„Es war eine sehr angenehme Atmosphäre mit dem Publikum. Die Arbeit, die in diesem Projekt geleistet wird, ist eine sehr noble Geste. Dass den Tieren geholfen wird ist für mich ein Zeichen, dass noch gute Leute auf unserer Welt existieren. Es gibt mir Vertrauen darauf, dass nicht alle so egoistisch sind, wie es in unserer Gesellschaft oft der Fall ist. Was hier auf die Beine gestellt wurde ist motivierend und lässt mich auf die Zukunft hoffen.“ Roberto Martinez, Aztekischer Tänzer
Graue Wolken hängen am Samstagmorgen über dem Bärenpark, als Mitarbeiter, Freiwillige und Händler das Gelände betreten. Der ein oder andere skeptische Blick fällt zum Himmel, vorsorglich wird die Musikanlage abgedeckt. Soll nach der ganzen, intensiven Vorbereitung das Indianerfest 2017 womöglich ins Wasser fallen?
Blickwechsel zu Roberto Martinez. Der Mexikaner ist heute zum ersten Mal im ALTERNATIVEN WOLF- und BÄRENPARK SCHWARZWALD. Seine aztekischen Tänze sind in den Zeitungen und im Internet als eines der Highlights der Veranstaltung angekündigt. Doch schon als er im Bärenpark ankommt fällt gleich auf, dass sein gesamter linker Arm bandagiert ist. Genau der Arm, an dem er bei seinem Outfit das schwere Schild trägt. Wird der Azteke überhaupt auftreten können?
Blickwechsel zum Sonntagabend. Mit einer Besucherzahl von über 2000 neigt sich das Indianerfest dem Ende entgegen. Die Mitglieder der indianischen Kulturgruppe Four Suns beginnen mit der letzten Vorstellung am Wochenende. Wie schon im letzten Jahr haben sie mit ihrem Programm den Rahmen für das Indianerfest gebildet. Sie sind bekannt für ihre leidenschaftliche und authentische Art, die Kultur der amerikanischen Ureinwohner zu repräsentieren. Gemeinsam mit dem aztekischen Tänzer Roberto Martinez fangen Sie mit der Abschlussnummer des Events an. Weil dieser eine Verletzung am linken Arm hat, ist es unmöglich für ihn zu trommeln. Aber die Four Suns helfen aus, trommeln zu seinem Tanz. Eine absolute Seltenheit geschieht dann zum Finale: Die Four Suns spielen ein Medley aus ihren nordamerikanischen Indianerliedern zu denen Roberto in aztekischer Tradition tanzt. Es ist ein überwältigender, symbolischer Moment des Miteinanders.
Blickwechsel zurück zum Samstag. Um 13 eröffnet Parkleiter Bernd Nonnenmacher bei bestem Wetter das Indianerfest mit einer emotionalen Ansprache: „Den eigenen Blickwinkel hin und wieder zu verändern ist ein Anliegen, das uns sehr wichtig und auch Hintergedanke des Indianerfests ist. Warum das so wichtig ist zeigen beispielsweise die Reaktionen auf unsere jüngste Rettungsaktion vor knapp einem Monat: die STIFTUNG für BÄREN hat insgesamt 7 Wölfe aus einem Wildtierpark übernommen. Nur allein die Erwähnung der zwei Worte Wolf und Rettung in den sozialen Medien hat eine Lawine an heftigen Emotionen losgetreten, die zeigt, wie weit entfernt von der Natur wir heute leben. Und mit welcher Arroganz und Hochnäsigkeit wir unseren Mitgeschöpfen begegnen. Dahingehend sind uns die alten Naturvölker, wie die Indianer, weit voraus und wir können viel von ihnen lernen. Daher haben wir das Indianerfest ins Leben gerufen.“
In diesem Sinne bedanken wir uns von ganzen Herzen bei allen Mitwirkenden, besonders bei den vielen, vielen freiwilligen Helfern! Danke, dass ihr dieses Kulturevent ermöglicht habt!
Euer Team vom
ALTERNATIVEN WOLF- und BÄRENPARK SCHWARZWALD