An diesem ersten sonnigen Wochenende im April machen wir uns auf in den Bärenpark. Direkt hinter der Eingewöhnungsstation entdecken wir auch schon das Geschwisterpaar Kaja und Leonie. Die Unterscheidung fällt schwer, sie sehen sich einfach zu ähnlich. Beide haben in der Station ihre Winterruhe gehalten, da ihre Höhle vom letzten Jahr schon von Bea und Biggi in Beschlag genommen worden war. Jetzt halten sie sich die meiste Zeit vor der Station auf. Leonie sehen wir oben am Hang "grasen", während Kaja das Gelände nach Brötchen absucht. Diese werden dann aber nicht an Ort und Stelle gefressen, sondern erst zur Station gebracht und dort verspeist.
Gegenüber in der Seniorenresidenz hören wir plötzlich Geräusche. Wir drehen uns um und sehen Schapi mitten im Bach liegen und übermütig planschen. Er reißt ein Bein hoch und lässt es immer wieder ins Wasser fallen. Er genießt es richtig. Erst nach mehreren Minuten kommt er aus dem Wasser und verschwindet dann langsam durch das Gestrüpp, den Hang hinauf. Dabei hält er immer wieder die Nase am Boden, es könnte sich ja irgendwo noch etwas Essbares befinden! Wer nicht weiß, dass er blind ist, merkt es ihm nicht an. Er orientiert sich prächtig.
Poldi sehen wir etwas weiter entfernt auf der Wiese liegen und dösen. Irgendwann rappelt er sich aber auch auf und geht langsam am Zaun entlang. Es ist schon erstaunlich, wie er sein Schicksal meistert. Im Gegensatz zum letzten Jahr hat sich sein Laufstil aber verbessert. Er ist nicht mehr ganz so wackelig auf den Beinen. Die Kletterei scheint ihm gut zu tun.
Wir umrunden die Seniorenresidenz und sehen Ben oberhalb im Schatten der Bäume liegen. Bea, die uns gefolgt ist, nähert sich ihm von der Seite und brummt ihn an. Ben lässt das aber kalt. Er hebt nur kurz den Kopf und bleibt liegen, als wenn es ihn gar nichts anginge. Er weiß eben, dass er der Chef im Park ist!
Am oberen Hang angekommen, erkennen wir weit unten Jurka, wie sie ganz entspannt in der Sonne liegt. Sie hat wohl inzwischen gemerkt, dass es sich auch im Bärenpark gut leben lässt.
Am hinteren Ende der Anlage hat die etwas schüchterne Biggi ihren Stammplatz, und dort treffen wir sie auch an. Vielleicht möchte sie einem Streit mit den anderen Bären aus dem Weg gehen (im Gegensatz zu ihrer Schwester) und bleibt deshalb lieber alleine? Hier im Park hat sie ja die Möglichkeit, es ist Platz genug vorhanden.
Wir haben unseren Rundgang fast beendet, da fällt uns auf, dass wir noch keinen Wolf gesehen haben. Wo haben sie sich heute wohl versteckt? Wir nehmen den gegenüberliegenden Hang genauer unter die Lupe, und tatsächlich entdecken wir sie im Gebüsch auf der anderen Seite.
Nebenan hat es sich Ben mittlerweile in der "Badewanne" gemütlich gemacht und lässt sich auch von einer Besuchergruppe nicht stören.
Der Besuch im Park hat sich gelohnt, wir werden wiederkommen!!
Hilgard Pannen und Ehemann