Bärengedenktag | ein Kommentar von BRUNOs Mutter
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- Kategorie: News - STIFTUNG für BÄREN
Ein Wort auf allen Vieren
Ciao und grüß Gott, liebe Leute! Heute, am 26. Juni, ist der Todestag meines armen BRUNOs. Er wäre jetzt 18 Jahre alt. Ich stelle mir hin und wieder vor, was für ein stattlicher und hübscher Bärenmann aus ihm geworden wäre. Hätte man ihn nicht erschossen, dann wäre er vielleicht der erste wilde Bär seit der Ausrottung vor gut 200 Jahren gewesen. Mein BRUNO, ein Pionier in der neuen alten Heimat. Und er hätte mich bestimmt auch zur stolzen Oma gemacht, wie sein Bruder JJ5. Könnt ihr euch das vorstellen? Eure JURKA ist ein Großmütterchen? Aber nein, für BRUNO sollte es halt alles anders kommen. Dabei war es ja gar nicht seine Schuld. Bis heute verstehe ich nicht, warum diese Menschen uns damals angelockt haben. Mit Futter haben sie uns geködert, damit wir zu ihnen kommen. Als wir der Versuchung nachgaben und in ihre Nähe gekommen sind war die Aufruhr auf einmal groß. Problembären hieß es, gefährliche Bestien! Mein kleiner BRUNO war gerade 2 Jahre als man ihn abschießen ließ. Mächtige Männer in teuren Anzügen mit der Nase im Himmel schicken Jäger los um einen jungen Bären zu verfolgen, der kaum einen Meter Widerrist hatte.
Ich macht für mich einfach keinen Sinn. Aber ich bin nicht nachtragend. Wozu? Verbitterung ändert die Vergangenheit nicht. Ich kann nur hoffen, dass der Tod von meinem BRUNO nicht umsonst war. Dass ihr Menschen daraus gelernt habt, dass ihr euch eurer Verantwortung bewusst seid. Ich freue mich auf den Tag, an dem mein Sohn nicht mehr als Problembär in den Köpfen der Zweibeiner ist, sondern als der Bär, dessen Schicksal euch die Augen und Herzen geöffnet hat, der den Weg für kommende Generationen an Wildbären geebnet hat. Also bitte helft mit, erzählt seine Geschichte.
In diesem Sinne gehabt euch wohl und haltet die Ohren steif!