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Luchs bei der Jagd
Ein Wintermärchen - Wolf und Luchs als Bösewichte

Immer mehr frei lebende Raubtiere kehren zurück nach Deutschland. Tendenz steigend. Die STIFTUNG für BÄREN setzt auf Aufklärung, um Angst zu nehmen und Interesse bei einer Generation zu wecken, die eines Tages Wolf und Luchs als Nachbarn haben wird.

Worbis. Bei Heinrich Heine heißt es: „Ich kenne die Weise, ich kenne den Text, Ich kenn auch die Herren Verfasser, Ich weiß, sie tranken heimlich Wein und predigten öffentlich Wasser.“ Die Doppelnatur der deutschen Kultur nervte nicht nur Heine schon, sondern auch unsere Umwelt. Den bösen Wolf jagen und den guten Jäger feiern. Die alte Leier. Aber wie kann ein fiktives Kulturgut unserer heutigen Umwelt schaden?

Ein Blick in die Natur: Der Winter ist die schwierigste und zugleich wichtigste Zeit der Wildtiere. Bei rauer Witterung und kargem Nahrungsangebot überlebt nur das starke Wild. Zusätzlich sorgen Wolf und Luchs als Regulatoren für einen gesunden Tierbestand auf natürliche Art und Weise, da sie instinktiv schwache Tiere jagen und selektieren. Ein Jäger vermag das nicht zu tun. Völlig unverständlich sind daher Drückjagden, vom Staatsforst organisiert, in Tiefschnee und Gebirgen durchgeführt. So geschehen in Bayern. Gefolgt von einer Welle des Protestes, auch aus eigenen Reihen. Gestandene Jäger sehen bei solchen Aktionen den eigentlichen Waldgedanken schmählichst vernachlässigt. Und der gemeinsame Waldgedanke ist es doch, was uns alle etwas angeht.

Hier tritt die STIFTUNG für BÄREN auf den Plan. Sie engagiert sich neben tierschutzrelevanten Fällen in Gefangenschaft auch um die Akzeptanz der wildlebenden Arten, wie Luchs, Wolf und Bär. Auch in einer Kulturlandschaft wie Deutschland ist das Zusammenleben mit großen Raubtieren möglich, wichtig, gar notwendig. Regelmäßig werden in den beiden Alternativen Einrichtungen der STIFTUNG (Worbis/Thüringen und im Schwarzwald) Veranstaltungen durchgeführt, um interessierte Bürger aufzuklären. „Je mehr die Bevölkerung zu den Raubtieren aufgeklärt und über ihr Verhalten informiert wird,“ so Rüdiger Schmiedel, Geschäftsführer der STIFTUNG, „um so größer ist die Akzeptanz Raubtiere auch als Nachbar zu dulden.“ Doch leider kriegen wir immer noch jede Menge Unwahrheiten in die Wiege gelegt, die Akzeptanz unterdrücken. „Wie soll ein Kind wissen“, so Schmiedel weiter, „dass ein Wolf nicht böse ist, wenn ihm schon als Gute-Nacht-Geschichte das Rotkäppchen oder der Wolf und die sieben Geißlein vorgelesen wird?“

Solange den Kindern das Böse suggeriert wird, ist der Jäger natürlich der Gute. Doch nicht immer sind Grimms Märchen für unsere heutige Zeit die richtige Aufklärungsliteratur. Die STIFTUNG sucht Menschen die mithelfen, moderne Märchen zu verfassen. Damit soll eine Lösung für Märchenstunden der Neuzeit angeboten werden. Die nächste Generation muss mit Wolf, Luchs und Bär auskommen. Und die nächste Generation wird heute geprägt. In diesem Sinne: „Ein neues Lied, ein besseres Lied, O Freunde, will ich euch dichten! Wir wollen hier auf Erden schon das Himmelsreich errichten.“

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Pressemitteilung - 11.02.2016

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