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Nachdem anfangs des Jahres drei Braunbärenjungen im Tierfreigelände des Nationalparks Bayerischer Wald geboren wurden, sind mittlerweile alle drei Jungtiere gestorben. Uns Tierfreunden tut dies sehr leid. Die eigentliche Tragödie ist aber eine menschengemachte - die uns noch viel mehr leid tut.

In den Presseerklärungen des Nationalparks...

Nachdem anfangs des Jahres drei Braunbärenjungen im Tierfreigelände des Nationalparks Bayerischer Wald geboren wurden, sind mittlerweile alle drei Jungtiere gestorben. Uns Tierfreunden tut dies sehr leid. Die eigentliche Tragödie ist aber eine menschengemachte - die uns noch viel mehr leid tut.

In den Presseerklärungen des Nationalparks Bayerischer Wald heißt es, die Todesumstände der ersten beiden Jungen seien nicht näher bekannt. Möglicherweise spiele eine Infektion oder Milchmangel eine Rolle. Das dritte Junge wurde von seiner Mutter tödlich verletzt.

Weiter wurde mitgeteilt, es sei nicht vorgesehen gewesen, "dass sich die beiden jetzt 11-jährigen Bären Luna und Benny fortpflanzen." Um Nachwuchs bei Weibchen Luna zu verhindern, wurde bei ihr "im Herbst ein medikamentöser Trächtigkeitsabbruch durchgeführt. Bei der dazu nötigen Vollnarkose kam es jedoch zu für die Bärin lebensgefährlichen Komplikationen, weshalb auf die empfohlene zweite Behandlung verzichtet wurde." Bei einer einmaligen Behandlung bleibe "eine ca. 25%ige Chance, dass der Abbruch nicht erfolgreich" verläuft, heißt es von Seiten des Nationalparks weiter.

Die STIFTUNG für BÄREN verurteilt aufs schärfste, dass man Bärin Luna derartigen Gefahren aussetzt. "Wie kann ich in so einem Fall behaupten, eine Fortpflanzung sei nicht vorgesehen gewesen?! Wenn ich ein gesundes Männchen und ein gesundes Weibchen zusammenstecke, liegt es in der Natur der Sache, dass es Nachwuchs gibt", kommentiert Rüdiger Schmiedel den Sachverhalt. Der Geschäftsführer der STIFTUNG für BÄREN weiter: "Es ist unverantwortlich und völlig unnötig, die Bären sich erst verpaaren zu lassen und die Bärin dann den Gefahren einer Abtreibung auszusetzen. Wäre das Männchen kastriert gewesen, hätte man Luna eine Menge Leid erspart."

Aus Erfahrung weiß Schmiedel, dass auch eine hormonelle Verhütung bei Bären nicht unproblematisch ist: "Im günstigsten Fall verlieren die Bären 'nur' ihr Fell, es kann aber auch zu Zysten an den Eierstöcken kommen oder zu Tumoren."

Hintergrund
Die STIFTUNG für BÄREN spricht sich gegen die unkontrollierte Vermehrung von Bären in menschlicher Obhut aus, weil der Nachwuchs oftmals aus Platzmangel entweder getötet oder an unseriöse Tierhalter abgeschoben wird. Die Stiftung hält es vor diesem Hintergrund für verfehlt, Bären als Publikumsmagnet und lebende Geldmaschine zu vermarkten.
Posted: 2014-06-04 08:27:01

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