Aktuelles

JURKA Kolumne 18.12.2021

Jurka-Kolumne
Jurka-Kolumne

Ciao und grüß Gott, liebe Leute! Bei diesem Wetter treibt mich ja eigentlich nur die Neugier noch vor die Tür. Wobei ich mir bei 4 von 5 Fällen denke – ach, JURKA, bleib doch heute in deiner Höhle. Aber es lohnt sich durchaus, auch im Winter mal einen Blick in die Anlagen zu werfen. Und aktuell bin ich gerade großer Fan von HERO, dem Luchs. Weil, wenn ich mich daran erinnere, wie er hier ankam und wie er sich entwickelt hat, bekomme ich schon ein wenig feuchte Augen. Denn stellt euch mal vor, dass er eigentlich hätte eingeschläfert werden sollen, wenn die Grünkutten ihn nicht geholt hätten.
Dabei ist er so ein beherzter Zeitgenosse, von dem man soviel in Sachen Lebensmut lernen kann. Nein, wirklich, HERO hat mich in der kurzen Zeit, die er hier lebt, schon zutiefst beeindruckt. Denn trotz seiner Behinderung lässt er sich nicht die Butter von der Brezel nehmen, im Gegenteil, erinnert euch daran, wie er Jagd auf den Marder gemacht hat, der in seine Anlage eindrang. Nein, ernsthaft, HERO ist für mich das kleine Weihnachtswunder in diesem Jahr. Denn es zeigt, dass die Verpackung nur wenig über den Inhalt aussagt. Letztlich sind es nicht die Zähne, Krallen oder das Fell, was ein Wildtier ausmacht, sondern sein Herz, denn da fängt die Wildheit an.

In diesem Sinne wünsch ich euch allen einen frohen vierten Advent und eine bärsinnliche Weihnachtszeit!

Eure
JURKA


 

Tierische Adventsgeschichte 3 | ARIAN, AGONIS, ARTHOS

Bären im Schnee
Als Welpen ausgebeutet: ARIAN und AGONIS

Wo ist denn nur AGONIS? Es war Anfang 2017 als wir den kleinen Welpen akribisch in den Anlagen suchten. Vom Zaun aus untersuchten wir jeden Busch, jeden Winkel mit den Augen, doch vergebens. Schließlich warf ein Tierpfleger einen Blick nach oben. Und tatsächlich. Hoch in den Spitzen einer Fichte saß der junge Bär und schaute auf uns herab, betrachtete das Schauspiel. Auch wenn der Anblick von AGONIS seit diesem Tag zur Routine wurde, werden wir diesen Morgen wohl nie vergessen. Aber auch seine Artgenossen sorgten für unzählige einprägsame Augenblicke. Wie ARTHOS, der Charmeur, es immer wieder schaffte, die stark traumatisierte Bärin FRANCA aus der Höhle zu locken oder wie liebevoll er mit Bärenopa BEN spielte, von dem er eine Menge lernte. Und auch ARIANs markante Stimme ist schon von Weitem zu hören, wenn es wieder einmal nicht nach seinem Willen geht, denn er ist ein Großmeister in Sachen Jammern.

Dabei hätte es alles ganz anders kommen sollen. Die drei Bären kamen Anfang 2016 in den Wäldern Albaniens zur Welt. Sie waren freie Wildbären, vor ihnen lag ein selbstbestimmtes Leben. Aber leider wurden sie im Alter von nur wenigen Wochen Opfer rücksichtsloser Wilderer. ARIAN und ARTHOS wurden in Ketten gelegt und über glühenden Sand gezerrt, damit Touristen Fotos mit ihnen machen konnten. Den sensiblen AGONIS verschleppte man in ein Restaurant, wo er angekettet auf einer Terrasse die Gäste bespaßen musste. Noch heute hat er stark mit den Nachwirkungen jener Zeit zu kämpfen.

Noch im selben Jahr wurden sie beschlagnahmt und kamen in unser Tierschutzprojekt. Im Laufe der Jahre sind aus den winzigen Welpen richtig große Bärenmänner geworden, die mit ihrem jugendlichen Tatendrang für jede Menge Chaos sorgen. Wir sind froh, ihnen ein halbwegs natürliches Leben bieten zu können und hoffen, dass ihr Schicksal nicht umsonst war, sondern dazu beiträgt, anderen wilden Vierbeinern ähnliches Leid zu ersparen. Denn es gibt nur einen Ort, wo Wildtiere hingehören – in die Wildnis.

In diesem Sinne wünschen wir einen bärenstarken 3. Advent!

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JURKA Kolumne 11.12.2021

Jurka-Kolumne
Jurka-Kolumne

Ciao und Grüß Gott, liebe Leute! Wisst ihr eigentlich, was der Unterschied zwischen einer alten Bärin und einem Rudel Wölfe ist? Neulich, bei dem Gewitter, das hier durch unser Tal zog, habe ich folgendes beobachtet: in den Anlagen duftete es nach frischem Fleisch. Ihr könnt euch also vorstellen, wie wir alle die Nasen spitzten. Doch dann fing es an zu blitzen und zu donnern. Und noch bevor der erste Donnerschlag aushallte, verkrochen sich die Wölfe geschlossen in einer Bärenhöhle. Ich dachte erst, ich bin in einem Trickfilm, so schnell wie die sich aus dem Staub gemacht haben. Tja, und wer ließ sich vom Gewitter seine Mahlzeit nicht verderben? Unsere alte DARIA. Bei Wind und Wetter wanderte sich durchs Dickicht und verleibte sich das Fleisch ein.

Tja, soviel zum Thema gefährliche Wölfe. Da hatte DARIA vielmehr Glück, dass sie nicht in ein Loch gefallen ist. Denn die Anlage sieht gerade aus wie ein Schweizer Käse. Die albanischen Jungbären ARIAN, ARTHOS und AGONIS haben gerade wohl Langeweile und stellen alles auf den Kopf. Wobei, wenn ich mir die Welt so allgemein im Moment anschaue, ist das wohl eine Art Trend.

In diesem Sinne haltet die Ohren steif und gehabt euch wohl!

Eure
JURKA


 

KAJA | 10 Jahre nach dem Zirkus

KAJA stöbert im Schnee
KAJA stöbert im Schnee

Als sie im Juli 2011 gemeinsam mit ihrer Schwester LEONI [1984-2015] in unsere Schwarzwälder Freianlagen kam, war KAJA bereits eine Bärendame im gesetzteren Alter. Bis dato kannten die beiden Vierbeiner nur das Leben im Zirkus, wenn man dies überhaupt so nennen kann. In der Manege wurde sie zum Beispiel auf einen Roller gebunden und im Kreis gejagt, ihren Kopf dabei mit einem Maulkorb am Lenker festgebunden. Hinter den Kulissen wartete dann ein Käfig mit gut 4x4 Metern Fläche auf sie. Und das wars. 27 Jahre lang bestand ihre ganze Welt nur daraus.

Vor 10 Jahren änderte sich das. Das Zirkusunternehmen hat die beiden an uns abgegeben, mit der Leine an der Hand überführt. Seitdem ist Schluss damit. In unseren bewaldeten Anlagen darf KAJA Bär sein, sich zurück ziehen, wann immer und so lange sie will. Sie darf Winterruhe halten und gesundes Futter genießen. Sie hat gelernt, ein Bär zu sein und gibt dies sogar weiter. Aktuell lebt sie gemeinsam mit der Bärin FRANCA in der Seniorenresidenz, die sich stark an der Bärenoma orientiert.

Der Fall von KAJA erinnert uns immer wieder daran, was für eine rücksichtlose Ausbeutung es ist, Wildtiere zur Schaulust der Menschen zu missbrauchen. Aber es zeigt auch, was für ein unbändiger Lebenswille in den Vierbeinern lodert, wie viele ihrer natürlichen Instinkte nach über 20 Jahren noch immer zum Vorschein kommen können. Wir freuen uns, dass KAJA an Tagen wie heute nach Herzenslust mit ihrer Nase im Schnee stöbern kann, anstatt das sie auf einen Lenker fest gekettet ist.

Vielen Dank für die Patenschaften und Spenden, die es uns ermöglichen, unschuldigen Tieren wie KAJA einen naturnahen Lebensraum zu ermöglichen. 

Wir wünschen Ihnen, liebe Tierfreunde, einen bärenstarken 2. Advent! 

Ihr Team vom 

Projekt SCHWARZWALD

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JURKA Kolumne 04.12.2021

Jurka-Kolumne
Jurka-Kolumne

Ciao und grüß Gott, ihr Lieben! Mit dem ersten Schnee kommen auch schon die ersten Geschenke, bärenstark! Von ganzem Heren bedanke ich mich für die tollen Sachen, die bereits bei uns eingetroffen sind. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, als ich mich bei den Vierbeinern so umgehört hatte, was sie sich denn zu Weihnachten wünschen. Daraus habe ich eine kleine Liste erstellt und diese den Grünkutten gegeben. Und kaum hatten meine zweibeinigen Freunde den Wunschzettel ins Internet gestellt, schon werden wir reich beschenkt. Ich für meinen Teil habe ich mich ja am meisten über die vielen Nüsse gefreut. Habt ihr die Liste schon gesehen? Schaut einfach auf baer.de nach, wenn auch ihr uns Tieren die Zeit bis Weihnachten etwas versüßen mögt.

Ein bisschen fröhliche Stimmung tut nämlich gerade echt gut. Ich weiß nicht, ob ihr es schon gehört habt, aber leider wird in diesem Jahr unsere geliebte Bärenweihnacht nicht stattfinden, ihr könnt euch ja denken warum. Was ich sehr schade finde, denn die herzlichen Stunden gemeinsam mit euch gehören zu den absoluten Highlights in unserem Tierschutzprojekt. 

So werde ich die meisten von euch in diesem Jahr wohl nicht mehr sehen können. Aber lasst euch davon nicht unterkriegen oder entmutigen, nächstes Jahr um die Zeit freuen wir uns dafür umso mehr auf die Bärenweihnacht!

Also, haltet die Ohren steif und bleibt gesund!

Eure
JURKA


 

Video | Der Winter fängt an

Bären im Schnee
spannende Tierbeobachtungen in der Winterlandschaft

Auch in unserem Tierschutzprojekt ist der Winter angekommen. Mit diesen kleinen Impressionen wünschen wir euch einen bärenstarken Start in den Dezember! Wie man sieht, lohnt es sich auf einen Besuch hereinzuschneien, um die Beobachtung unserer Tiere in der schönen Winterlandschaft zu genießen. 

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FRANCA | 2 Jahre nach der Rettung bleibt die Zukunft ungewiss

Bärin FRANCA
nach 2 Jahren Bär sein - muss FRANCA wieder zurück in den Kerker?

Wenn Braunbärin FRANCA heute durch die Freianlagen im Projekt SCHWARZWALD wandert, ist es kaum vorstellbar, dass sie den Großteil ihres Lebens in einen finsteren Kerker verbringen musste. Heute vor 2 Jahren, am 29. November 2019, wurde sie aus der schrecklichen Hölle rücksichtsloser Schausteller befreit. Seitdem lebt sie unter freiem Himmel, naturnah, mit fließendem Wasser, Platz, Waldboden und Artgenossen wie KAJA. Die beiden alten Bärendamen verbindet mittlerweile sogar eine fast freundschaftliche Allianz. Endlich darf FRANCA ein friedvolles Bärenleben führen. Wieder zurück in den lebensverachtenden Kerker? Undenkbar. Nur leider für die Behörden nicht, denn die verantwortliche Präfektur in Frankreich wägt ernsthaft ab, FRANCA an ihren früheren Besitzer, den Mittelalter-Schausteller Poliakov zurückzugeben.

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Bärenweihnacht | fällt CORONA bedingt aus

Leider fällt unsere traditionelle Bärenweihnacht 2021 aus
Leider fällt unsere traditionelle Bärenweihnacht 2021 aus

Schweren Herzens müssen wir unsere diesjährige Bärenweihnacht am 11. und 12. Dezember absagen. Aufgrund der aktuellen Situation der Pandemie bleibt uns dahingehend leider keine andere Wahl. Uns bleibt nur zu hoffen, dass die Entbehrungen nicht vergebens waren und freuen uns umso mehr auf die nächste Saison!

Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten dennoch eine BÄRsinnliche Zeit, viel Kraft und Gesundheit!

Ihr Team vom
Projekt SCHWARZWALD

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HERO | auf dem Weg zum Wildtier

Luchs mit Beute
HERO - Jäger trotz Handicap

Luchs HERO ist ein wahrlich beherzter Vierbeiner. Trotz seines starken Handicaps lässt er sich von steilen Hängen und dichtem Dickicht nicht abhalten. Zwar meist wackelig aber dafür voller Tatendrang bahnt er sich seinen Weg. Und wie viel Wildtier in der Katze steckt, musste ein wilder Eindringling neulich am eigenen Leib erfahren.

Ein neugieriger Marder wagte sich vor ein paar Tagen in HEROs Freianlage. Diesen Übermut bezahlte der wilde Vierbeiner mit seinem Leben. Auch wenn HERO mit seiner Behinderung einen recht angeschlagenen Eindruck macht, schlägt in seiner Brust das Herz eines kräftigen Wildtieres. So legte er ein nur allzu natürliches Verhalten an den Tag und machte Jagd auf den ungebetenen Gast.

Wir sind sehr glücklich über die Entwicklung von HERO. Bedenkt man seine Unterkunft, bevor er zu uns kam und betrachtet die Art und Weise, wie er durch die Freianlagen geistert, wird sehr schnell deutlich, was in einem Wildtier steckt, wenn man es lässt.

Dass wir Vierbeinern wie HERO diese Chance auf ein halbwegs natürliches Leben bieten können, verdanken wir den Paten und Unterstützern unserer Tierschutzarbeit. Vielen Dank!

Wenn auch Sie gemeinsam mit uns Leben retten und lebenswert gestallten möchten, hier finden Sie alle Infos zum Patenprogramm [PS: eine Patenschaft eignet sich auch hervorragend als Weihnachtsgeschenk].

Wir wünschen Ihnen allen einen bärenstarken 1. Advent!

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