Alternativer Bärenpark Schwarzwald
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Rippoldsauer Strasse 36/1, 77776 Bad Rippoldsau-Schapbach

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Bad Rippoldsau-Schapbach -  ein klangvoller Ortsname, mit dem der Kenner Reizklima, Heilquellen, Ruhe, Beschaulichkeit und einmalige Naturerlebnisse verbindet. In dieser malerischen Umgebung, in mitten steiler, dicht bewaldter Gipfel und tiefer Täler mit klaren Forellenbächen, haben nun drei Bären aus Senftenberg eine neue Heimat gefunden.

Natürlich haben nicht die Bären selbst diesen Entschluß gefaßt. Andere taten dies, zu ihrem Wohl.

Auch für die Tiergärten in den neuen Bundesländern brachte die Wende wichtige Veränderungen. Die Zoorichtlinien der EU von 1999 forderten andere Haltungsbedingungen als es bisher üblich war. Die Umsetzung der Forderungen war in vielen Fällen aus Geldmangel nichrt realisierbar und man „flüchtete“ sich in den Bestandsschutz, wie in Senftenberg. Man wollte auch nicht auf die traditonelle Bärenhaltung verzichten, die in den 1950er Jahren ihren Anfang nahm. Leider war sowohl die Anlage als auch die Haltung seit dieser Zeit stehengeblieben. Ein „Bären-Präsentierteller“ umgeben von einer Mauer. Ein paar Felsen, ein abgestorbener Bum von dem ein alter Autoreifen herunterbaumelt, ein kleines Betonplanschbecken und ein bißchen Sandboden. Kein Schutz, kein Grün, keine Rückzugsmöglichkeit. Also weit weg von allen Möglichkeiten für die Tiere, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben. Diesen Mangel kann leider auch das beste und liebevollste Pflegerteam nicht wett machen.

Der STIFTUNG für BÄREN war dies natürlich schon seit langem ein Dorn im Auge.

 

Endlich, mit dem Wechsel zu den Integrationswerkstätten Lausitz als neunen Betreiber des Tierparks, kam Bewegung in die Sache. Jetzt wurde das Problem erkannt und  die Konzeption neu überdacht. Ein kluger und mutiger Schritt in die richtige Richtung, der natürlich nicht reibungslos ablaufen kann. Aber letztendlich ging es ja um das Wohl der Tiere und nicht um mangelnde Kommunikation oder sentimentale Gefühle, was zu guter letzt doch alle dazu bewegte am gleichen Strang zu ziehen.

Dafür Danke, im Namen von Bodo (Moritz), Biggi (Mascha) und Bea (Püppi)!

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Aber es war nicht so einfach einen guten Platz zu finden. Alle Kontakte, die die STIFTUNG für BÄREN angefragt hat, waren nicht in der Lage weitere Bären aufzunehmen. So entschloss man sich, die Drei im stiftungseigenen Alternativen Wolf- und Bärenpark im Schwarzwald aufzunehmen.

Als Termin für den „Umzug“ wurde der 14. Mai vereinbart. Der Termin wurde intensiv vorbereitet. Ein Konvoi von Fahrzeugen machte sich vom Schwarzwald und von Worbis aus auf den Weg. Pünktlich um 7.00 Uhr ging es dann los. Narkose vorbereiten, Transportkisten bereitstellen, Trageplanen richten und alles für das chippen und untersuchen bereithalten.

Um 11.30 Uhr waren dann schon alle Drei wieder wach, aber noch etwas benommen, in ihren Boxen und die Reise konnte losgehen. Drei „Picknickpausen“ und ca. 9 Stunden Fahrt später passierte der Konvoi mit den beiden Fahrzeugen das Eingangstor des Parks.

Begrüßt wurden die Neuankömmlinge von etlichen neuen Freunden und Helfern. Auch die Feuerwehr aus Bad Rippoldsau-Schapbach war vor Ort um beim Versetzen der schweren Transportboxen zu helfen.

Kaum waren diese in Position und die Schieber hochgezogen, stürmten die Bären ins Freie.Doch dann merkten vor allem die Bärendamen, dass da unter den Füßen das Gras kitzelte. Wie auf zehenspitzen setzen sie einen Fuß vor den anderen. Bodo zeigte sich als furchtloser Kerl und durchschritt zügig den Kreisel und schlüpfte durch den Schieber, um sein neues Reich zu inspizieren. Mit großen, schnellen, raumgreifenden Schritten  war er, nach einem kurzen Zwischenstopp,  am großen Sandsteinwassertrog  am Ende der Freianlage angekommen. Zurück ging es ebenso flott entlang am oberen Ende des Hanges. Da entdeckte er die silberglänzenden Litzen des Elektrozaunes. Neugierig näherte er sich der unbekannten Installation. Plötzlich spürt er einen Stromschlag, als er den Draht mit seiner Schnauze berührt. Erschrocken weicht er zurück, wendet und stürmt diagonal den Hang hinunter, so schnell, das er mehr stolpterte als rannte. Unten angekommen hatte er so viel Schwung, daß er nicht mehr in der Lage war abzubremsen. Ein zweiter, kleiner Stromschlag vermiesete im endgültig seine Laune und die Freude über die neue große Freianlage. Empört rannte er zurück zu seinen Schwestern in den Kreisel und ließ sie seine Unmut spüren, indem er sie ordentlich anbrummte. Die beiden konnten ja nicht ahnen, was ihr Bruder eben erlebt hatte. Aber kurz darauf sollten auch sie erfahren was ein stromführender Zaun ist. Zwar war die Spannung auf den Zaunlitzen im Kreisel nur sehr gering, aber das kitzeln an den Schnauzen beim Berühren der Drähte sorgten nun auch bei den beiden Schwestern für Verwirrung und Unmut.

Zur Entspannung nahmen die Drei ein ausgiebiges Bad im Bach, der die gesamte Anlage in der Länge durchschneidet.

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Mittlerweile war es dunkel geworden und die Bären von den vielen neuen Eindrücken und Gerüchen so erschöpft, dass sie sich zusammenkuschelten. Der große Bruder der beiden Mädchen buddelte sich noch einen gemütliche Stein als Kopfkissen aus, und dann beganben sich alle zur Ruhe. Der Versuch, durch die Schieber in einen dahinter vermuteten Stall zu kommen, wie es die Bären von Senftenberg her kannten, war natürlich erfolglos.

Was die Drei wohl dachten in dieser ersten Nacht unter dem Sternenhimmel des Schwarzwaldes, beim Ruf des Kauzes und dem plätschern des Baches? Auf jeden Fall umgab sie die frische, würzige Waldluft und nicht der eigene, typische Stallgeruch wie in ihrer alten Heimat.

Wir möchten aber nicht vergessen all jenen zu danken, die maßgeblich am Erfolg dieser Aktion beteiligt waren. Vielen Dank dem Autohaus Toyota Nestle in Dornstätten, dem Zoo Augsburg, der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Wolftal und den zahlreichen Helfern vor Ort. Danke auch an Ludwig Hoferer und Stefan Angermüller, die uns als Fahrer auf der langen Reise nach Senftenberg und zurück unterstützten.

In ein paar Tagen wird sich die ganze Aufregung gelegt haben und die Drillinge aus Senftenberg werden ihr neues zu Hause in vollen Zügen genießen, da sind wir uns sicher!

27.4.2024, 14 Uhr | Bärenpark-Report: April im Worbiser Projekt

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    Wildpflanzen und Bärenkräuter | Rätselhafte Kräuterwelt – Kräuter spielerisch erkunden
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