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JURKA Kolumne 06.04.25

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Ein Wort auf allen Vieren | KW 15

An Menschen…

… muss man sich erst gewöhnen. Vor allem nach so einer langen Zeit im gemütlichen Winterquartier. Da kostet der täglich Gang zum Mittagsonnenbad durchaus die ein oder andere Überwindung. Aber was haben Gemüt und Pelz gemeinsam? Sie wollen gepflegt werden. Also gilt es die Balance zu halten. Daher portioniere ich derzeit meinen Tagesablauf und teile ihn in konsumfreundliche Dosierung ein. Anders gesagt: gegen Mittag kurz Sonne auf den Pelz brutzeln lassen und abends, wenn die Zweibeiner sich Bett fertig machen, lasse ich den Tag entspannt ausklingen.

Als ich neulich an der Badestelle den ganzen Winterstaub vom Fell putze habe ich gesehen, wie die drei Jungs, also ARIAN, ARTHOS und AGONIS, einen stattlichen 80 Kilo Ziegenbock geliefert bekamen. Die Bärenmänner waren sichtlich erfreut. Wir anderen setzen dieser Tage eher auf leichte Kost, Salat, Gemüse, sowas. Im Alter solle man schon verstärkt auf seine Ernährung achten. Jedenfalls, ARTHOS war in Sachen Ziegenbock ein wenig im Konflikt mit sich selbst. Magen sagt ja, Kopf sagt Vorsicht. ARIAN hatte auch Bock auf den Bock, wurde aber ebenfalls vom Zwiespalt geplagt. Magen sagt ja, Kopf sagt, wenn du den jetzt anfasst, jagt ARTHOS dich über Stock und Stein.

Und so hieß es für alle drei erstmal warten. Bisschen Gemüse futtern. Als ARTHOS schließlich den Anfang machte und sich an der Ziege bediente, waren alle eigentlich schon so satt, dass am Ende vom Tag noch einiges vom Fleisch übrig war.

Tja, Kettenreaktion mal andersrum, würde ich sagen.

In diesem Sinne gehabt euch wohl und haltet die Ohren steif!

Eure
JURKA 

 

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Karriere: TIERSCHUTZ

Du würdest dich gerne für Tiere und Umwelt einsetzen, doch dein Job lässt dir keine Zeit dafür? Mach doch einfach BEIDES!

Der Alternative Wolf- und Bärenpark Schwarzwald ist ein Wildtier- und Artenschutzprojekt. Wir kümmern uns um traumatisierte Bären, Wölfe und Luchse und setzen uns für ein respektvolles Miteinander zwischen Mensch und Wildtier ein. Und genau DORT liegt dein Aufgabenfeld: als neues Mitglied im Team Pädagogik vermittelst du Wissen, leistest Aufklärungsarbeit, pflegst Mitgefühl.

Dabei gestaltet sich dein Arbeitstag so abwechslungsreich und vielfältig wie die Natur selbst. Von Führungen über Eventplanung bis zur Konzeption und Realisierung pädagogischer Elemente kannst du die Facetten moderner Umweltbildung individuell und kreativ umsetzen. Details und wie du dich bewerben kannst findest du in der Stellenausschreibung

 

Zur Stellenausschreibung

Willkommen im Team – Raoul Schwarze!

Die Arbeit hier im Bärenwald ist komplex, abwechslungsreich und oftmals unvorhersehbar. Jeder Tag bringt etwas Neues, allen voran jedoch die Gewissheit, etwas Sinnvolles für Tier, Mensch und Natur getan zu haben.

Raoul Schwarze | Leitung Alternativer Wolf- und Bärenpark Schwarzwald

Er ist seit Jahren privat in verschiedenen Bereichen von Tierschutz aktiv, kennt das Wildtier- und Artenschutzprojekt im Schwarzwald und setzt sich mit Leib und Seele für die Region ein: Niemand könnte besser für die Leitung des Alternativen Wolf- und Bärenparks sein als Raoul Schwarze! Nachdem der studierte Bauingenieur viele Jahre Bau-Projektleiter war, dürfen wir ihn nun herzlich Willkommen in unserem Rudel heißen!

Seine Vorgängerin, Sabrina Reimann, musste das Team leider aus familiären Gründen verlassen. Wir wünschen ihr alles Gute und hoffen, dass sie auch in Zukunft unseren Projekten nicht fern bleibt!

JURKA Kolumne 30.03.25

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Ein Wort auf allen Vieren | KW 14

Zurück zur Arbeit…

... kann ja auch durchaus sehr befreiend sein. Seit fast zehn Jahren berichte ich euch nun schon von den Erlebnissen hier bei uns im Schwarzwälder Bärenwald und ich muss sagen, jedes Mal, wenn sich die Winterruhe dem Ende entgegen neigt kriege ich dieses Kribbeln in den Tatzen. Und so ist mein erster Impuls, raus und erstmal was mampfen, Frühstück ist schließlich die wichtigste Mahlzeit des Tages und so, aber sobald ich was zwischen den Beißern habe denke ich sofort an euch!

Also, hier bin ich wieder, eure JURKA. Vielen Dank an meinen rothaarigen Reporterkollegen HERO. Für eine Katze ist er doch recht pflichtbewusst, oder? Aber kommen wir nochmal zurück zum Thema Frühstück. Bei uns Bären ist das Futtern weniger in Tage eingeteilt, also nicht in Frühstück, Mittagessen, Abendbrot, sondern in Frühling, Sommer, Herbst. Winter ist dann der Nachtschlag für die Nimmersatten. Jedenfalls, in diesem Jahr bin ich richtig überrascht, dass sich unsere Marathon-Schläferin DARIA schon aus dem Nest bequemt. Müde und mit ihrer unverwechselbar mürrischen Art schlurfte sie aus ihrer Höhle unterm Kreisel und gönnte sich etwas Gras im Freien. Regt den Stoffwechsel an, wie ihr vermutlich wisst. Auch JULIJA bedient sich gern mal abends am grünen Buffet. Vor ein paar Tagen gabs Fleisch für die Wölfe. Was haben die reingehauen und was haben sie danach zufrieden rumgelegen. Doch kein Grund zum Neid, auch wir Bären kamen in den Genuss einer fleischigen Mahlzeit. Kurz drauf lagen meine Artgenossen dann ähnlich wie die Wölfe vollgefressen und träge herum.

ISA ist bekanntlich unsere Fitnessmaus. Hauptsächlich, weil sie kaum größer ist, als eine Maus. Daher war es auch unfassbar witzig, wie sie neulich, ihrer Rohkostdiät folgend, einen Salatkopf sicherte und ihn wegeschleppte. Der schleifte jedoch die ganze Zeit auf dem Boden, weil sie so klein ist. Eben wie eine bärenstarke Süßmaus. Tatsächlich kenne ich keinen Bären, der stärker, flinker und temperamentvoller ist, als unsere ISA.

Eine gesunde Ernährung ist eben das fünfte Element, meine Freunde. In diesem Sinne, haltet die Ohren steif und passt auf euch auf!

 

Eure
JURKA 

 

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Moment der Woche | Wenn Langschläfer in die Gänge kommen…

 

10-15 Minuten pro Tag draußen müssen erstmal reichen… so lautet das aktuelle Motto unserer Langschläferin DARIA. Erfahrungsgemäß zieht sie das auch im April noch durch. Kein Wunder, denn fast 30 Jahre lang, also den Großteil ihres Lebens, wurde sie in einem Zoo ausgebeutet, an Winterruhe war nicht zu denken. Doch genau diese kostet sie nun in vollsten Zügen aus. Dick im Dezember, schlank im April. Wie bei allen Bären steht zunächst eine ordentliche Menge Gras auf dem Frühstücksplan.

Wenn auch ihr Team Langschläfer seid, dann wäre DARIA doch das ideale Patentier, oder?

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HERO Kolumne Episode 19

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Ein Wort auf allen Vieren

Es heißt...

 

… Abschied nehmen. Eigentlich wäre die Grande Dame des Bärenwalds, eure geliebte JURKA, in dieser Woche wieder im Dienst um euch über die Ereignisse hier im Schwarzwald auf dem Laufenden zu halten. Doch diesen einen Bericht vor meiner verdienten Sommerpause wollte ich noch persönlich an euch richten. Denn ich muss euch leider mitteilen, dass meine Artgenossin, Luchs ELA, leider verstorben ist. Sentimentalität ist eigentlich keine Eigenschaft von uns Katzen, aber ELA war einfach ein besonderer Vierbeiner und hat sich einfach in mein… ich glaube, sogar in unser aller Herzen geschlichen.

Geboren wurde sie einst in einem deutschen Zoo. Aber anders als es bei mir der Fall war, aus Artenschutzgründen zum auswildern, wurde sie regelrecht produziert, wie es in solchen Einrichtungen üblich ist, um noch als kleiner Welpe an einen Freizeitpark verschachert zu werden. Ich kann bis heute nicht glauben, wie herzlos dieser internationale Wildtierhandel ist. Könnt ihr euch das vorstellen, unsere ELA jahrelang in einem engen, trostlosen Gehege, umgeben von Seelöwen-Shows und anderer Tierfolter? Was für eine schreckliche Vorstellung, leider aber auch heute noch Alltag für tausende Wildtiere. Doch zum Glück konnte sie gerettet werden und so war sie da, auf der anderen Seite vom Zaun, als ich dem Tod entrann und hier her in den Schwarzwald kam.

Wir haben nahe zusammen gelebt. Fast jeden Abend habe ich sie rufen gehört. Mich auch manchmal getraut, leise zu antworten. Nun ist es still. Egal, wie laut die Wölfe heulen oder die Bären brüllen, ohne ELAs Stimme weht eine bedrückende, sehnsüchtige Stille durch den Schwarzwald.

Liebe ELA, ich danke dir von Herzen, dass du nicht nur meine, sondern die ganze Welt ein kleinwenig schöner gemacht hast.

In diesem Sinne hoffe ich, dass auch ihr versucht, die Welt zu einem schöneren Ort zu machen. Jeden Tag nur ein klein wenig.

Genießt den Sommer!

Euer HERO

 

HERO

Nachruf ELA

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Schweren Herzens mussten wir heute Abschied von unserer Luchsdame ELA nehmen. In Absprache mit unserem Tierarzt galt es die schwere Entscheidung zu treffen, die charmante Vierbeinerin zu erlösen. Doch durch zahlreiche Episoden und typischen ELA-Momenten wird sie in unserer Erinnerung weiterleben.

Da wäre zum Beispiel ihr erstes Aufeinandertreffen mit einem Bären. Dies war damals, im Herbst 2019, und die Wahl ihres Bärengegenüber fiel auf ARTHOS. ELA war bereits damals eine betagte Luchsin, kam wenige Wochen zuvor, am 15. September 2019, zu uns in den Schwarzwald. Geboren wurde sie am 1. Mai 2004 im Zoo Neumünster, doch auf ein unbeschwertes, behütetes Aufwachsen im Schoß ihrer Mutter, was eigentlich jedem Welpen zustehen sollte, hatte sie nie eine Chance. Als Deutsches Export-Gut wurden sie und ihr Bruder im zarten Alter weniger Monate Opfer internationalem Wildtierhandels. Der Zoo verkaufte sie an einen Freizeitpark auf Fuerteventura.

Dort spielte sie neben brutalen Seelöwen-Showeinlagen und exzessiven Fütterungen der anderen Wildtiere eher eine kleine Rolle für die Besucher des Freizeitparks. Ebenso klein war ihre dortige Unterbringung. Neben dem luchsuntypischen Klima in Südspanien blieb ihr die Möglichkeit sich zu verstecken oder zu klettern versagt. Einzig ein tristen Dasein als Anschauungsobjekt sollte ihr Leben bestimmen. Im September 2019 nahm ihr Schicksal jedoch eine späte, glückliche Wendung. Sie konnte durch unsere Partner AAP des europaweiten Tierschutznetzwerks EARS gerettet werden und kam zu uns in den Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald, wo wir ihr ein luchsgerechtes Leben ermöglichten. Doch für ihren Bruder war es leider zu spät, er verstarb wenige Monate zuvor.

Nach ihrer Eingewöhnungszeit betrat sie Anfang Oktober 2019, mit weit über 10 Jahren, zum ersten Mal unsere Freianlagen, zum ersten Mal Waldboden überhaupt. Als alte Luchsdame durfte sie endlich werden, was all die Jahre in ihr verborgen blieb: ein Waldgeist. Und der Bezeichnung machte sie alle Ehre. Andächtig schlich sie auf ihren großen Samtpfoten durch das Dickicht. Dabei unternahm sie mit Vorliebe Wanderungen in Bärenanlagen, geisterte im wahrsten Sinne an ihnen vorbei. Sie ließ sich weder von den (damals) jungen ARHTOS in Schranken weisen noch von der erfahrenen und durchaus temperamentvollen Wildbärin ISA.

ELA ist das Opfer internationalem Wildtierhandels. Es waren die Bemühungen europaweiter Tierschutzorganisationen, uns eingeschlossen, die schließlich zu einem neuen Leben führten. Diese Chance nutze sie in vollen Zügen. Sie zeigte uns bei so vielen Gelegenheiten, wie sehr es sich lohnt, auch Tiere im vorangeschrittenen Alter zu retten.

ELA, auch wenn du eine stille Leere in unserer Freianlagen hinterlässt, werden wir dich stets durchs Dickicht geistern sehen. Wo immer du auch sein magst, irgendwo ist bestimmt ein Bär in der Nähe, den du genussvoll erschrecken wirst.

Dein Team der STIFTUNG für BÄREN -Wildtier- und Artenschutz

HERO Kolumne Episode 18

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Ein Wort auf allen Vieren

Szenen...

 

…aus dem Bärenwald. Andächtig schlich mein Blick wie gewohnt durch den Bärenwald, als ich GAIA und KOLJA sah, wie sie, getrieben von Übermut und Spieltrieb, die alte Bärin JURKA ein wenig ärgerten. Hach, dachte ich mir noch, Leichtsinnigkeit und Intelligenz gehen nicht immer Hand in Hand. Und blickte ich so auf JURKA, wurde mir allmählich bewusst, dass sie allen Anschein nach so gut wie wach und der Winter somit zu Ende ist. Was für mich bedeutet, dass die Sommerpause ansteht und JURKA bald wieder das Wort an euch richten wird. Ich gehe also zeitnah in meine journalistische Sommerruhe.

Und das bedeutet: ich muss die letzten Tage noch nutzen, um mit maximaler Eleganz dem ganzen ein gewisses Maß an Andacht zu verleihen. Während ich so auf dem Dach meiner Hütte in typischer Katzenmanier wie eine Statue über den Bärenwald blickte, beobachtete ich, wie ISA aus der Nachbarschaft all ihr Können unter Beweis stellte, um an die Haselpollen zu gelangen. Ihr glaube ihr Plan ist, tatsächlich ALLE Haselpollen abzustauben. Auch FRANCA, die sich mit ihr eine Anlage teilt, war zeitweise draußen. Die Arme hatte allerdings mit ihrer Stereotypie zu kämpfen. Das zeigt sich bei ihr meist darin, dass sie im Kreis läuft. Unfassbar, was die Menschen ihr damals angetan haben, in dem morbiden Kerker. Heftig, wie einen die Vergangenheit verfolgen kann.

AGONIS verfolgt momentan übrigens sehr gerne Regenwürmer, sehr zum Leidtragen der Freianlage. Die schaut durch das wilde Graben, Buddeln, Toben und noch mehr Graben eher wie ein Schlachtfeld und weniger wie ein Fleck Schwarzwald aus. Aber wenn sie so Spaß daran haben, was will man da sagen? Wächst ja alles wieder nach. Die betagte Bärendame DAIRA zeigte sich auch kurz, allerdings erst während der Dämmerung, wenn die Energie eines Frühlingtages aufgebraucht ist.

Also, in diesem Sinne, behaltet auch ihr immer schön den Überblick!

Euer Hero

HERO

Moment der Woche | ISAs Blick

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Wenn ISAs Blick dich trifft, dann ist es ein Moment voller Gänsehaut. Ein Augenblick, der lange nachwirkt, wenn nicht gar für immer. Vielen Dank, liebe Nicole Kraft, dass du dieses Erlebnis mit uns teilst!

ISA ist eine ehemalige Wildbärin und das beste Beispiel dafür, dass Bären, die in der Natur aufgewachsen sind, sowohl von der körperlichen Fitness als auch der instinktiven Cleverness her, keinesfalls mit Bären zu vergleichen sind, die in Gefangenschaft aufwachsen. Darum setzten wir uns dafür ein, die Zucht von Bären in Gefangenschaft zu beenden und im Gegenzug die Akzeptanz freilebender Individuen zu fördern.

Macht mit, helft uns dabei, indem ihr das Bild von ISA teilt, damit andere Bären nicht ihr Schicksal teilen müssen. Denn für Bären, wie für alle Wildtiere, gibt es nur einen Ort, der ihnen gerecht wird: die freie Wildbahn. Mehr über ISA und ihr tragisches Leben erfahrt ihr in ihrem Profil.

 

 

 ISA kennenlernen