Genau heute vor einem Jahr haben unsere Luchse CATRINA und CHARLIE zum ersten Mal ihre Pfoten auf den unebenen Boden ihrer Freianlage im Schwarzwald gesetzt. Unvergessen sind uns ihre ersten wackligen Schritte auf dem unbekannten Untergrund und die unbeholfenen Tapser auf dem steilen Gelände. Seither ist viel passiert und aus den gepunkteten Fellnasen sind wieder Luchse geworden.
CATRINA und CHARLIE lebten 12 Jahre lang auf Steinboden ohne große Rückzugsmöglichkeiten im Parc de L´Orangerie in Straßburg. Nach langen und zähen Verhandlungen konnte das Einsatz-Team der STIFTUNG für BÄREN am 18.07.2017 die beiden Pinselohren ohne Immobolisierung in den Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald überführen. Dort wurde schnell klar, die beiden Katzen hatten mit einem Luchs nicht viel gemeinsam. Zu dick und träge, die Nase funktionierte kaum und das Futter wurde fast nicht gefunden. Erschreckend für uns, sie konnten weder klettern noch balancieren. Sie sind beide bei den ersten Kletterversuchen vom Baum gefallen. Es war zum Verzweifeln.
Doch wie bei jeder Übernahme beginnt die Arbeit unseres Teams erst richtig sobald die Tiere angekommen sind. Durch unser Futtermanagement, die genauen Beobachtungen und die daraus resultierenden Maßnahmen wurde aus CATRINA und CHARLIE langsam aber sicher wieder Luchse. Und was für welche!
In der Zwischenzeit finden Sie jede Futterquelle, wissen wie man ganze Beutetiere zerteilt und versteckt, auf Baumstämmen wird geschmeidig balanciert und die besten Aussichtspunkte werden verteidigt. Den Bären in der Freianlage wird gleich mal gezeigt wer hier im Revier der Chef ist.
Ein kleines Luchs-Wunder im schönen Schwarzwald.