Dann wird der schlafende Bär vorsichtig auf ein Tragetuch gehieft. Ächzend schleppt das Team Schapi dann in den OP. Reibungslos geht da die Untersuchung dann von statten. Röntgenaufnahmen vom Kiefer und von der Hüfte werden gemacht und Proben vom Kot, dem Blut, der Haut und den Haaren entnommen. Höhepunkt der Behandlung ist das Entfernen der kaputten Wurzel des linken, unteren Reißzahnes. Keine einfache, aber eine notwendige Aufgabe. Nach wenigen Minuten ist auch das überstanden.
Jetzt ist der große Moment gekommen. Schapi wird auf dem Tragetuch liegend in sein neues Reich gebracht. Um 9.45 Uhr wird das Tuch unter ihm weggezogen und er bekommt eine Aufwachspritze. Damit er beim Aufwachen nicht strauchelt und hinfällt ist er ringsum in Strohballen eingepackt. Eine Viertelstunde später sitzt er schon neugierig schnüffelnd auf seinem Hinterteil, da er noch etwas wackelig auf seinen Beinen ist.
Er scheint aber schon sehr interessiert an seiner neuen Umgebung. Wenige Stunden später schon marschiert er trotz seiner Blindheit mit festen Schritten und großer Sicherheit durch das Gelände, als sei er noch nie woanders gewesen.
Diese erfolgreiche Untersuchung wird gekrönt durch die erfreuliche Nachricht des Tierarztes, daß Schapi für sein Alter von 22 Jahren durchaus als kerngesund bezeichnet werden darf.