Aktuelles

„Dubak schlagen“ im Bärenpark

Japanischer Knöterich (Fallopia japonica) – stellt das Bärenpark-Team vor eine große Herausforderung und erfrischt die Bären.

Die rasant wachsenden, starken Triebe des Japanischen Knöterichs bereiten am Elektrozaun im Schwarzwald immer wieder große Probleme. Sie schießen hoch, berühren dabei die stromführenden Drähte des Zauns und leiten so den Strom in den Boden ab, was zur Folge hat, dass die Spannung am Zaun abfällt und von den Kontrollgeräten ein Zaunalarm ausgelöst wird. Nicht selten rückt dann das Team, dadurch aufgeschreckt früh

Knöterichwerkzeug cR33BB5B
Knöterichwerkzeug cR33BB5B
morgens oder spät in der Nacht, in den Park aus um nach dem Grund für den Alarm zu suchen. In Dunkelheit und bei Regen ist das kein Spaß.

Diesem Herr zu werden, muss das aus Asien eingeschleppte und sehr dominante Kraut ständig bekämpft werden. Auch das ist keine leichte Aufgabe. Dicke Stengel, rasantes Wachstum, schnelle Ausbreitung in dichten Horsten und kein richtiger Zugang zu den betroffenen Stellen - da ist Kreativität gefragt.

„Wenn wir die Bären aus den einzelnen Anlagen raus locken können, gehen wir mit der Motorsense vor. Das geht am schnellsten“, erklärt Manuel Würz. „Wenn das nicht möglich ist, verwenden wir eine Heckenschere am langen Stiel“, führt der Tierpfleger weiter aus. Das Gerät ist „Marke Eigenbau“. Wegen der geringen Zaunstab-Abstände mussten sich die Mitarbeiter hier was einfallen lassen.

Für die Bären selbst stellt der Knöterich kein Problem dar – im Gegenteil.

Vor allem im Sommer, wenn es heiß ist, sieht man die Tiere gelegentlich auf den Stängeln und Blättern herumkauen. Das viele Wasser, das die Pflanze enthält und die Bitterstoffe, scheinen so eine Art Bären-Sommer-Erfrischungs-Cocktail zu sein. Das ist der für uns erfreuliche Aspekt dieser exotischen Pflanze: wenn ein ansonsten unbeliebtes Unkraut das Leben unserer Bären bereichert. Schade nur, dass die Bären sich nicht im Bereich des Elektrozauns über die Knöterich-Stauden hermachen. Der Respekt vor dem Strom ist einfach zu groß.

Wie es dazu kam, dass der Japan Knöterich heute so üppig im Wolftal wächst, gibt es folgende Legende: Bereits vor 150 Jahren soll ein Kurgast den Knöterich als Zierpflanze ins Wolftal mitgebracht haben. Niemand konnte vorhersehen, dass sowohl der einheimischen Natur, als auch heute den Bärenpark-Mitarbeitern so große Probleme daraus erwachsen.

Auch die ortsansässigen Rentner im Wolftal müssen den Knöterich heute ebenfalls, zumindest entlang des Wolf-Ufers, wo er besonders üppig gedeiht, bekämpfen. Diese Mäharbeit wird hier im Volksmund, wegen der Ähnlichkeit der Knöterichblätter mit denen von Tabakblättern, auch als „Dubak-(Tabak) Schlagen“ bezeichnet.

Trotz Jahrzehnte langer Erfahrung haben diese Dubak-Schläger kein anderes Rezept zur Niederhaltung der Pflanze parat, als immer wieder den Dubak zu schlagen.

Foto BU: Tierpfleger Manuel Würz und sein „Knöterich-Waffen-Arsenal“

 

 

Hannes Jaenicke lobt den ALTERNATIVEN WOLF- und BÄRENPARK

Hannes Jaennicke mit Bärenspur II der Stiftung für Bären
Hannes Jaennicke mit Bärenspur II der Stiftung für Bären
Für die Dreharbeiten zu seinem Film „Bruno, der Bär ohne Pass“ hat Hannes Jaenicke den Bärenpark vor einiger Zeit besucht. Er war damals so angetan von diesem Projekt, dass er spontan versprach, sich für die Arbeit der STIFTUNG für BÄREN weiter einzusetzen und als Bärenbürger zu fungieren. In seinem Film waren viele Szenen mit der Bärin Jurka, der Mutter von Bruno, und dem Park zu sehen. Es besteht auch bis heute ein reger Kontakt zwischen dem berühmten Schauspieler und unserer Stiftung. In der letzten Ausgabe des Stiftungsmagazins „Bärenspur“ erschien sogar ein exklusives Interview mit Herrn Jaenicke.

 

Als er am letzten Samstag bei Frank Elstner in der Sendung „Menschen der Woche“ zu Gast war, nutzte der Parkleiter des ALTERNATIVEN WOLF- und BÄRENPARK, Stephan Voegeli die Gelegenheit, ihm persönlich ein Exemplar der „Bärenspur“ mit seinem abgedruckten Interview zu überreichen. Jaenicke freute sich sehr über diese Geste und betonte wiederholt wie phantastisch er dieses Tierschutzprojekt findet. Er würde auch gern mal wieder, wenn es sein übervoller Terminkalender erlaubt, einen kleinen Abstecher für einen Besuch des Bärenparks im Schwarzwald, einplanen.

Drücken wir die Daumen, das es bald ist.

Animal Trust schenkt Bärenpark zwei Golfcars

die neuen Golfcars als Geschenk von Animal Trust
die neuen Golfcars als Geschenk von Animal Trust
Am Mittwoch bekam der Geschäftsführer der Stiftung für Bären, Rüdiger Schmiedel, von der Schweizer Tierschutzorganisation Animal Trust zwei Golfcars übergeben. Dank dieser großzügigen Spende können jetzt noch mehr in ihrer Mobilität eingeschränkte Besucher das großartige Tierschutzprojekt für Bären und Wölfe im Wolftal erkunden.

Gerade zum richtigen Zeitpunkt, da die scheinbar nicht enden wollende Schlechtwetterperiode dem milden, sonnigen Wetter zu weichen scheint und die Besucherströme deshalb stetig zunehmen, sind diese Cars im ALTERNATIVEN WOLF- und BÄRENPARK eingetroffen.

Gegen eine geringe Gebühr haben mobilitätseingeschränkte Besucher die Möglichkeit, leise und bequem, mit einem sachkundigen Chauffeur, den gesamten Park zu erkunden und die spannenden, teilweise auch traurigen Geschichten rund um die Bären zu hören. Natürlich werden die Fahrzeuge auch im Arbeitsalltag ihren Dienst verrichten. Als Futter- oder Reparaturteamtransporter eignen sich die Fahrzeuge ebenso gut wie als Besuchermobil. Das gesamte Bärenparkteam freut sich jedenfalls riesig über die beiden neuen, praktischen Mobile.

Auch für den Alternativen Bärenpark Worbis hat die Organisation Animal Trust (www.animaltrust.ch) vor einiger Zeit schon solch einen Golfcar zur Verfügung gestellt. Nun haben sich die Schweizer Tierschützer auch für den Bärenpark Schwarzwald mächtig ins Zeug gelegt und gleich zwei weitere Cars organisiert. Der ALTERNATIVE WOLF- und BÄRENPARK sagt, auch im Namen der Besucher, ganz herzlich Danke dafür!

 

 

Zwei Gebäude an einem Tag...

 

das   Berner Bundeshaus i
das Berner Bundeshaus i

Eines kam direkt von der BEA-Messe aus der Bundeshauptstadt der Schweiz: das Modell des Berner Bundeshauses, komplett aus Lebkuchen, als Leckerei für die Bären. Das rund 1,2 m2 große und ca. 20 kg schwere Prunkstück trat am 15. Mai seine Reise nach Bad Rippoldsau-Schapbach an. Durch die spontane Idee der engagierte Bärenfreundin und Förderin des Parks im Schwarzwald, Erika Schmid aus Stettlen in der Schweiz, war es möglich, das Prachtstück aus den Händen des Bäcker-Confiseur-Verbandes ihrer Heimat in den Schwarzwald zu holen. Für einige Tage wird das Meisterwerk aus Lebkuchenteig,

P1130572
P1130572
Zuckerglasur und Marzipan noch im Park zu bewundern sein, dann wird es sorgfältig zerteilt und den Bären als Leckerei verfüttert. Der Transport wurde gesponsert von Fritz Steiner, ebenfalls einem Schweizer Bärenfreund und unterstützt von dem ständig im Hintergrund wirkenden Ueli Schmid, Ehemann von Erika. Bea, die Namensvetterin der BEA-Messe und auch all die anderen Bären des Parks wie Bodo, Biggi, Kaja, Leonie, Jurka, Schapi, Poldi und Ben, werden sich über die leckeren Honiglebkuchen sehr freue

 Das zweite Gebäude wurde durch unsere Kollegen als Sondertransport aus Frankfurt am Main geholt. Der iranische Bären Fan, Hassan Sodaifi, hat uns bereits zweiten

2013-05-14 12.15.41
2013-05-14 12.15.41
Transportauftrag erteilt. Er schenkte dem Bärenpark einen Eventcontainer, der zu Festlichkeiten für ein erweitertes Angebot von Speisen und Getränken gedacht ist. Beim ersten Transport vor ca. drei Wochen, wurde eine größere Blockhütte in Einzelteile zerlegt und auch schon in den Bärenpark transportiert. Für beide Gebäude sind wir sehr dankbar und sie werden nun im Schwarzwald effektiv zum Einsatz kommen.

2013-05-14 19.07.17
2013-05-14 19.07.17

Bis auf den Treibstoff wurde alles großzügig mit Technik unterstützt. Wir danken besonders dem Toyota Autohaus-Nestlé in Dornstetten für das Zugfahrzeug beim Transport sowie Hans-Jörg Künstle von der Reifenhandel GmbH für die Nutzung des Anhängers und der Künstle-Holztransporte GmbH Schapbach für seinen spontanen Einsatz beim Abladen des Containers mit einem Kran.

Vogel-Highlights (fast) wie in der Serengeti

Milan Krähe cRB 2632ABF1
Milan Krähe cRB 2632ABF1
Natürlich kommen Tierfreunde in erster Linie wegen den Bären und Wölfen zu uns. Aber auch für Wildvogel-Fans lohnt sich ein Besuch im Park.

 

Zwischen Amsel und Zilpzalp füllt sich die Artenliste von Monat zu Monat. Wir haben vor kurzem damit angefangen, die Wildvögel in den Freianlagen systematisch zu erfassen, deshalb können wir im Moment noch nicht sagen, wie viele Arten es insgesamt sind. Dass einiges zusammenkommen wird, liegt schon daran, dass innerhalb unseres Grundstücks verschiedene Biotop-Elemente vorhanden sind: In den großen Fichten klettern Sommergoldhähnchen und Waldbaumläufer umher. Durchs Totholz am Boden hüpft der Zaunkönig. Im Bach, der die Anlage durchfließt, sind Wasseramsel, Gebirgsstelze und Graureiher unterwegs und dort, wo Freiflächen im Wald geschaffen wurden, trifft man auf Goldammer und Neuntöter.

 

 

Vor allem kommen diejenigen Vogelfreunde auf ihre Kosten, die das Leben unserer Greif- und Rabenvögel interessiert. Wegen des Fleischfutters für unsere Bären und Wölfe fallen naturgemäß Reste an, die auch für Rabenkrähe, Kolkraben, Elstern und Eichelhäher interessant sind. Die vielen Rabenvögel locken wiederum den Habicht an. Vermutlich profitieren vom Futter auch Mäuse, was wiederum Mäusebussard und Roten Milan auf den Plan ruft. Besonders interessant ist das Zusammenspiel der Arten an der Beute: Wer traut sich wie nah an den Wölfen vorbei? Wer drängelt sich nach vorn? Wer ist am geduldigsten?

 

Teilweise spielen sich Szenen ab, die an die ostafrikanische Savanne erinnern. Nur dass hier nicht Goldschakal, Marabu und Schmutzgeier die große Show veranstalten, sondern unsere Wölfe, Kolkraben und Eichelhäher. Wem also dieses Jahr das nötige Kleingeld fehlt, um den Ngorongoro-Krater in der Serengeti zu besuchen, der kommt einfach ins Wolftal bei Bad Rippoldsau-Schapbach und macht bei uns eine „Schwarzwald-Safari“. ;-)

Fernglas oder Spektiv nicht vergessen!

 

Eichelhäher web
Eichelhäher web

Kohlmeise cRB 4-3-232AC9A
Kohlmeise cRB 4-3-232AC9A

Kolkrabe cRB 27-2-132ABB7
Kolkrabe cRB 27-2-132ABB7

Rotkehlchen web
Rotkehlchen web

 

 

 

 

 

 

Distelfink web
Distelfink web

 

 

 

Buchfink web
Buchfink web

 

Wolf u Krähe cRB 2632ABCB
Wolf u Krähe cRB 2632ABCB
Poldi cRB 18-3-13 014 web
Poldi cRB 18-3-13 014 web

 

 

 

 

Wir putzen und experimentieren

2013-04-24-grabender-baer-baerenpark-schwarzwald-01
2013-04-24-grabender-baer-baerenpark-schwarzwald-01
Seit Mitte April sind wir samt Ehrenamtlichen mit Aufräum- und Reparaturarbeiten beschäftigt. Dazu werden die Tiere in Nachbaranlagen untergebracht - eine gute Gelegenheit, im Sinne der Tiere zu experimentieren.

Die Gabionen sind schon halb mit Steinen befüllt. Sie liegen im Bereich der Bärentrampelpfade und sollen die Tiere animieren, Umwege zu gehen.

 

Mit Futterstücken gelockt, sind die Tiere gerne bereit, mal ins Nachbargehege umzusiedeln. Dann geht’s für uns Helfer an die Arbeit: Knochen und sonstige Kadaverreste einsammeln; auch tief in die Höhlen wird geguckt und altes Stroh herausgezogen. Noch ein wichtiger Frühjahrsjob: Zäune kontrollieren. Auf der ganzen Strecke spannen wir die Drähte nach, tauschen Isolatoren aus und testen die Stromverbindung. Auch das erste Grün unter dem Zaun muss bereits ausgemäht werden.

Das Freigelände wird zur Experimentieranlage

Wenn die Anlage schon mal bärenfrei ist, wollen wir auch Neues ausprobieren. Über den Winter ist jede Menge Reisig angefallen. Das entsorgen wir nicht etwa, sondern tragen es in den Anlagen zu Haufen zusammen,  später werden die Tierpfleger Futterstücke darüber ausstreuen. Die rieseln dann zwischen die Äste und Zweige. Die Bären – so stellen wir uns vor - suchen die Stückchen dann wieder heraus. Auch Steinhaufen schichten wir mit derselben Absicht auf. Auch diese dürfen die Bären dann wieder auseinander nehmen. Und noch eine Idee realisieren wir gerade. Einige wenige Bären leiden gelegentlich noch unter Stereotypien, sprich, sie laufen Stunden lang am Zaun entlang. Um die Tiere aus ihrem Trott zu reißen, bauen wir so genannte Gabionen entlang der Trampelpfade auf. Sie sollen die Tiere dazu bewegen, Umwege zu gehen. Hoffentlich kann so den Tieren geholfen werden. Ein Versuch ist uns das auf alle Fälle wert. Weitere Ideen sollen folgen. Unser Kuratoriums-Mitglied Prof. Wolfgang Rohe von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK)  Göttingen hat angekündigt, Studenten mit dem Thema zu betrauen.

2013-04-24-fruehjahr-baer-baerenpark-schwarzwald-02
2013-04-24-fruehjahr-baer-baerenpark-schwarzwald-02
2013-04-24-fruehjahr-bauarbeiten-baerenpark-schwarzwald-02
2013-04-24-fruehjahr-bauarbeiten-baerenpark-schwarzwald-02

Bruno, der Bär ohne Pass

Hannes Jaenicke zu Besuch im Bärenpark Schwarzwald für den Fernsehbeitrag Bär ohne Pass
Hannes Jaenicke zu Besuch im Bärenpark Schwarzwald für den Fernsehbeitrag Bär ohne Pass
Beitrag verpasst? Jurka, Bruno und Hannes Jaenicke nicht gesehen?

Wer den Fernsehbeitrag vom 29.04.2013 verpasst hat, kann dank der ARD-Mediathek noch alles nachschauen. (zur Mediathek)
Und wenn Sie das Projekt der STIFTUNG für BÄREN, den Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald, unterstützen möchten, so werden Sie doch einfach Pate für Jurka oder einem der anderen vielen Bären oder Wölfe. (zur Patenseite)

 

 

Hannes Jaenicke: Neulich im Bärenpark Schwarzwald, am 29.4. im Fernsehen

Hannes Jaenicke zu Besuch im Bärenpark Schwarzwald für den Fernsehbeitrag Bär ohne Pass
Hannes Jaenicke zu Besuch im Bärenpark Schwarzwald für den Fernsehbeitrag Bär ohne Pass
Wo finden gequälte Bären ein neues Zuhause? Wo treffen sich Bären-Fans? Natürlich in den Alternativen Bärenparks. Das weiß auch Schauspieler Hannes Jaenicke, der bei Dreharbeiten zum Bärenfilm über Bruno auch im Bärenpark Schwarzwald fündig wurde.

Wer erinnert sich nicht an ihn: Bruno, der legendäre Bär, der 2006 nach fast 170 Jahren in Deutschland wieder für abenteuerliche Stimmung sorgte, Sympathien gewann und vermutlich sogar dem Fußball-WM-Maskottchen „Goleo“ die Einschaltquoten streitig machte.


 
Sieben Jahre nach dem gewaltsamen Tod von Bruno, dessen Mutter heute noch im Alternativen Bärenpark Schwarzwald lebt, hat sich Hannes Jaenicke auf Spurensuche gemacht.
 
Der von der STIFTUNG zum „Bärenbürger“ ernannte Schauspieler recherchierte zwischen dem oberitalienischen Trient und München an vielen Orten und ist der Frage nachgegangen, warum Bruno sterben musste. Auch wollte er wissen, ob es mittlerweile für den nächsten Bruno in Deutschland bessere Bedingungen gibt. Das Ergebnis seiner Recherche ist eine spannende Dokumentation, die auch den Besuch im Bärenpark Schwarzwald thematisiert.

Bruno – Der Bär ohne Pass. ARD, 29.04.2013 um 20.15 (zum Fernsehprogramm)

 

Ein Besucherbericht - Ausflug zum Bärenpark 14.04.13

 

2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-002
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-002
An diesem ersten sonnigen Wochenende im April machen wir uns auf in den Bärenpark. Direkt hinter der Eingewöhnungsstation entdecken wir auch schon das Geschwisterpaar Kaja und Leonie. Die Unterscheidung fällt schwer, sie sehen sich einfach zu ähnlich. Beide haben in der Station ihre Winterruhe gehalten, da ihre Höhle vom letzten Jahr schon von Bea und Biggi in Beschlag genommen worden war. Jetzt halten sie sich die meiste Zeit vor der Station auf. Leonie sehen wir oben am Hang "grasen", während Kaja das Gelände nach Brötchen absucht. Diese werden dann aber nicht an Ort und Stelle gefressen, sondern erst zur Station gebracht und dort verspeist. 


Gegenüber in der Seniorenresidenz hören wir plötzlich Geräusche. Wir drehen uns um und sehen Schapi mitten im Bach liegen und übermütig planschen. Er reißt ein Bein hoch und lässt es immer wieder ins Wasser fallen. Er genießt es richtig. Erst nach mehreren Minuten kommt er aus dem Wasser und verschwindet dann langsam durch das Gestrüpp, den Hang hinauf. Dabei hält er immer wieder die Nase am Boden, es könnte sich ja irgendwo noch etwas Essbares befinden! Wer nicht weiß, dass er blind ist, merkt es ihm nicht an. Er orientiert sich prächtig.
Poldi sehen wir etwas weiter entfernt auf der Wiese liegen und dösen. Irgendwann rappelt er sich aber auch auf und geht langsam am Zaun entlang. Es ist schon erstaunlich, wie er sein Schicksal meistert. Im Gegensatz zum letzten Jahr hat sich sein Laufstil aber verbessert. Er ist nicht mehr ganz so wackelig auf den Beinen. Die Kletterei scheint ihm gut zu tun.
Wir umrunden die Seniorenresidenz und sehen Ben oberhalb im Schatten der Bäume liegen. Bea, die uns gefolgt ist, nähert sich ihm von der Seite und brummt ihn an. Ben lässt das aber kalt. Er hebt nur kurz den Kopf und bleibt liegen, als wenn es ihn gar nichts anginge. Er weiß eben, dass er der Chef im Park ist!
Am oberen Hang angekommen, erkennen wir weit unten Jurka, wie sie ganz entspannt in der Sonne liegt. Sie hat wohl inzwischen gemerkt, dass es sich auch im Bärenpark gut leben lässt.
Am hinteren Ende der Anlage hat die etwas schüchterne Biggi ihren Stammplatz, und dort treffen wir sie auch an. Vielleicht möchte sie einem Streit mit den anderen Bären aus dem Weg gehen (im Gegensatz zu ihrer Schwester) und bleibt deshalb lieber alleine? Hier im Park hat sie ja die Möglichkeit, es ist Platz genug vorhanden.
Wir haben unseren Rundgang fast beendet, da fällt uns auf, dass wir noch keinen Wolf gesehen haben. Wo haben sie sich heute wohl versteckt? Wir nehmen den gegenüberliegenden Hang genauer unter die Lupe, und tatsächlich entdecken wir sie im Gebüsch auf der anderen Seite.
Nebenan hat es sich Ben mittlerweile in der "Badewanne" gemütlich gemacht und lässt sich auch von einer Besuchergruppe nicht stören.
Der Besuch im Park hat sich gelohnt, wir werden wiederkommen!!

Hilgard Pannen und Ehemann

2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
 
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001
2013-04-14-bericht-ausflugsziel-baerenpark-fotos-besucher-001

Ein Jahrhundert Ostern ?

Sprossenfressen 2
Sprossenfressen 2
Wer glaubt, das unserer Bären weiterhin Winterruhe halten, der irrt.

Alle Bären sind wach und suchen, in den teils noch verschneiten Freianlagen, nach dem ersten Grün oder einzelnen Brombeerblättern, die unter der Schneedecke optimal überwintern konnten.

Erste Fütterungen mit Fallwild und  sehr teueren Sprossen sollen den Bären helfen, den Darm langsam wieder in Takt zu bringen.  "Mit dem Futter müssen wir jetzt sehr sensibel umgehen, das ist wichtig für eine guten Start in den Frühjahrsrythmus",  sagt Stephan Voegeli, Parkleiter.

 

Naturnahe Fütterung bedeutet, sich an der Natur zu orientieren. Wo gibt es in den Lebensräumen der Bären jetzt süße Früchte oder Beeren? Da ist es wichtig, die Tiere langsam  an die neue Versorgungsform zu gewöhnen. Außer Jurka, der ehemaligen Wildbärin, haben es die anderen acht Bären nie erlebt, sich der Natur anzupassen. Immer hatten sie alle Futterarten in Hülle und Füll. Doch jeder weiß , das nach einer Fastenkur - und die erleben die Bären in ihrer Winterruhe - eine üppige Versorgung schnell zu einer Verfettung führen kann. Genau das wollen wir im Frühjahr verhindern. 

Bär Poldi zum Beispiel, mit seinem gesundheitlichen Problem auf der Hinterhand, hat jetzt ein ideales Körpergewicht. Derzeit bewegt er sich besser als im letzten Frühjahr. Er konnte im vergangenen Jahr nicht durchgängig Winterruhe halten. Dazu kam, dass er immer noch eine typische Futternot signalisiert, die ihm vermutlich aus der Haltung im Zirkus anhaftet.  Er mußte regelrecht um Futter kämpfen, da er nur sporadisch und zu wenig gefüttert wurde. Schapi und Ben waren die Stärkeren und haben Poldi immer nur die schlechtesten Restbrocken überlassen. Scheinbar hat sich dieser Überlebenskampf bei ihm sehr festgesetzt, denn zwei seiner Brüder hatten die Odyssee in dem früheren Verlies nicht überlebt. Deshalb passen wir heute um so mehr auf und beobachten alle Tiere genaustens.

Es ist also spannend, gerade jetzt die Tiere zu beobachten und uns im Park zu besuchen.

Nutzen Sie doch das Osterfest oder die Ferien, denn jeder Besucher trägt mit dazu bei, die Versorgung unserer Zöglinge mit hochwertigem Futter zu gewährleisten.

Am Ostersonntag um 14.30 Uhr stellen wir nach einer alten Schwarzwaldtradition den Osterbaum auf. Lassen Sie sich überraschen von einer Tradition, die wir wieder beleben wollen.