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JURKA
JURKA - Mutter von BRUNO

26.06.2006 Deutschland befindet sich mitten im Sommermärchen. Über 1 Millionen Menschen folgten dem Ruf der 18. Fußball WM Die Welt zu Gast bei Freunden. 14 000 Journalisten berichteten über die Veranstaltung, doch zog ein junger Vierbeiner die Blicke der Welt auf sich. Selbst die New York Times berichteten damals über BRUNO, den Braunbären. Der so genannte „Problembär“, der genau heute vor 13 Jahren, als der spätere Weltmeister Italien gegen Australien gewann, in Bayern den Tod fand.

Warum? Durch einen staatlich angeordneten Abschuss. Doch was hatte dazu geführt? Was hatte BRUNO verbrochen? Weshalb hatte sich die Bundesrepublik Deutschland trotz aller Warnungen [auch von uns, der STIFTUNG für BÄREN] nicht auf die Rückkehr der Braunbären vorbereitet?

26.06.2019 Deutschland ist mal wieder im Fußball-Fieber. Gebannt wird die WM der Frauen verfolgt. Wir, die STIFTUNG für BÄREN, verfolgen hingegen mit großem Interesse wieder einen jungen Vierbeiner, der sich im Umkreis von 40 Kilometern von der deutschen Grenze entfernt aufhält. 40 Kilometer – für einen Ursus arctos nicht mal ein Tagesmarsch. Wieder haben wir bereits seit langer Zeit und mehrfach darauf hingewiesen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ein Braunbär nach Deutschland einwandert. Wir haben eine internationale Wildtier-Konferenz dazu abgehalten, mit Experten aus Bären-Ländern wie Slowenien. Wir haben erst vor zwei Wochen explizit beim zuständigen Ministerium in Bayern nachgefragt, wie denn nun die Vorgehensweise ist, was an Prävention geleistet wird, ob wir helfen können. Aus wem denn nun die Eingreif-Truppe besteht, die damals nach der Bayrischen Bären-Affäre 2006 ins Leben gerufen wurde.

Abwarten, heißt es, die Situation wird im Auge behalten, aber unternommen wird erstmal nichts.

Die Bevölkerung wird nicht darauf vorbereitet. Nutztierhalter bekommen nicht das nötige Rüstzeug. Es wird vermisst, die Grundlage für eine Akzeptanz des großen Beutegreifers zu schaffen.

Gerade im Wildtiermanagement ist es unerlässlich vorab Strukturen zu schaffen, um Sicherheit zu gewähren, wie es im Grundgesetz [Artikel 20 A] steht.
Nur so ist ein Zusammenleben möglich!
Mittlerweile sind in unseren Nachbarländern die Bestände der Bären angewachsen. In Slowenien, Italien und der Schweiz gibt es immer mehr Bären. Eine Frage der Zeit bis sich wieder einer über die deutsche Grenze verirrt.
Und soll es so ablaufen wie beim sogenannten „Problembären“ BRUNO? Medienrummel und Abschuss sind in unseren Augen keine vernünftige Lösung!

Wie kann das verhindert werden?

Bad Rippoldsau-Schapbach im Schwarzwald: Hier lebt JURKA, BRUNOs Mutter, in unserem Tierschutzprojekt. Das Schicksal ihres Sohnes ist direkt mit ihr verbunden. Durch sie lernte er, dass es in Menschennähe leichte Beute gibt. Schafweiden aufbrechen, Nutztiere töten, Bienenstöcke plündern, gar Mülltonnen ausräumen. Keine Spur von natürlicher Scheu. Sie lehrte es ihren Nachwuchs, fast alle wurden als „Problembären“ erschossen, sie selbst eingefangen. Doch woher stammt dieses Fehlverhalten, welches das Leben einer ganzen Bärenfamilie zerstörte?

Vom Menschen. Denn JURKA wurde angefüttert. Hauptsächlich, damit sie so als billige Touristenattraktion herhalten konnte.

Kennen wir JURKAs Geschichte, wirft dies ein neues Licht auf das Verhalten von BRUNO. Am Anfang eines jeden Problemtieres steht nämlich IMMER ein Problemmensch! Durch menschliches Fehlverhalten können Generationen von Wildtieren beeinflusst werden!

Der Todestag Brunos gilt bei uns als „Bärengedenktag“, an dem wir alle dazu aufrufen über das eigene Verhalten Wildtieren gegenüber nachzudenken und die Politik auffordern in Sachen Prävention und Aufklärung aktiv zu werden!

 

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