Am 3. Advent-Wochenende fand im Schwarzwald wieder unsere Bären-Weihnacht statt. Auf Blitzeis am Samstag folgte Sonne am Sonntag. Die Besucher schätzten beides: die familiäre Runde am ersten Tag, das bunte Marktreiben am Sonntag. Lesen Sie, was alles geboten war.
Ein Höhepunkt war sicherlich wieder die Führung „Fackeln im Advent“. 30 Interessierte hatten sich im Vorfeld angemeldet. Im Schein vieler Feuer ging es dann mit Parkleiter Stephan Voegeli auf eine Runde durch den Park. Das Thema diesmal: „Der Wolf kommt in den Schwarzwald.“ Voegeli berichtete an vorbereiteten Stationen mit großformatigen Infotafeln von der Ausrottung der Art und wie sie heute ihren einstigen Lebensraum zurückerobert – und nach Ansicht des Parkleiters bald auch den Schwarzwald erreicht.
Dabei schaffte es Voegeli auch, seine Zuhörer herzlich zum Lachen zu bringen, etwa als er eine Tafel mit "Schwarzwald-Wolf" enthüllte. Anderseits kann Voegeli auch dramatisch: Im schummrigen Schein der Fackeln schilderte er eindrücklich wie die Tiere im Mittelalter beim so genannten Wolfsprellen gequält wurden. Manch einem musste es kalt den Rücken runterlaufen, zumal mal die Wölfe des Parks immer in der Nähe vermutete. Doch die ließen weder ein angriffslustiges Knurren noch ein Heulen hören. Sie sind eben einfach scheu, so wie ihre wilden Artgenossen.
In hellem Mondschein erreichte die Gruppe schließlich wieder das neue Besucherzentrum. Dort wurde lecker aufgetischt: Griesklöschen-Suppe, Rinds-Rouladen mit Pfifferlingfüllung und anschließend Schoko-Mouse auf Vanille-Spiegel mit einem „Erdbeerstern“. Da durfte man gerne einen Wolfshunger mitbringen. Fördervereins-Vorstand Ludwig Hoferer freute sich, dass damit das Besucherzentrum „noch vor der Einweihung seiner Bestimmung übergeben“ ist.
Und das gab's an den Ständen
Schnäppchen etwa wurden am Stand von Christiane Schmid angeboten. Zusammen mit ihrer Nichte Carina verkaufte sie nach dem Motto „Alles muss raus!“ Zum halben Preis boten die beiden Krippen, Puppenstuben, Holzfiguren, Tischbänder und vieles mehr an.
Unter anderen betreute Sandra Lehmann den Bärenparkstand. Immer mit einem Lächeln präsentierte die Tierpflegerin die Artikel, die ansonsten auch im Shop verkauft werden. Die Renner sind nach ihrer Erfahrung die Bären-Tassen mit den aufgedruckten Porträts unserer Lieblinge. Auch die Kalender gehen sehr gut.
Die Schüler der Klasse 7 der Wolftalschule in Oberwolfach haben besonderes Glück. Seit etwa sieben Jahren basteln und backen die Eltern für ihre Kinder. Auf Märkten verkaufen sie dann ihre Produkte wie Holzarbeiten, Stofftaschen und Brot. Der Erlös geht in die Klassenkasse, womit zum Teil Abschlussfahrten finanziert werden. Dieses Jahr war die Klasse zum ersten Mal im Bärenpark.
Mit dabei auch das „Schmuckkästle Wolfach“. Gabriele und Frieder Heizmanns größtes Event im Jahr ist das Festival der Kristalle, das sie alljährlich Anfang August in Wolfach veranstalten. Gemäß ihrem Motto „gemeinsam die Region für Gäste repräsentieren“ ist es für sie eine Selbstverständlichkeit auch im Bärenpark auszustellen. Im Gegenzug haben sie angeboten, beim ihrem Festival einen Stand für uns Bärenleute zu reservieren. Sehr schön!
Gabi Schmid, die sonst in ihrem „Hoflädele“ in Ripoldsau Blumen, Forellen und Deko-Sachen verkauft, hat an der Bären-Weihnacht Bärenskulpturen und Teddys angeboten. Ein alter Bekannter ist auch Jürgen Harder. Der Mann aus dem Hohen Norden bietet an seinem Stand Würste und Käse aus dem Bregenzer Wald an. Schwarzwald-Produkte gäbe es in der Region ja sowieso, da will er bewusst was anderes. Und „es läuft richtig gut“, sagt Jürgen Harder. Das freut uns für ihn.
Angelika Brüstle aus Schapbach macht Patchwork, das heißt, sie näht aus kleinen Stoffteilen Größeres zusammen – zum Beispiel Handy-Täschle, Topflappen, Traubenkern-Schäfle, aber auch ganz Großes wie zum Beispiel Decken. Für viele Produkte kriegt sie durch den Verkauf gerade mal den Materialpreis wieder rein, sagt sie. Keine Frage, dass sie trotzdem Freude an ihrem Hobby hat.
Einen professionellen Anspruch hat Karl-Heinz Fleck. Der freischaffende Künstler macht unter anderem „Scrimshaw“, was wohl erst einmal erklärt gehört: Das Lexikon spuckt dafür „Elfenbeinschnitzerei“ aus. Der Künstler sagt, dass er dafür fossiles Mammut-Elfenbein verwendet, worauf er seine Gravuren anbringt.
Ein heißer Hit war Bienen-Erichs warmer Honig-Schnaps. Er ließ sich von Frau Ruth und Nichte Eva Mira vertreten. Die beiden Frauen verkauften außerdem Honig-Gummibärchen, Blütenpollen und Propolis-Creme („Ist für alles gut!“).
Sandra und Heiko aus Schapbach machen seit sechs oder sieben Jahren in „kreative Holzbasteleien“. Die Bären-Weihnacht ist für sie für sie eine tolle Plattform, auf der sie zum Beispiel hölzerne Christbaum-Sterne anbieten.
Mehr Bilder zum Event in Kürze in unserer Bildergallerie unter „Bären-Weihnacht 2013“