Aktuelles

JURKA Kolumne 10.05.25

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Ein Wort auf allen Vieren | KW 19

Als der Wolf den Salat klaute

 

Ich habe mal gehört, dass es weit entfernt auf der anderen Seite der Welt, einen Dschungel gibt. Hin und wieder höre ich Zweibeiner darüber reden, gibt wohl ein recht bekanntes Buch über den Dschungel, nur fällt mir der Titel nicht ein. Jedenfalls, da soll es auch um einen Bären und Wölfe gehen. Keine Ahnung, wie es in so einem echten Dschungel wirklich aussieht, aber wilder als im Knöterich Meer kanns kaum sein. Vielleicht sollte ich auch ein Buch über den Dschungel schreiben. Aufzeichnungen aus dem ewigen Grün.

Na ja, die ewig in grün gekleideten Zweibeiner kümmern sich jedenfalls aufopferungsvoll und dezimieren den Knöterich mit vollen Kräften. Witzig ist es dennoch, wenn vor lauter Dickicht nur das ein oder andere flauschige Ohr auftaucht. Wie schaut es bei euch aus, könnt ihr uns Vierbeiner anhand unserer Ohren erkennen? Kleiner Tipp, wenn ihr einen ewig spitzen Lustmolch vom Dienst seht, dann habt ihr schonmal ARIAN. Der macht aktuell unserer JANA den Hof, die von dem Machogehabe allerdings noch wenig beeindruckt ist. Mal schauen, wie sich das in den nächsten Tagen so verhält.

Unsere Artgenossen DARIA und JULIJA sind derweil auch gierig unterwegs, allerdings geht es bei den beiden ums Futter. Die Zwei spachteln um die Wette was das Zeug hält, wie zwei haarige Sumoringer. Aber auch ich habe meine privaten Fitnesstrainer. Sie sind recht aufgedreht, kleiner als ich und kleiden sich meist in Grautönen. Genau, ich spreche von meinen wölfischen Mitbewohnern. Die haben derzeit endlose Freude daran, Salat und Honig Brötchen und eigentlich alles zu klauen, was sie laut Bio-Buch gar nicht fressen. Herzlich Willkommen in der Grauzone zwischen Theorie und Praxis.

Merkt euch das alte Wildtier-Sprichwort: nur weil es bei den Menschen so geschrieben steht, heißt es nicht, dass es auch wirklich so geht.

In diesem Sinne haltet die Ohren steif und gehabt euch wohl!

Eure
JURKA 

 

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Moment der Woche | JULIJA genießt

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JULIJA genießt den Abstand zum Zaun, gönnt sich ein ausgedehntes Bad im Teich, hier bei uns im Bärenwald im Schwarzwald.

Viele Jahre lang war dies undenkbar. Wildtierhändler verkauften sie illegal als Welpe an einen Freizeitpark in Litauen, wo sie über 10 Jahre lang ausgebeutet wurde. Showfütterungen am Zaun in einer tristen Umgebung bestimmten ihren Alltag. Haltungsgenehmigung? Fehlanzeige. Dennoch war es ein jahrelanger, juristischer Kampf, gemeinsam mit der litauischen Tierschutzorganisation GATO.

JULIJA (und ihre Artgenossin JANA) konnten gerettet werden, doch noch immer leiden zahlreiche Wildtiere unter dem Missbrauch in Freizeiteinrichtungen.

Aber das muss nicht so bleiben. Ihr könnt den Unterschied machen. Sagt NEIN zur Ausbeutung von Wildtieren und meidet Einrichtungen und Shows mit Schaufütterungen und Tiervorführungen.

 

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JURKA Kolumne 04.05.25

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Ein Wort auf allen Vieren | KW 18

Hallo, Badesaison!

 

Wenn euch Plantschen und andere Geräusche wilden Rumtobens am frühen Morgen wecken, dann wisst ihr, es ist die Badesaison, die anklopft. Auch bei uns Bären ist das so. Ich kenne keinen Artgenossen, der nicht gerne nach Herzenslust ins kühle Nass stürzt. Fellpflege wird schließlich umso effektiver, je mehr Leidenschaft man an den Tag legt. Und wenn es danach geht, sind die Jungbären ARIAN, ARTHOS und AGONIS wahre Meister darin. Sich dreckig zu machen verstehen sie auf jeden Fall meisterhaft.

Nur so die Fetzen fliegen derzeit auch bei den Grünkutten, denn während wir Vierbeiner uns im kühlen Nass erfreuen, kämpfen sie sich durch das ewige Grün. Alles hat so seine Schattenseiten. In unserem wunderschönen Wolftal tritt dieser in Form des Knöterichs auf. Ein Glück haben wir hier in unserem Bärenwald Bärsonal, das sich dem annimmt. Wie schaut es da bei euch so? Ich finde es großartig, dass die Zweibeiner noch Zeit finden, sich um die Grünpflege zu kümmern. Schließlich arbeiten sie gerade schwer an der Fertigstellung unserer REHA-Anlage. Ihr wisst schon, die Station für besonders schwer traumatisierte Wildtiere wie unseren AGONIS.

In diesem Sinne haltet die Ohre steif und gehabt euch wohl!

 

Eure
JURKA 

 

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Moment der Woche | GAIA aktiv

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In dieser Woche sorgt Wölfin GAIA für den ganz besonderen Moment. Die Ranzzeit liegt nun hinter den Graupelzen und somit kehrt bei dem ein oder anderen Vierbeiner etwas Ruhe ein. KOLJA beispielsweise weiß ein ausgiebiges Sonnenbad durchaus zu schätzen.

GAIA hingegen scharrt derweil lieber ein gemütliches Tagesnest, wälzt sich darin und lässt es sich nicht nehmen, KOLJA von Zeit zu Zeit ins Nackenfell zu zwicken. Was auf wölfisch so viel heißt wie, Spiel mit mir!

Wenn auch ihr eher zum Team AKTIV gehört, dann wäre GAIA doch das ideale Patentier für euch!

PS Patenschaften eignen sich auch hervorragend als Geschenk mit Herz für die Seele.

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JURKA Kolumne 27.04.25

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Ein Wort auf allen Vieren | KW 17

Der Club der 26er

Irgendwie zieht sich die Zahl 26 durch die Ereignisse in Zusammenhang mit meiner Familie. Am 26.6.2006 wurde mein Sohn BRUNO erschossen, am 26.08.2010 bin ich im Schwarzwald angekommen und am 26.04.2021 war die Ankunft meiner Artgenossin ISA. Ich bin zwar nicht direkt mit ihr verwandt, aber sie und BRUNO haben denselben Vater, JOSE.

Ihr könnt bestimmt eine gewisse Ähnlichkeit erkennen, ich finde besonders sie Augenpartie ist recht markant bei uns allen. Jedenfalls, wer ISA kennt, der muss sie lieben, denn sie ist einfach nur eine geballte Ladung Kraft und Temperament. Und wer könnte das besser beurteilen, als ich? Schließlich sind wir beide Kinder der freien Wildbahn und ich versichere euch, es ist der einzig wahre Ort für Bären. Daher war ich regelrecht geschockt als mich die Eilmeldung erreichte, dass in einem deutschen Tierpark erst kürzlich wieder Braunbärwelpen zur Welt gekommen sind. Die Vorstellung, dass die kleinen Vierbeiner in Menschenhand aufwachsen müssen und nie die Chance erhalten werden, als Bären in Freiheit leben zu dürfen, bricht mir das Herz. Im Jahr 2025 hätte ich eigentlich gehofft, neuen Generationen ein Leben in Gefangenschaft zu ersparen. Ein Bärenleben kann gut 40 Jahre dauern, dass heißt bis 2060!

Schon erschreckend wie schnell Verantwortung gegenüber dem Leben anderer zur Ausbeutung wird.

In diesem Sinne haltet die Ohren steif und gehabt euch wohl!

Eure
JURKA 

 

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Moment der Woche | ISAs Jubiläumstag

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Alles Gute zum Jubiläum ISA! Heute vor 4 Jahren, am 26. April 2021, kam die temperamentvolle Bärendame in unserem Schwarzwälder Tierschutzprojekt an! Einst geboren und aufgewachsen in den Wäldern Italiens, wurde sie leider nach vielen Jahren in freier Wildbahn auffällig und musste der Natur entnommen werden.

ISA ist eine tragische Schönheit, die eindrucksvoll zeigt, wie clever und temperamentvoll Bären sind, die in freier Wildbahn aufgewachsen sind. Und genau deshalb gehören Bären nicht in Gefangenschaft. Daher hoffen wir, dass ISAs Schicksal dazu beitragen kann, gemeinsam einen Weg zu finden, damit Bären nicht mehr in Menschenhand gezüchtet werden, sondern artgerecht in freier Wildbahn leben können.

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GAIA & KOLJA nach einem Jahr Vergesellschaftung

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Vor einem Jahr wurden sie vorsichtig vergesellschaftet – zwei Tiere mit schwieriger Vergangenheit, aber viel Potenzial: GAIA, die stürmische Wolf-Hund-Hybridin und KOLJA, der ruhige Rüde, den wir aus dem Filmtierpark Eschede gerettet haben.

Heute ist klar: Es war die richtige Entscheidung.

Die beiden wirken wie ein echtes Team – man sieht sie fast nur noch gemeinsam, oft bei ihren täglichen Heulkonzerten, die ihre soziale Bindung sichtbar und hörbar machen. Auch der Kontakt zur Mitbewohnerin, der Bärin JURKA, ist friedlich – ein spannendes Zusammenspiel über Artgrenzen hinweg.

In der Ranzzeit zeigten sich bei beiden ausgeprägte territoriale Reaktionen, etwa gegenüber Hunden von Besucher:innen – ein gutes Zeichen für Stabilität im Revierverhalten.

Und GAIA? Die wirkt heute deutlich ausgeglichener, sicherer.

Stereotype Verhaltensmuster wie hin- und herlaufen nehmen spürbar ab. Stattdessen zeigt sie immer öfter echtes Sozialverhalten – an der Seite eines Partners, der bleibt.

 

KOLJA sucht noch Unterstützung.

Er hat bisher vergleichsweise wenige Pat:innen. KOLJA wird oft übersehen. Dabei trägt gerade er viel zur Ruhe und Stabilität bei.

Wenn du selbst ein verlässlicher Partner bist, dann könnte doch KOLJA genau das richtige Patentier für dich sein.

Schließe jetzt deine Patenschaft auf baer.de ab und hilf mit, Tieren wie KOLJA eine zweite Chance zu geben.

Jetzt Pate für KOLJA werden

JURKA Kolumne 20.04.25

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Ein Wort auf allen Vieren | KW 16

Frühlingserwachen und Herzensangelegenheiten ...

... liegen in der Luft! Das Licht hat diesen goldenen Schimmer, es duftet nach Neubeginn – und wir Bären sind wieder ganz in unserem Element. Es ist die Zeit des Erwachens, der Begegnungen – und manchmal auch der kleinen Dramen.

Während sich DARIA und JULIJA still und ruhig begegnen, geht’s bei den Jungbärenmännern deutlich lebhafter zu: Die drei Rabauken – ihr wisst schon – raufen, rollen und rempeln, was das Zeug hält. Zweige fliegen, Fell staubt – alles halb so wild. Ein bisschen Imponiergehabe gehört schließlich dazu.

Besonders stimmgewaltig ist ARIAN. Der junge Bär trägt sein Herz, oder sagen wir besser: seinen Frühling, auf der Zunge – und brüllt ihn durch den Bärenwald. Doch JANA bleibt unbeeindruckt. Sie scheint die Winterruhe gründlich genossen zu haben und ist noch nicht in Frühlingslaune.

Aber wer weiß – es ist ja erst der Anfang. Für mich ist das die schönste Zeit: Ein Werden, ein Wachsen, ein Wiedersehen. Und ich darf zusehen – als stille Beobachterin und erzählende Bärin. In diesem Sinne gehabt euch wohl und haltet die Ohren steif Eure JURKA

 

Eure
JURKA 

 

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Moment(e) der Woche | Sonnenbaden

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Die Sonne zeigt sich endlich wieder öfter – und unsere Tiere wissen ganz genau, wie man sie genießt.

Kolja liegt entspannt im Licht, die Augen geschlossen, die Schnauze in den Wind gestreckt. Franca hat sich einen warmen Platz auf dem Waldboden gesucht und
döst in aller Ruhe vor sich hin. Und Jana nutzt den sonnigen Tag für ein ausgiebiges Bad.

Drei Tiere, drei ganz eigene Wege – aber ein gemeinsamer Moment voller Ruhe und Sicherheit.

Solche Augenblicke sind keine Selbstverständlichkeit. Viele unserer Tiere haben schwere Erfahrungen hinter sich. Umso schöner ist es, sie jetzt so friedlich erleben zu dürfen.

Wenn ihr ihre Wege unterstützen möchtet, könnt ihr eine Patenschaft übernehmen – für Kolja, Franca, Jana oder ein anderes Tier, das euch besonders berührt.

Jetzt Pate werden

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JURKA Kolumne 13.04.25

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Ein Wort auf allen Vieren | KW 16

Die Sonne auf dem Pelz ...

...lockt mich endlich aus dem gemütlichen Winternest. Die ersten Hummeln summen, die Sonne wärmt den Rücken – und selbst ich, passionierte Langschläferin, gebe zu: Der Frühling ruft. Und bei uns im Park ist schon ordentlich Leben drin! Überall wird geschnuppert, geschnaubt und gewuselt. Auch DARIA und ich – sonst eher Vertreterinnen der langsamen Gangart – sind wieder unterwegs. Am liebsten mittags oder abends, mit einem Happen Möhrchen oder Salat zur Stärkung. Danach? Klar, zurück in die Kuschelecke.

Das große Wiedersehen nach der Winterruhe? Sagen wir: gemischt. Die Jungbären sind völlig aus dem Häuschen – voller Tatendrang und Neugier. Für sie ist jede erwachende Bärin ein Ereignis. Aber nicht alle von uns teilen diese Euphorie. DARIA zum Beispiel verteidigt ihre Privatsphäre mit Nachdruck. Ihre Runden entlang der Reviergrenzen – besonders zu ISA und FRANCA – sind gewissenhaft und manchmal auch ... eindrucksvoll, wenn sie sich in aller Pracht aufbaut: "Hier ist besetzt!" lautet die stille, aber deutliche Botschaft.

Auch bei unseren Nachbarn, den Wölfen, ist der Frühling angekommen. Nach der wilden Ranzzeit wirkt das Rudel deutlich entspannter. KITO, KIRA und KLEO dösen in der Sonne, das Heulen klingt jetzt eher nach Chorgesang als nach Operndrama. Jetzt, wo wieder die Zeit der Harmonie statt der Hormone angebrochen ist, lässt sich der Frühling mit allen Sinnen genießen – und mit ihm das Leben in all seinen launischen, schönen und manchmal wilden Facetten.

In diesem Sinne gehabt euch wohl und haltet die Ohren steif! Und denkt dran: Ein bisschen Sonne auf dem Pelz tut allen gut.

 

Eure
JURKA 

 

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