Die Bären sind los. Kein Wunder, 2014 ist ein phantastisches Beerenjahr. Unsere Bären sind deshalb viel auf den Beinen, um Him- und Brombeeren zu ernten. Für Besucher bietet sich die Möglichkeit, besonders bärentypische Momente zu erleben — und das unter verbesserten Bedingungen.
Bärin Kaja muss wohl glücklich sein. Schon seit einer halben Stunde stöbert sie durchs Brombeergebüsch. Immer wieder schaut der Kopf oben raus, stülpen sich die Lippen nach vorn, und Beere um Beere wandert in ihr Schleckermaul. Man sieht, dass es ihr schmeckt.
Für die ehemalige Zirkusbärin ist das leider keine Selbstverständlichkeit. Viele Jahre unter unwürdigen Bedingungen haben zu Verhaltensstörungen geführt. Wenn nichts ihre Aufmerksamkeit wecken kann, verbringt sie Stunden damit, auf kurzen Strecken hin- und herzumarschieren. Obwohl Kaja nun schon drei Jahre im Park verbringt, hat sie diese Störungen noch immer nicht ganz überwunden. Trotzdem ist Rüdiger Schmiedel stolz darauf, dass sie so weit ist, wie sie ist: „Wenn wir Kaja nicht diese naturnahe Umgebung bieten könnten, sehe es viel schlechter für sie aus. Die natürlichen Bedingungen, die Kaja hier vorfindet, helfen ihr, ihr Trauma zu überwinden.“
Besucher, die Kaja und ihre Kollegen bei der Bärenernte beobachten möchten, finden mittlerweile verbesserte Bedingungen vor. Bärenpark-Mitarbeiter haben Fotofenster im Zaun der Anlage angebracht und mit roten Schildchen gekennzeichnet. Hier können Fotografen nun ihre Objektive auflegen und so bequem Fotos machen. An Motiven fehlt es derzeit bestimmt nicht.