Seit Mitte April sind wir samt Ehrenamtlichen mit Aufräum- und Reparaturarbeiten beschäftigt. Dazu werden die Tiere in Nachbaranlagen untergebracht - eine gute Gelegenheit, im Sinne der Tiere zu experimentieren.
Die Gabionen sind schon halb mit Steinen befüllt. Sie liegen im Bereich der Bärentrampelpfade und sollen die Tiere animieren, Umwege zu gehen.
Mit Futterstücken gelockt, sind die Tiere gerne bereit, mal ins Nachbargehege umzusiedeln. Dann geht’s für uns Helfer an die Arbeit: Knochen und sonstige Kadaverreste einsammeln; auch tief in die Höhlen wird geguckt und altes Stroh herausgezogen. Noch ein wichtiger Frühjahrsjob: Zäune kontrollieren. Auf der ganzen Strecke spannen wir die Drähte nach, tauschen Isolatoren aus und testen die Stromverbindung. Auch das erste Grün unter dem Zaun muss bereits ausgemäht werden.
Das Freigelände wird zur Experimentieranlage
Wenn die Anlage schon mal bärenfrei ist, wollen wir auch Neues ausprobieren. Über den Winter ist jede Menge Reisig angefallen. Das entsorgen wir nicht etwa, sondern tragen es in den Anlagen zu Haufen zusammen, später werden die Tierpfleger Futterstücke darüber ausstreuen. Die rieseln dann zwischen die Äste und Zweige. Die Bären – so stellen wir uns vor - suchen die Stückchen dann wieder heraus. Auch Steinhaufen schichten wir mit derselben Absicht auf. Auch diese dürfen die Bären dann wieder auseinander nehmen. Und noch eine Idee realisieren wir gerade. Einige wenige Bären leiden gelegentlich noch unter Stereotypien, sprich, sie laufen Stunden lang am Zaun entlang. Um die Tiere aus ihrem Trott zu reißen, bauen wir so genannte Gabionen entlang der Trampelpfade auf. Sie sollen die Tiere dazu bewegen, Umwege zu gehen. Hoffentlich kann so den Tieren geholfen werden. Ein Versuch ist uns das auf alle Fälle wert. Weitere Ideen sollen folgen. Unser Kuratoriums-Mitglied Prof. Wolfgang Rohe von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Göttingen hat angekündigt, Studenten mit dem Thema zu betrauen.