Seit etwas über einen Monat lebt die Wölfin GAIA nun in unserem Schwarzwälder Tierschutzprojekt. Nach Jahren in Privathaltung darf sie sich in unseren Freianlagen nun endlich wie ein Wolf verhalten und natürliche Nahrung genießen. Wir sind sehr froh über die Entwicklung der jungen, scheuen und cleveren Vierbeinerin.
Ein herzliches Dankeschön an die Paten, Spender und Unterstützer, die diese Aktion möglich gemacht haben!
Was ist denn da los?, mag sich AGONIS gedacht haben, als sich diesen und letzten Samstag schon früh morgens engagierte Zweibeiner für unser Tierschutzprojekt ins Zeug legten. Das große Stichwort bei unseren Arbeitseinsätzen war Grünpflege. Gemeinsam mit den Freiwilligen wurde freigeschnitten, gehackt, geharkt und allen voran dem japanischen Knöterich die Stirn geboten. Jeweils um 08:00 Uhr gings los. Nach einer kurzen Stärkung mit Kaffee und Brezeln wurden ehrenamtlichen Helfer in Teams eingeteilt. Hochmotiviert und unter den wachsamen Augen des ein oder anderen Vierbeiners trotzten sie der Hitze und machten sich ans Werk.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Rund um unsere Freianlagen, im Forscherpfad, auf den Wegen, am Spielplatz sowie im Kräutergarten wurde bärenstarke Grünpflege betrieben.
Wir sind wieder einmal begeistert von dem selbstlosen Einsatz der kleinen und großen Helfer. Ein ganz besonderer Dank geht an Kurt Jäckle , der an beiden Tagen ein fantastisches Mittagsmahl für unsere Mitstreiter spendete.
Zwei großartige Arbeitseinsätze liegen hinter uns. Wir bedanken uns von ganzem Herzen und im Namen der Tiere bei den unermüdlichen Helfern!
Warum wird die syrische Braunbärin „Sarah“ in einem trostlosen Platz umringt von Steinmauern immer noch als Ausstellungsstück missbraucht, wenn sie schon seit Jahren in Alternativen Projekten ein tierrechtes Leben führen könnte? Das Angebot, sie - sowie ihren Art- und Leidensgenossen „Ben“ - zu übernehmen und damit sie in unseren weitläufigen, naturnahen Freianlagen ein besseres Leben führen können, unterbreiteten wir bereits vor Jahren schon – und es gilt noch immer. „Ben“ ist mittlerweile verstorben und was „Sarah“ betrifft bleiben die Verantwortlichen aus Gotha weiterhin stur.
Was kritisieren wir? Die Anlage im Tierpark Gotha ist viel zu klein für Bären. Vergleich: in unserem Worbiser Tierschutzprojekt – wo wir einen Platz für „Sarah“ nach wie vor anbieten – leben 13 Tiere auf 5 Hektar [im Tierpark Gotha leben circa 600 Tiere auf 6 Hektar]. Weiterhin ist der Bärenbereich karg, umringt von Beton, Mauern und Sicherheitsglas. Rückzugsmöglichkeiten sind – trotz aufwendiger Erneuerung – mangelhaft. Die es fehlt an Beschäftigung, daher legt „Sarah“ auffällige Verhaltensstörungen an den Tag. Grundlegend fehlt der Anlage eine Struktur, eine Dreidimensionalität. Hügel und Bewuchs wären wichtig, damit das Tier nicht nur auf einer Ebene, sondern auch hoch und runter gehen muss, um eine ausgewogene Bewegung zu fördern. Andernfalls sind starke Schäden der Knochen unausweichlich.
Was bieten wir? In unserem Tierschutzprojekt warten weiträumige Freianlagen in einem Mischwald mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten, Artgenossen, üppiges Dickicht und natürliche Beschäftigung auf sie. Zudem ist unser Team auf den Umgang und die Therapie verhaltensgestörter Bären spezialisiert.
Ist die Bärin mit 27 Jahren nicht zu alt für einen Transport? Alte Bäume verpflanzt man nicht – ein Spruch der immer wieder als Vorwand genommen wird, um Tiere in ihrer leidvollen Umgebung zu lassen. Doch wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sich immer lohnt, Tieren ein besseres Leben zu ermöglichen. Erst letztes Jahr konnten wir dies mit der Rettung von DARIA und DORO [beide damals 28 Jahre] beweisen. Die beiden alten Damen haben sich hervorragend in unseren Einrichtungen eingelebt und sind bereits nach wenigen Wochen regelrecht aufgeblüht. Jeder Tag zählt!
Hintergrund Seit Jahren kritisieren wir die Haltung nicht nur von Bären, sondern nahezu sämtlichen Großtieren im Tierpark Gotha. Die Flächen sind viel zu klein, gleichen eher einem Ödland und haben mit moderner Tierhaltung oder verhaltensgerechter Unterbringung nicht viel zu tun. Als STIFTUNG für BÄREN boten wir unsere Hilfe an, um die Situation der beiden syrischen Braunbären „Ben“ und „Sarah“ zu verbessern, sie auch in unserem Tierschutzprojekt unterzubringen. Sämtliche Bemühungen blieben leider erfolglos, statt die Tiere abzugeben wurde die Anlage umständlich „erneuert“ [„Ben“ verstirbt vorher], was „Sarah“ aber keine nennenswerten Verbesserungen bringt. Die Mauern, der wenige Platz, die Trostlosigkeit bleiben gleich. Dennoch bezeichnet der Tierpark den Bereich nun offiziell als artgerecht – eine Farce die wir nicht so hinnehmen können. Zudem erhalten wir zahlreiche Anfragen von tierliebenden Menschen, ob wir der Bärin nicht helfen können. Momentan sind uns dahingehend ohne das Einlenken der Besitzer leider die Hände gebunden, aber wir hoffen inständig, dass sich die Verantwortlichen vom Tierpark Gotha endlich für das Wohl der Tiere entscheiden.
Bis dem so weit ist starten wir die Aktion #bärenwaldfürsarah. Wer uns dabei unterstützen will, der Braunbärin zu einem tiergerechten Leben zu verhelfen, der kann dies durch einen Protestpost an die KultTourStadt Gotha GmbH unter dem Hashtag #bärenwaldfürsarah auf sämtlichen sozialen Medien tun – oder den Verantwortlichen selbst direkt schreiben.
Christoph Gösel – Geschäftsführer KulTourStadt Gotha GmbH Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Der Protestbrief: Wir schließen uns dem Protest der STIFTUNG für BÄREN #bärenwaldfürsarah an und fordern Sie auf, dem jahrelangen Tierleid im Tierpark Gotha ein Ende zu setzen. Als Kulturstadt ist der Tierpark nicht mehr zeitgemäß und beherbergt neben der Bärenhaltung zahlreiche Arten, die nur Mindestanforderung sind. Artgerecht ist nur die Natur, deshalb fordern wir eine konzeptionelle Umstrukturierung des Tierparks für eine optimale und tiergerechte Unterbringung. Die STIFTUNG bietet sich erneut an, zunächst der vorhandenen Bärin ein neues Heim zu bieten und fachlich zu beraten, damit der Kulturtierpark in Gotha eine Zukunft hat.
Besuch vom Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland
Tierschutz funktioniert am effektivsten gemeinsam, daher planen wir eine Kooperation mit dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland. Dazu besuchten uns Vertreter des BUND. Was sie bei uns erlebten, wie sich die Zusammenarbeit gestalten könnte und vieles mehr erfahren Sie in einem bären-starken Gastbeitrag von Patrick Maier [BUND].
Bär, Wolf, Luchs und ganz viel Wissen und Herzblut Können Wildtiere, die normalerweise große Territorien durchstreifen, artgerecht in einem Park gehal-ten werden, der aktuell rund 0,1 km² groß ist? In freier Wildbahn haben Braunbären oft Territorien von rund 100 km², Wölfe in Mitteleuropa von rund 250 km² und der Luchs zwischen 50 und 300 km². (Büro für Wildökologie, www.beutegreifer.at) Susanne Duffing und ich, Patrick Maier, sind gespannt, mit wel-chen Eindrücken wir nach unserem Treffen mit dem Team vom Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald in Bad Rippoldsau-Schapbach nach Hause fahren werden.
Mit einem geländegängigen Elektro-Caddy werden wir am Eingang vom Bärenpark von Sabrina Rei-mann (Projektleitung), Teresa Carl (Stellvertretende Projektleitung und Pädagogik) und Franziska Gold-ner (Pädagogik) abgeholt. Sabrina Reimann, sieht uns unsere Fragen sprichwörtlich an der Nasenspitze an und erklärt, dass viele Besucherinnen und Besucher die Frage stellen, ob eine artgerechte Haltung der großen Beutegreifer, also Wolf, Luchs, Bär, in einem Park möglich sei. „Nein,“ so Reimann, „artge-recht ist nur die Natur und am allerbesten wäre es, wenn die Tiere frei sein könnten und es unseren Park nicht geben müsste. Die Tiere, die bei uns im Park sind, kommen aber aus schlechten, teils katastropha-len Haltungen. Sie wurden in viel zu enge Käfigen gesteckt, als Touristenattraktion missbraucht oder anderweitig misshandelt. Sie haben nie ein natürliches Verhalten gelernt und sind auf den Menschen fixiert. Eine Auswilderung von unseren Bären, Wölfen und Luchsen ist leider nicht mehr möglich. Im Bärenpark können wir den Tieren aber ein verhaltensgerechtes und naturnahes Leben ermöglichen. Sie können hier toben, plantschen, sich zurückziehen und müssen selbst nach Futter suchen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich die Tiere schon nach kurzer Zeit entwickeln. Wir sehen aber auch Verhal-tensstörungen, beispielsweise das Tatzen-Nuckeln von Bär Agonis aus Albanien. Die Mutter von Agonis wurde von Wilderern erschossen, als er noch sehr jung war. Ohne Kontakt zu anderen Bären wurde er von einem Restaurantbesitzer aufgezogen.“ „Wichtig ist uns, dass sich die Besucherinnen und Besucher Zeit nehmen. Sie sollen die Schicksale ken-nenlernen und darüber hinaus auch ein Verständnis für die Lebensraumansprüche von Bär, Wolf und Luchs entwickeln. In unseren Parks in Worbis in Thüringen und hier im Schwarzwald geht es also kurz gesagt, sowohl um Tier- als auch um den Artenschutz,“ erklärt Carl. „Und es geht uns vor allem um die Tiere und nicht darum, dass die Besucherinnen und Besucher das beste Foto schießen können,“ merkt Reimann an. „Wir haben deshalb auch keine verglasten Wände, sondern nur die durchgängigen und mehrfach gesicherten Wildtierzäune.“ Langsam rollen wir in unserem E-Caddy los. Schon kurze Zeit später halten wir an. Wir haben Glück und sehen Luchsin Catrina im Gebüsch. Catrina kommt aus Frankreich und wurde dort in einem viel zu klei-nen Gehege auf Steinboden gehalten. Hier hat sie deutlich mehr Platz. Der Park im Schwarzwald, so wird uns erklärt, wurde so aufgebaut, dass die Tiere wie in der Natur zusammenleben. Es gibt viele ge-meinsame Bereiche für Bär, Wolf und Luchs und es gibt abgetrennte Rückzugszonen, beispielsweise für Luchse. Bären oder Wölfe gelangen hier nicht hin.
Für das Verhalten der Tiere ist diese durchmischte Haltung gut. Beispielsweise bekommen sie das Futter immer wieder an unterschiedlichen Stellen und zu unterschiedlichen Zeiten. Die Tiere müssen sich auf ihre Nasen verlassen und schnell genug da sein, um auch einen Happen abzubekommen. Sie müssen sich also das Mittagessen selbst verdienen. Und auch die Sozialkontakte tun den Tieren gut. Die alte Dame Kaja ist wieder richtig fit, seitdem sie ihren jungen Liebhaber Arian hat. Nachwuchs ist nicht zu erwar-ten. Alle Tiere wurden kastriert oder sterilisiert.
Während wir im Stop-and-Go weiter durch den Park fahren, wird uns klar, mit wie viel Herzblut und Tier-liebe die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch die Ehrenamtlichen am Werk sind. Dabei geht es nicht nur um die Bären, Wölfe oder Luchse, sondern auch um Naturschutz und Umweltbildung. Der Park baut gerade ein Kompetenzzentrum für Wildtiere auf, organisiert wissenschaftliche Tagungen, führt Fachberatungen von Tierparks und Privathaltungen durch und bietet Führungen für die Besucherinnen und Besucher an. Gerade in den Führungen lernt man viel über die Tiere und auch die Ökosysteme in denen sie leben. Neben den Beutegreifern sollen sich im Bärenpark auch kleinere Tiere wohl fühlen. Goldner springt im-mer wieder vom E-Caddy ab und erklärt den Kindern, dass genau an der Stelle, wo sie gerade klettern eine seltene Höllenotter lebt, oder bittet die Eltern, die Hunde an die Leine zu nehmen, damit die Mol-che im Tümpel nicht beim Baden der Hunde getötet werden. Die Bienenstöcke und Wildbienenunterkünfte befinden sich gleich neben dem Indianer-Gebiet. „Wir lassen uns immer wieder etwas Neues einfallen,“ berichtet Carl und fügt an, dass das Indianerfest die-ses Jahr wegen Corona leider ausfallen muss. „Schön wäre es, wenn mehr Wildbienen unser Bienenho-tel nutzen würden. Dafür geht es aber unseren Bienen gut,“ freut sich Sabrina Reimann und öffnet den Schaukasten. Innen herrscht reges Treiben. „Gerne können wir uns die Wildbienen zusammen anschau-en,“ gebe ich in die Runde und erkläre, dass ich in der letzten Zeit viel über den Bau von Unterkünften von unseren BUND-Ortsgruppen und engagierten BUNDlern gelernt habe. Ich denke an den Insekten-garten von Familie Faaß aus Straubenhardt, die neue Wildbienenunterkunft der Ortsgruppe Heckengäu oder den Vortrag des Nabu-Mitglieds Ralf Aldinger über den Bau von Wildbienen bei der BUND-Ortsgruppe in Nagold. „Als erstes“ und dabei fallen mir die Worte von Klaus Faaß ein, „sollten wir die Bienenhotels nicht Hotels bezeichnen. Wir wollen ja, dass die Bienen nicht nur zeitlich befristete Gäste sind, sondern dass sie sich dauerhaft hier ansiedeln. Wir machen deswegen Wildbienenunterkünfte.“ Gemeinsam betrachten wir, welche Wohnhöhlen verschlossen sind und welche nicht. Dabei fallen uns die Risse im Stirnholz auf. Ich erkläre: „Der Erfolg hängt maßgeblich davon ab, dass die Löcher glatt gebohrt, tief genug, hinten verschlossen und nicht gerissen sind. Löcher zwischen 3 und 10 Millimeter sind perfekt. Leider reißt das Holz oft, wenn ins Stirnholz gebohrt wird. Die Kiefernzapfen und das Stroh im geschützten Holzkasten werden nicht von Wildbienen angenommen und können raus.“ „Gerne würden wir mehr in Richtung Naturschutz machen. Tausende Besucherinnen und Besucher kommen jedes Jahr in den Park. Es wäre schön, wenn wir zum Beispiel Aktionen zu Wildbienen- und Insektenschutz, zu Vögeln und Fledermäusen oder zum Wildtiermanagement im Nordschwarzwald an-bieten könnten. Alleine können wir das leider zeitlich nicht alles selbst leisten,“ so Reimann.
Schön wäre es, so unser gemeinsamer Eindruck, wenn wir uns zusammen für den Schutz der Umwelt einsetzen könnten. Warum nicht die eine oder andere BUND-Aktion im Bärenpark machen? Wir könn-ten das Angebot im Park toll um beispielsweise den Bereich Wildkatze erweitern. Ich kann mir gut vor-stellen, dass auch unsere Ortsgruppen Spaß daran haben würden, aus dem normalen Naturschutzalltag auszubrechen. Müde und mit vielen Eindrücken fahren wir von einem aufregenden Termin zurück. Es hat länger gedau-ert als gedacht. Wolf und Luchs sind bei uns im Nordschwarzwald wieder da und ich bin beruhigt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bärenpark nicht nur tolle Aufklärungsarbeit leisten, sondern auch für den Fall gewappnet sind, falls zum Beispiel ein Verkehrsunfall mit einem Luchs oder Wolf pas-siert. Sie sind vorbereitet, wenn das Tier transportiert und versorgt werden müsste. Die Planungen ge-hen sogar soweit, dass ein separates Gehege für solche Fälle gebaut werden soll, in dem das Tier nicht mit den Besucherinnen und Besuchern in Kontakt kommt und wieder ausgewildert werden könnte.
Ciao und grüß Gott, liebe Leute! Habt ihr denn schon unsere neue Mitbewohnerin bei uns im Schwarzwald begrüßt? Die schüchterne Wölfin zeigt sich recht selten, mag keinen Lärm und scheint eine Frühaufsteherin zu sein. Wenn ich meine morgendliche Runde drehe, ist sie meist schon unterwegs. Wenn es dann auf die Mittagszeit zugeht, legt sie sich am liebsten ab, genießt ihre Rückzugsmöglichkeiten. Die junge Vierbeinerin kommt immer mehr zur Ruhe und hat sich schon recht gut eingelebt. Leider erwische ich sie hin und wieder dabei, wie sie stereotypiert, daher bitte ich alle Besucher weiterhin, besonders in der Nähe ihrer Anlage ruhig zu sein.
Wo wir gerade beim Thema Ruhe sind, ich habe mir seit langem mal wieder ein beruhigendes Bad gegönnt. Es ist ja schon ungemein entspannend, das kühle Nass. Abgesehen davon will euch eure JURKA ja auch zum Ferienbeginn frisch gebadet begrüßen! Ich freue mich schon tierisch auf euch, denn Ferien heißt ja auch Ferienprogramm bei uns! Bienentag, Spurensuche, Forscher – es gibt so viele spannende Themen, die ihr hier bei uns erleben könnt. Einfach bei den Grünkutten unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anmelden. Hach, da muss ich an meine Jugend zurückdenken, wie aufregend es war, die Natur mehr und mehr kennenzulernen und die Welt um sich herum zu verstehen.
In diesem Sinne, haltet die Ohren steif und gehabt euch wohl!
Die Anlage oberhalb der Seniorenresidenz ist in ein Wolfsrückzugsgebiet umgebaut und ein brandneues Luchsrückzugsgebiet entsteht – unser ehrenamtlicher Bautrupp hat mal wieder ganze Arbeit geleistet! Während der Schwarzwälder Sommer im lieblichen Wolftal - Tal der Tiere sich von seiner besten Seite zeigt, scheuen die freiwilligen Helfer unseres Tierschutzprojekts keine Mühe, um die Anlagen für unsere Vierbeiner stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Graben, Schachten, Leitungen verlegen, Zaunteile ab und an montieren, Baggern, Wassertröge aus massivem Gestein rangieren, Pfosten setzten, betonieren… die Liste der Tätigkeiten nimmt kein Ende. Wir sind überglücklich, dass auch in unserem Jubiläumsjahr noch das gleiche Engagement und die Leidenschaft für das Projekt vorherrscht, wie vor zehn Jahren. Und das bei den aktuellen sommerlichen Temperaturen. Es freut uns auch sehr, dass viele, viele tatkräftige Helfer_Innen von damals immer noch beherzt mitanpacken. Wer auch Teil des bärenstarken Bautrupps werden mag schreibt einfach eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Wer uns finanziell bei der Materialbeschaffung unterstützen will, der braucht nur HIER zu klicken.
Ciao und grüß Gott, liebe Leute! Bei dem herrlichen Wetter dieser Tage ist es schon fast ein Verbrechen, drinnen zu bleiben. Sommer, Sonne – das lassen sich auch die Grünkutten nicht zwei Mal sagen und so sind sie wild am arbeiten in den Anlagen. Nur was sie da genau werkeln kann ich noch gar nicht sagen. Ihr vielleicht? Irgendjemand muss doch was gesehen haben, bei den vielen Leuten, die gerade zu uns kommen. In einigen Teilen haben wohl schon die Ferien begonnen, so scheint mir. Jetzt bin ich nur noch gespannt, was sich die Grünkutten für ihr diesjähriges Ferienprogramm haben einfallen lassen.
Von wegen einfallen lassen: auch unser Charmeur ARTHOS ist nicht auf den Kopf gefallen, wenn es darum geht, Damen aus ihren Höhlen zu locken. Mit allen möglichen Tricks versucht er schon eine ganze Weile, die Französin FRANCA aus der Reserve zu holen, aber die glänzt bis dato eher durch grimmige Ablehnung. Doch ARTHOS zeigt sich davon unbeeindruckt. Konsequent wie Dauerregen bleibt er hartnäckig aber auch elegant bei der Sache. Ebenso hartnäckig, dafür überhaupt nicht elegant, randaliert ARIAN derweilen in den Freianlagen. Erst neulich wurde ein Haselnussbaum sein Opfer. Unsere gute alte KAJA hat das wilde Herumtoben ihres jugendlichen Liebhabers derweilen mit großer Begeisterung beobachtet.
Und währenddessen verpennen die faulen Wölfe wieder den ganzen Sommer. Stets und ständig liegen sie im schattigen Dickicht und schlafen. Man könnte fast meinen, sie sind in Sommerruhe gegangen.
Es sind die frühen Morgenstunden in denen die Wölfin GAIA vorwiegend aktiv ist. Dann läuft sie durch ihre Freianlage, erkundet mit ihrer feinfühligen Art die Umgebung. Sie legt zunehmend wölfisches Verhalten an den Tag. Seit ihrer Ankunft ist mittlerweile eine Woche vergangen, in der sie wesentlich ruhiger geworden ist. Sie mag Rehfleisch und verabscheut Lärm, daher zieht sie es vor sich mit Beginn des Besucherverkehrs zurückzuziehen.
Wir freuen uns sehr beobachten zu können, wie die junge GAIA die Versteckmöglichkeiten in der naturbelassenen Freianlage nutzt und sich augenscheinlich äußerst wohl in ihrer neuen Umgebung fühlt. Die nächsten Wochen der Quarantänezeit werden zeigen, wie sich eine mögliche Vergesellschaftung mit den Bären gestalten könnte. Ein Zusammenführen mit dem Rudel BRIX, BRAX, BERIX, BASCO und BRANCO ist dahingehend unwahrscheinlich, denn die Wölfe dulden in der Regel keine Fremden in ihrem Familienverband.
Wir bedanken uns bei den Paten, Spendern und Unterstützern, die uns bei der Aktion GAIA unterstützt haben und uns den Rücken für unsere Tierschutzarbeit stärken. Wenn auch Sie GAIA unterstützen wollen, schreiben Sie uns einfach eine Mail unter schwarzwaldbaer.de oder besuchen unsere Seite.
Geschafft – um 3:30 Uhr trifft das Rettungsteam sogar vor dem Zeitplan im Schwarzwald ein. Die Fahrt lief souverän. Für Tier und Mensch steht zunächst eine verdiente Ruhe an. Gegen halb neun wird die Wölfin schließlich in die Freianlage gelassen. Sobald der Schieber der Transportbox aufgeht läuft sie gleich - vorsichtig, aber neugierig - in ihre neue Anlage, die speziell für sie für 4000,- Euro umgebaut wurde. Mit großem Interesse schaut sich GAIA nun ihr neues Zuhause an.
Um GAIA eine möglichst stressfreie Eingewöhnungsphase zu ermöglichen, haben wir einen Sichtschutz angebracht. Wir bitten daher alle Besucher_Innen um absolute Ruhe in diesem Bereich.
Es geht allen beteiligten gut und wir möchten uns ganz herzlich bei den Paten, Spendern und Unterstützern unseres Tierschutzprojekts bedanken, die solche Aktionen und vor allem die tiergerechte Unterbringung in unseren Freianlagen ermöglichen.
Info: morgen, am 17.Juli 2020 um 18:45 Uhr, läuft der Beitrag über die Ankunft von GAIA in der Landesschau SWR
10:59 Uhr – Das Einsatz-Team der STIFTUNG für BÄREN [Bernd Nonnenmacher, Rüdiger Schmiedel und Teresa Carl] befindet sich gerade auf dem Rückweg von Litauen. Dort wurde eine Wölfin beschlagnahmt und befindet sich seit 7:00 Uhr Ortszeit in unserer Obhut. Die 2017 geborene Fähe GAIA wird im Projekt SCHWARZWALD ein neues Zuhause finden. Das Team und die Wölfin werden morgen früh in Bad Rippoldsau-Schapbach erwartet.
Hintergrund: 2017 wurden in Litauen zwei Wolfswelpen in einem Waldgebiet gefunden. Sie wurden per Hand aufgezogen und lebten in Privathaltung. Einer der Wölfe ist verstorben, der andere, die Fähe GAIA, wuchs zu einem Wildtier heran, wurde kaum noch zu handhaben, attackierte Besucher der Halterin. Die Wölfin kam in eine Hundeauffangstation, wurde für einen Hybriden gehalten, wies starke Verhaltensstörungen auf. Der Fall erregte großes, nationales Interesse, wurde zu einem Medienspektakel. Schließlich schaltete sich der Tierschutz ein und so konnte GAIA in Zusammenarbeit mit dem Ministerium beschlagnahmt werden, kam vorübergehen in dem Zoo Kaunas, Litauen, unter. Dort wurde sie am Mittwoch, den 15. Juli gegen 7:00 Uhr Ortszeit dem Einsatz-Team übergeben.