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Am 19. April 2009 büxten zwei Braunbären - unbemerkt von ihren Besitzern - aus und verließen den Zirkusplatz von Circus Universal Renz. Eine Bärin wurde später von einem Polizisten erschossen.
Zirkusbären haben kaum eine Chance, zu leben. Denn LEBEN kann man das Vegetieren in Zirkuswagen, das Zurschaustellen in Manegen nicht nennen. Und wenn sie...

Am 19. April 2009 büxten zwei Braunbären - unbemerkt von ihren Besitzern - aus und verließen den Zirkusplatz von Circus Universal Renz. Eine Bärin wurde später von einem Polizisten erschossen.
Zirkusbären haben kaum eine Chance, zu leben. Denn LEBEN kann man das Vegetieren in Zirkuswagen, das Zurschaustellen in Manegen nicht nennen. Und wenn sie dann, ihrem Instinkt folgend, die Gelegenheit nutzen, etwas Neues kennen zu lernen, dann kann es sein, dass ihr Leben durch eine Kugel beendet wird. Wie im Fall Bärin Nena vom Circus Universal Renz, am 19. April in Kassel.
Schuld hat hier keinesfalls der Polizist.

Der hat seine Pflicht getan, er hat das Leben anderer und letztendlich auch seines schützen wollen. Er war sogar etwas leichtsinnig. Vielleicht sogar im Interesse des Bären, denn er wollte den Bären zum Rückzug in Richtung Zirkus auffordern. Sicherlich hätte er seine Waffe sofort ziehen können, denn weit und breit waren keine Verantwortlichen vom Zirkus zu sehen. Die hatten den Ausbruch aus dem desolaten ?Freigehege? nicht einmal bemerkt.
Und trotzdem, obwohl sie nicht dabei waren, bescheinigen sie der Polizei ein machohaftes Verhalten. Und sie erwarteten von der Polizei, dass diese erst einmal die Verantwortlichen hätten aufsuchen müssen, um den Bären einzufangen.
Nein, die Zirkusleute suchen einfach einen Schwarzen Peter für ihre eigene Nachlässigkeit, für ihr Unvermögen. Der soll nun der Kasseler Polizei der Schwarze Peter zugeschoben werden.

Tatsächlich haben die Tiere den Schwarzen Peter gezogen. Im Babyalter der Mutter weggenommen, in winzige Anhänger gesteckt, müssen sie sich dem Training unterziehen. Ob sie wollen oder nicht. Schließlich sollen sie später das Geld für ihre Besitzer verdienen. Dafür müssen sie Mätzchen und Kunststücke machen, die überhaupt nicht ihrem Verhaltensrepertoire entsprechen. Wenn sie das nicht wollen, wird durchaus mit Nachdruck gearbeitet. ?Willen brechen? nennt man das. Ist nicht der machohaft, der sein Image auf Kosten der Tiere aufwerten will?
Dass solche Tiere gern offene Tore oder desolate Käfige verlassen, ist natürlich. Bären sind neugierig, möchten neuen Gerüchen nachgehen. Manche Tiere haben nach jahrelanger Pein einfach nur den ?Rüssel voll?. So gibt es auch immer wieder Meldungen von ausgebrochenen und wild gewordenen Elefanten. Kein Wunder. Steht so ein grauer Koloss doch über Jahre an Ketten befestigt in einem Zelt. Wenn er nicht gerade Kopfstand machen muss.

Zirkusse sind nicht nur NICHT zeitgemäß. Abgesehen von der Tierqual, die Tiere mit ?natürlichen wilden Genen? in kleinen Gefängnissen erleiden, können sie einfach nicht sicher genug weggesperrt werden - durch Nachlässigkeit in den Zirkussen, durch nicht gegebene Möglichkeiten z. B. für eine sicheres und dennoch ausreichendes Freigehege.
Sind sie dann einmal durch die Zirkustore verschwunden ? im Jahr 2007 büxte in Hessen bereits Bärin Shirley aus dem Zirkus Luna aus -, dann sind sie tickende Zeitbomben. Sie haben die natürliche Scheu vor den Menschen verloren.

Fazit: Die Haltung von Wildtieren in Zirkussen muss endlich verboten werden. Tierschützer, Tierfreunde fordern das schon lange. Im Interesse der Tiere und natürlich zum Schutz von ahnungslosen Passanten.

Für den Polizisten aus Kassel wünschen wir beste Genesung und hoffen, dass Meister Petz künftig nicht zu den Tieren gehört, die er gar nicht mag. Gern laden wir ihn in den Bärenpark Worbis ein, um hier zufriedene Bären zu beobachten. Bären, denen beim offiziellen Verlassen des Zirkusses von Tierfreunden ordnungsgemäß geholfen wurde. Nena ist unschuldig!ML

Lesen Sie dazu auch diese Pressemitteilung.
Posted: 2009-04-24 15:13:42

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