Liebe Tierfreunde,
der heutige zweite Mai ist ein Tag der Trauer. Schweren Herzens mussten wir vor wenigen Stunden Abschied von unserer BIGGI nehmen. Die charmante, schüchterne Bärendame hat den Kampf gegen ihre Vergangenheit nicht verloren, sondern tapfer bis zum Ende geführt. Ein bisher unentdeckter Tumor raubte ihr gestern die Kräfte, sodass heute früh eine Entscheidung getroffen werden musste. Jener dunkle, emotionale Moment ihrer Erlösung hinterlässt ein schwarzes Loch, das nicht gefüllt werden kann, denn BIGGI war eine einzigartige Bärin, deren bezaubernder Charakter nicht ersetzt werden kann. Wir werden sie in Erinnerung halten, ihre Geschichte weitererzählen, damit ihre schreckliche Zeit vor dem Bärenpark nicht umsonst war, sondern dabei hilft, zukünftigen Generationen ein solches Schicksal zu ersparen.
Zusammen mit ihren Geschwistern BEA und BODO wurde sie 1991 in einem Tierpark geboren. Tagsüber vegetierten sie auf 150 qm Betonboden, liefen im Kreis, wurden von Besuchern gefüttert. Nachts wurden sie hinter Gittern eingesperrt, an denen sie sich die Zähne abwetzten. Sie konnten aus diesen Zuständen gerettet werden und am 14. Mai 2012 kam das Geschwistertrio schließlich zu uns in den Schwarzwald. Im Vergleich zu der temperamentvollen BEA und dem sensiblen BODO, wirkte BIGGI stets sehr gewissenhaft, hatte meist einen recht verträumten Blick. Sie hat länger als ihrer Geschwister gebraucht, um den kleinen Raum ihrer Vergangenheit hinter sich zulassen. Doch auch sie nutzte in den letzten Jahren die gesamte Fläche der Freianlage, verstand es, sich gegen andere Bären oder auch die Wölfe zu behaupten, wenn es notwendig war. Auffällig war ihre Geschwister Hassliebe zu BEA. Unvergessen die Situation, in der beide abends in der selben Höhle verschwanden, sie am nächsten Morgen jedoch nach einem wilden Streit wieder ihrer Wege gingen.
Ihr letzter Weg war friedlich.
BIGGI, halt die Ohren steif, wo immer du jetzt auch sein magst
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