...dazu sind alle „alten“ und neuen Sparer ganz herzlich eingeladen. Natürlich gibt es für jeden fleißigen Sparer auch ein kleines Geschenk!
Viele Sparer werden ihre Spardosen, die vom Bärenpark zur Verfügung gestellt wurden, öffnen und als Spende für Ihr Paten- oder Lieblingstier leeren - eine Art Osterüberraschung für die Tiere. Von dem Erlös wird Futter gekauft, welches der Spender im Beisein des Tierpflegers an diesem Tag selbst in die Anlage werfen darf. Mal sehen, welche Oster-Leckereien die Bären und Wölfen dann bekommen werden.
Wir, das Team und die Bären freuen uns auf Eueren Besuch!!
Poldi-OP-9-4-2014 Foto-RB 018 klGroßer Andrang im Park: Bär Poldi wird narkotisiert und vom Tierarzt gründlich durchgecheckt. Mit dabei, ein 15-köpfiges Team des Südwest-Rundfunks. Denn Poldi spielt in einer neuen Folge der Fallers mit. Lesen Sie hier den Bericht zu Poldis Untersuchung und zum Drehtag.
Poldi ist der Star. Um den Bären mit den dunklen Augenringen dreht sich heute alles. Er lebt sonst mit Bärenkumpel Schapi in der so genannten Seniorenresidenz des Bärenparks, unbehelligt von Wölfen und anderen, aktiveren Bären. Bei Poldi steht eine Hauptuntersuchung in Vollnarkose an, weshalb er bereits tags zuvor in Anlage 1 in der Nähe des Operationssals gelockt wurde. Da Parkleiter Stephan Voegeli mit dem SWR und der Fallers-Redaktion in Kontakt stand, kam die Idee auf, im Park zu drehen und die Bärenuntersuchung in den Szenenablauf mit aufzunehmen.
Bereits seit Beginn der Woche laufen im Bärenpark die Vorbereitungen für den Dreh. Das Team bereitete in der Eingewöhnungsstation eine der drei mal sechs Meter großen Boxen vor, räumte auf, putzte. Am Drehtag kommt dann alles anders. Die Drehbuch-Schreiber hatten geplant die Szenen im Freien zu drehen, die Enge und die schlechteren Lichtverhältnisse im Inneren der Station passen jetzt nicht. Also heißt es spontan, Poldi nach draußen zu locken – ein Job, der mit ein paar Leckerlis schnell erledigt ist. Poldi ist in Position gebracht, ein Ruf: „Aufnahme!“
Jetzt kommt der große Auftritt von Dr. Meinhard Sieder. Der Tierarzt aus Wolfach hat heute eine Doppelrolle zu besetzten, seine übliche Rolle als Veterinär und die als Double für den Tierarzt der Serie (der Schauspieler ist heute nicht anwesend). Flankiert von den beiden Kameraleuten schiebt Sieder sein Blasrohr durch den Zaun und verabreichte Poldi erst einen, dann einen zweiten Narkosepfeil. Bereits nach wenigen Minuten macht sich Poldi lang und kippt schließlich zur Seite. Parkleiter Voegeli stubst ihn zur Kontrolle mit einem langen Stock: keine Reaktion. Auf ein gemeinsames Kommando von Veterinär und Regie treten jetzt sechs grüngekleidete Angestellte des Parks in das Innere von Anlage ein. Eine Trageplane wird neben dem Bären ausgebreitet, der Bär draufgezogen, zwei Holme an den Seiten eingefädelt und schon geht’s Richtung O.P. Unter „Vorsicht-“ und „Obacht“-Rufen bahnen sich die ächzenden Helfer ihren Weg durch eine Traube von Umherstehenden.
In dem mit Filmlampen hell ausgeleuchteten Operationssaal geht Dr. Sieder jetzt zur Sache. Er macht einige Standard-Untersuchungen, kontrolliert Ohren, Nase, Klauen, zieht einen abgebrochenen Schneidezahn sowie einen Eckzahn. Er entnimmt Blut, Haare und Kot für eine Analyse im Labor. Am hinteren Bewegungsapparat bewegt er die Beine. Dabei knackt es in den Knien des Bären verdächtig. Im Protokoll ist später unter anderem zu lesen: „Leichter Katarakt im rechten Auge; Zustand besser als erwartet.“ Was die Laboranalyse bringt, bleibt abzuwarten.
Nach 45 Minuten sind Untersuchung und Zahn-O.P. abgeschlossen, Poldi wird zurück in seine Seniorenresidenz gehievt. Nach der geglückten Aktion belohnen sich nun die Tierpfleger selbst und machen sich über die Reste des Filmteam-Caterings her. Parkleiter Stephan Voegeli ist sehr zufrieden mit seinem Team. In Anspielung auf den spontanen Wechsel des Drehorts sagt er: „Unser Team war wie immer in der Lage, schnell und professionell auf veränderte Situationen zu reagieren.“ Auch Rüdiger Schmiedel, Geschäftsführer der Stiftung für Bären, zeigt sich gut gelaunt: „Das TV ist immer noch die beste Werbung.“ Und Voegeli ergänzt: „Zwei bis drei Wochen nach einer Ausstrahlung gibt es einen massiven Schub bei den Besuchern.“ Die Macher des Bärenparks erwarten diesen Schub sehr gerne. Bis zur Sendung dauert es allerdings noch. Am 30. April folgt jetzt erst mal ein zweiter Drehtag – dann mit den Schauspielern.
Die Fotostory zum OP-Tag: In Kürze in unserer Galerie!
MomenTour 2014Vergangenes Wochenende, vom 28. bis 30. März, war der Bärenpark auf der Messe MomenTour in Pforzheim. Viele Besucher am Stand und die große Nachfrage belegen wie stark das Interesse am Park ist. Deutlich wurde aber auch, dass sich das besondere Konzept des Bärenparks noch immer nicht genügend herumgesprochen hat.
„Der Rumäne“ war der denkbar beste Blickfang. Der ausgestopfte Bär aus den Karpaten und Bärenparkleiter Stephan Voegeli bildeten ein prima Team: Der Bär winkte mit erhobener Pranke an den Stand; der Parkleiter versorgte alle Interessierten mit Informationen zum Wolf- und Bärenpark Schwarzwald.
Die Messe MomenTour versteht sich als Ideenbörse für Kurzreise und Tagesausflug. Die Veranstalter richten sich an Familien, Vereine und Schulen. Keine Frage, dass der Alternative Wolf- und Bärenpark sehr gut in das Konzept der Messemacher passt und der Andrang entsprechend groß war. So verteilte Stephan Voegeli 700 Flyer, 400 Tütchen Gummibärchen mit dem Bärenpark-Logo und führte zahlreiche Gespräche mit Besuchern, die sich für Führungen und Veranstaltungen im Park interessierten.
Dabei wurde deutlich, dass das außergewöhnliche Konzept des Parks vielen noch nicht bekannt ist: Wieso nennt sich der Park „alternativ“?, war einer der am häufigsten gestellten Fragen. Die Antwort darauf: Alle Bären wurden aus schlechten Haltungen befreit. Sie haben jetzt sehr viel Platz. Lebensraum und Nahrung entsprechen den Verhältnissen in der Natur. Wölfe werden als „Therapeuten“ eingesetzt und beschäftigen die Bären.
Die Lebensgeschichten dieser besonderen Tiere zu erfahren, ist, neben dem Natur- und Wildtier-Erlebnis, ein weiterer Grund den Bärenpark besuchen zu wollen.
Zoom-Bärwir sind wieder auf der Suche nach Euren Lieblingsmotiven.
Sicher wart ihr in den vergangenen Monaten fleißig und habt in den beiden Alternativen Bärenparks in Worbis und im Schwarzwald tüchtig Bären und Wölfe fotografiert. Gerne würden wir Eure Motive mal ansehen und sie eventuell für den Wolfs- und Bärenkalender 2015 verwenden. 3.000 Stück werden davon gedruckt. Sie gehen an Bärenfreunde in ganz Deutschland und über die Grenzen des Bundesgebiets hinaus.
Selbst wenn es Eure Fotos nicht in die exklusive Auswahl von 24 Motiven für den Kalender schaffen. Die Motive lassen sich sehr vielseitig zum Wohl unserer Bären verwenden – für unser Magazin Bärenspur, die Homepage oder als „Wallpaper“.
Infos / Anforderungen
Die Fotos müssen in den beiden Alternativen Bärenparks Worbis und Schwarzwald aufgenommen worden sein. Bildgröße: 10 x 15 cm (Hoch- und Querformat); mindest. 300 dpi (die längere Seite von 15 cm bei 300 dpi sollte etwa 1.800 Pixel entsprechen); Dateiformat: jpg oder tif. Der Bildtitel muss den Namen des Fotografen enthalten. Jeder Teilnehmer kann nur seine drei besten Motive einreichen. Einsendeschluss ist der 31.5.2014. Die Bilder bitte hier hochladen: http://www.baer.de/2014/de/lieblingsmotive
Bitte beachtet, dass dies kein Fotowettbewerb ist. Wir sind bemüht, alle eingereichten Fotos objektiv zu bewerten und auszusuchen. Es besteht kein Rechtsanspruch auf eine Veröffentlichung. Mit der Einsendung erhält die STIFTUNG für BÄREN das Recht die Bilder zum Wohl unserer Tiere zu veröffentlichen.
Zitronenfalter-RB1Auf SWR3 haben sie heute Morgen den Winter ausgelacht. Und wenn man sich im Bärenpark umschaut, dann haben die Radiomacher wahrscheinlich recht, den Winter für beendet zu erklären: Es ist herrliches Ausflugswetter bei 13° Grad. Huflattich säumt als gelbe Tupfen die Spazierwege und Leoni lässt sich von einem Zitronenfalter ablenken.
Leoni ist eines unserer Sorgenkinder – nicht immer, aber immer wieder. Bis heute hat sie ihre Vergangenheit als Zirkusbärin nicht ganz überwunden. Immer wieder verfällt sie in stereotype Verhaltensweisen, weiß nichts mit sich anzufangen und läuft im Kreis. Das Im-Kreis-Gehen ist eine Folge ihres früheren Zirkuslebens. Man hatte sie in einen engen Käfigwagen ohne Beschäftigungsmöglichkeiten gesteckt.
Heute erlebten wir einen dieser kleinen, ganz kurzen Momente, die uns in unserer Arbeit besonders bestätigen: Leoni lief wieder im Kreis und wir fingen zu diskutieren an, was wir nur tun könnten, um ihr zusätzliche Abwechlung zu verschaffen. Genau in diesem Moment flattert ein Zitronenfalter ganz dicht an Leoni vorbei. Sei gelbes Leuchten ist so stark, dass wir den Falter aus 20 Metern Entfernung sehr gut erkennen. Und auch Leoni wird auf ihn aufmerksam. Der Falter fliegt mehr oder weniger auf der Stelle, nur ganz langsam legt er Strecke zurück und lässt so der Bärin eine Chance, ihm zu folgen. Und genau das tut Leoni. Sie scheert aus ihrem schnöden Rundlauf aus und tabst dem Insekt wie in Gedanken hinterher – bis runter zum Bach. Vermutlich wird das nicht das Ende ihrer Stereotypie sein, aber der Schmetterling und all die anderen natürliches Umweltreize im Alternativen Wolf- und Bärenpark können Leoni helfen, zu einem bärengerechten Leben zurück zu finden. Viel Glück dabei, Leoni! Mögen an den folgenden Sonnentagen noch viele Zitronenfalter fliegen.
FotografinIm Wolf- und Bärenpark wird’s offensichtlich schon Frühling. Die Haselbüsche blühen üppig in leuchtendem Gelb. Fotografen finden sich ein, und als ob sie’s wüssten, präsentieren sich die Bären vor ihren Höhlen zum Foto-Shooting. Dabei haben sie keine Scheu sich auch von hinten zu zeigen.
BärenpopoUnd die Ansicht „von hinten“ ist in diesen Tagen sogar interessant. Die Bärenschwestern Bea und Biggi haben sich so präsentiert als wir nach ihnen schauten. Hübsch ist was anderes, aber die zusammengedrückten Haare und verfilzten Locken lassen erahnen wie so eine Winterruhe dem Bärenkörper zusetzt. Und es ist ja nicht nur das platt gedrückte Fell: Die Bewegungen der Bären sind langsam und behäbig. Der Kreislauf ist schwach, der Blutdruck weit unten. Die Muskeln wollen auch noch nicht so richig arbeiten. Spannend, das zu verfolgen.
Das fand auch Profi-Fotografin Petra Liebich, die heute den Bärenpark besuchte, um ein paar besondere Momente zu erwischen. Wir hoffen, dass ihr viele Besucher folgen werden, die die Gunst der Stunde nutzen möchten.
Schmiedel Jäger VoegeliDie Landesbeauftragte für Tierschutz, Dr. Cornelie Jäger, hat dem Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach diese Woche einen Besuch abgestattet und Unterstützung zugesagt.
Was es bedeutet, Tourismus und Tierschutz zu verbinden, erklärte zunächst Rüdiger Schmiedel, Geschäftsführer der STIFTUNG für BÄREN: „Wir wollen das Publikum mit unseren Tieren und Veranstaltungen begeistern, aber wir wollen kein Halligalli, keine Schaufütterungen und keine sonstigen Vorführungen unserer Tiere. DieTierschutzbeauftrage von Baden-Württemberg, Cornelie Jäger stimmte dem zu: „Ja, man muss ein Wildtier als Wildtier respektieren. Und Einrichtungen wie der ALTERNATIVE WOLF- und BÄRENPARK können einen Anstoß für Gespräche zum Tier-, Natur- und Artenschutz sein.“
In diesem Zusammenhang verwies Cornelie Jäger auf die Entwicklung in den Zoos: „Früher ging es den Zoos darum, das Tier als solches auszustellen. Und möglichst viele davon. Heute ist man bemüht, die Tiere in ihren Lebensräumen zu präsentieren. Das ist hier im Bärenpark sehr gut gelungen.“
Rüdiger Schmiedel stellte die Pläne für weitere Bärenhöhlen innerhalb der bestehenden Anlage und auch die Idee eines neuen Wolfsrückzugsgebietes vor. Dabei legte er überzeugend dar, dass im Park Bären und Wölfe gemeinsam gehalten werden und warum es dabei keine Probleme gibt: „Alle Bären, bis auf Jurka, stammen aus schlechten Haltungen und hatten in ihrem früheren Leben zu wenig Beschäftigung. Die Wölfe helfen nun, die Bären auf Trapp zu halten, etwa indem sich die Tiere um das Futter streiten. Wichtig ist nur, dass die Tiere genügend Platz haben, um sich dann auch wieder aus dem Weg zu gehen.“
Frau Jäger staunte nicht schlecht, als man ihr erklärte, mit wie viel Unterstützung durch die lokale Bevölkerung der Aufbau des Wolf- und Bärenparks erfolgte: in 150 Tagen waren dafür 700 Personen im Einsatz, viele davon Rentner. Einige davon wurden im Park auf originelle Weise gewürdigt, etwa Otto Armbruster, der unter anderem im Südwest-Eck der Anlage eine Fläche ganz allein rodete und dem man mit einem Schild mit der Aufschrift „Otto–Armbruster-Hieb“ ein kleines Denkmal setzte. Cornelie Jäger regte an, über einen Preis für die Ehrenamtlichen nachzudenken.
Die Fütterungsmethoden waren ein weiteres Thema der Besucherin aus dem Ministerium. Parkleiter Stephan Voegeli erklärte hierzu, dass man nach Möglichkeit ganze Kadaver verfüttere, um die Tiere zu beschäftigen. Kleinere Futterstücke streue man an verschiedenen Stellen in die Anlage, um die Tiere zur Futtersuche zu animieren. Auch würde man keine festen Fütterzeiten einhalten, um so Bedingungen wie in der Natur zu bieten. Dr. Jäger würdigte das aufwändige Konzept und fügte aus eigenem Erfahrungsschatz hinzu: „Tierarten, die den ganzen Tag mit Futtersuche beschäftigt sind, sind ja am schwierigsten zu halten. Gibt man die Tagesration auf ein Mal, sind die Tiere zwar satt, aber auch beschäftigungslos.“
Etwas weiter, beim Ausblick ins Wolfstal strahlte Frau Jäger und meinte: „Tolles Gelände!“ Da mussten alle Beteiligten, inklusive sie selbst lachen, da sie dies im Verlauf der Runde durch den Park nun schon zum dritten Mal gesagt hatte. Den Ausblick, den Wolf- und Bärenpark zu einem Kompetenzzentrum in Sachen wildlebender Wölfe und Luchse im Schwarzwald auszubauen, befürwortete Cornelie Jäger ausdrücklich. Dies mache Sinn, da der Luchs ja schon seit längerem durch den Schwarzwald streift und die Ankunft des Wolfes immer wahrscheinlicher wird. Wenn Menschen zu diesem Thema Fragen hätten, könnte der Park erster Ansprechpartner sein und gegebenenfalls zu Experten weitervermitteln.
Zum Abschluss der Führung wiederholte Frau Jäger gerne noch einmal, wie sehr sie vom Tierschutzprojekt WOLF- und BÄRENPARK SCHWARZWALD“ beeindruckt ist. Sie versprach, die sich selbst auferlegten Hausaufgaben so schnell wie möglich abzuarbeiten, insbesondere nach Fördermöglichkeiten für ein Kompetenzzentrum zu schauen.
„Ein jedes Wesen in Bedrängnis hat gleiches Recht auf Schutz“ - Franz von Assisi -
KAJ 2995Braunbär Schapi kann dem verlockenden Geruch von Rinderleber und Pansen nicht widerstehen. Er streckt seine Nase aus der Winterhöhle und nimmt Witterung auf. Gemächlich und ohne Hast trottet der imposante Braunbär seinen Weg entlang, den er genau kennt. Uns kommt es wie ein Spaziergang mit ihm vor. Unseren Weg trennt nur ein speziell angefertigter Bären-Zaun. An der „Beute“ angekommen, frisst er in aller Ruhe die Leber auf. Rinderleber ist besonders groß und reichhaltig an Nährstoffen, Mineralstoffen und Vitaminen. Genau die richtige Kost für einen hungrigen Braunbären. Weiter unten liegt noch der Pansen.
KAJ 3050Schapi nimmt den Rindermagen in sein Maul und läuft nun schnell in Richtung Winterhöhle zurück. Dieses Mal jedoch querfeldein. Dabei stößt er sich seinen Kopf an einem Ast. Doch Schapi lässt sich nicht beirren. Bevor wir unten ankommen, ist er auch schon in seiner Höhle mitsamt Pansen verschwunden. So hat er gleich einen Futter-Vorrat, den er in seiner Höhle aufbewahrt. Wir sind beeindruckt, denn Schapi ist blind. Braunbären können allgemein nicht gut sehen. Dafür aber sehr gut riechen und hören. So orientiert er sich in seinem „Haus“, erklärt uns Rüdiger Schmiedel, Geschäftsführer der STIFTUNG FÜR BÄREN.
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Schapi lebt in der Senioren-Residenz des alternativen Wolf- und Bärenparks Schwarzwald. Zusammen mit dem gehbehinderten Poldi, der an diesem Tag lieber schläft. Von Oktober bis März halten Braunbären Winterruhe. Damit passen sie sich in der freien Natur der Nahrungsknappheit im Winter an. Beim Schlaf senkt der Braunbär seine Körperfunktionen herab, um Energie zu sparen. Der Puls verlangsamt sich und die Körpertemperatur sinkt. In Europa, wo die Winter milder sind, verlässt ein Bär öfter seine Winterhöhle. Er frisst dann gern von seinen Vorräten.
Ein weitgehend artgerechtes Bären-Leben im Bärenpark Schwarzwald
Im Bärenpark dürfen die Senioren Schapi und Poldi sowie ihre Gefährten ein weitgehend artgerechtes Bären-Leben führen. Sie haben großes Glück. Denn das war nicht immer so. Als ausgediente Zirkusbären lebten beide 15 Jahre lang in einer engen und feucht-kalten LKW-Garage. 2014-01-27-besuch-baerenpark-schwarzwaldHeute laufen sie selbstbewusst und gelassen die Waldhänge rauf und runter. Bei Schnee rutschen sie am liebsten hinunter. Das macht auch den besonderen Charme des Bärenparks aus. Oberhalb des Rundweges werden wir mit einem wunderschönen Blick auf den Schwarzwald und die Bären belohnt. Zwischen den Bäumen entdecken wir die ehemalige Wildbärin Jurka. Brunos Mutter. Sie lebt im Bärenpark, weil sie von Menschen angefüttert wurde und damit ihre natürliche Scheu verloren hat. Wir beobachten, wie sie energisch ihre Beute gegen drei Wölfe die sie umkreisen, verteidigt und bewacht.
Obwohl diese noch dicke Bäuche von ihrer Fütterung haben. Wölfe legen gern Vorräte an, indem sie Fleisch unter der Erde vergraben, so Rüdiger Schmiedel. Die Vergesellschaftung mit Wölfen sorgt für2014-01-27-besuch-baerenpark-schwarzwald-01 Abwechslung im Bärengehege. Fast wie in freier Wildbahn. Und für viele traumatisierte Bären gleicht es einer Therapie, um sich in einem Freigehege neu zu orientieren. Da hilft es doch sehr, wenn ein Wolf mal einem Bären in den Po zwickt und ihn damit in Bewegung bringt.
Wir könnten Rüdiger Schmiedel noch stundenlang zuhören, wenn er von seinen Bären erzählt. Oder wie er mit einer Schar Rentnern den Bären-Zaun gebaut hat. Für einen guten Zweck und unentgeltlich. Er ist nicht nur ein Bären-Fachmann, er hat auch ein großes Herz für seine Bären. Wir bedanken uns für diesen schönen Tag im alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald.
Bärenweihnacht AWBS 2013-035Am 3. Advent-Wochenende fand im Schwarzwald wieder unsere Bären-Weihnacht statt. Auf Blitzeis am Samstag folgte Sonne am Sonntag. Die Besucher schätzten beides: die familiäre Runde am ersten Tag, das bunte Marktreiben am Sonntag. Lesen Sie, was alles geboten war.
Bärenweihnacht AWBS 2013-034
Ein Höhepunkt war sicherlich wieder die Führung „Fackeln im Advent“. 30 Interessierte hatten sich im Vorfeld angemeldet. Im Schein vieler Feuer ging es dann mit Parkleiter Stephan Voegeli auf eine Runde durch den Park. Das Thema diesmal: „Der Wolf kommt in den Schwarzwald.“ Voegeli berichtete an vorbereiteten Stationen mit großformatigen Infotafeln von der Ausrottung der Art und wie sie heute ihren einstigen Lebensraum zurückerobert – und nach Ansicht des Parkleiters bald auch den Schwarzwald erreicht.
Bärenweihnacht AWBS 2013-001Dabei schaffte es Voegeli auch, seine Zuhörer herzlich zum Lachen zu bringen, etwa als er eine Tafel mit "Schwarzwald-Wolf" enthüllte. Anderseits kann Voegeli auch dramatisch: Im schummrigen Schein der Fackeln schilderte er eindrücklich wie die Tiere im Mittelalter beim so genannten Wolfsprellen gequält wurden. Manch einem musste es kalt den Rücken runterlaufen, zumal mal die Wölfe des Parks immer in der Nähe vermutete. Doch die ließen weder ein angriffslustiges Knurren noch ein Heulen hören. Sie sind eben einfach scheu, so wie ihre wilden Artgenossen.
Bärenweihnacht AWBS 2013-022In hellem Mondschein erreichte die Gruppe schließlich wieder das neue Besucherzentrum. Dort wurde lecker aufgetischt: Griesklöschen-Suppe, Rinds-Rouladen mit Pfifferlingfüllung und anschließend Schoko-Mouse auf Vanille-Spiegel mit einem „Erdbeerstern“. Da durfte man gerne einen Wolfshunger mitbringen. Fördervereins-Vorstand Ludwig Hoferer freute sich, dass damit das Besucherzentrum „noch vor der Einweihung seiner Bestimmung übergeben“ ist.
Und das gab's an den Ständen
Schnäppchen etwa wurden am Stand von Christiane Schmid angeboten. Zusammen mit ihrer Nichte Carina verkaufte sie nach dem Motto „Alles muss raus!“ Zum halben Preis boten die beiden Krippen, Puppenstuben, Holzfiguren, Tischbänder und vieles mehr an.
Bärenweihnacht AWBS 2013-006Unter anderen betreute Sandra Lehmann den Bärenparkstand. Immer mit einem Lächeln präsentierte die Tierpflegerin die Artikel, die ansonsten auch im Shop verkauft werden. Die Renner sind nach ihrer Erfahrung die Bären-Tassen mit den aufgedruckten Porträts unserer Lieblinge. Auch die Kalender gehen sehr gut.
Bärenweihnacht AWBS 2013-011Die Schüler der Klasse 7 der Wolftalschule in Oberwolfach haben besonderes Glück. Seit etwa sieben Jahren basteln und backen die Eltern für ihre Kinder. Auf Märkten verkaufen sie dann ihre Produkte wie Holzarbeiten, Stofftaschen und Brot. Der Erlös geht in die Klassenkasse, womit zum Teil Abschlussfahrten finanziert werden. Dieses Jahr war die Klasse zum ersten Mal im Bärenpark.
Bärenweihnacht AWBS 2013-012
Mit dabei auch das „Schmuckkästle Wolfach“. Gabriele und Frieder Heizmanns größtes Event im Jahr ist das Festival der Kristalle, das sie alljährlich Anfang August in Wolfach veranstalten. Gemäß ihrem Motto „gemeinsam die Region für Gäste repräsentieren“ ist es für sie eine Selbstverständlichkeit auch im Bärenpark auszustellen. Im Gegenzug haben sie angeboten, beim ihrem Festival einen Stand für uns Bärenleute zu reservieren. Sehr schön!
Bärenweihnacht AWBS 2013-013Gabi Schmid, die sonst in ihrem „Hoflädele“ in Ripoldsau Blumen, Forellen und Deko-Sachen verkauft, hat an der Bären-Weihnacht Bärenskulpturen und Teddys angeboten. Ein alter Bekannter ist auch Jürgen Harder. Der Mann aus dem Hohen Norden bietet an seinem Stand Würste und Käse aus dem Bregenzer Wald an. Schwarzwald-Produkte gäbe es in der Region ja sowieso, da will er bewusst was anderes. Und „es läuft richtig gut“, sagt Jürgen Harder. Das freut uns für ihn.
Bärenweihnacht AWBS 2013-015Angelika Brüstle aus Schapbach macht Patchwork, das heißt, sie näht aus kleinen Stoffteilen Größeres zusammen – zum Beispiel Handy-Täschle, Topflappen, Traubenkern-Schäfle, aber auch ganz Großes wie zum Beispiel Decken. Für viele Produkte kriegt sie durch den Verkauf gerade mal den Materialpreis wieder rein, sagt sie. Keine Frage, dass sie trotzdem Freude an ihrem Hobby hat.
Bärenweihnacht AWBS 2013-017Einen professionellen Anspruch hat Karl-Heinz Fleck. Der freischaffende Künstler macht unter anderem „Scrimshaw“, was wohl erst einmal erklärt gehört: Das Lexikon spuckt dafür „Elfenbeinschnitzerei“ aus. Der Künstler sagt, dass er dafür fossiles Mammut-Elfenbein verwendet, worauf er seine Gravuren anbringt.
Bärenweihnacht AWBS 2013-021Ein heißer Hit war Bienen-Erichs warmer Honig-Schnaps. Er ließ sich von Frau Ruth und Nichte Eva Mira vertreten. Die beiden Frauen verkauften außerdem Honig-Gummibärchen, Blütenpollen und Propolis-Creme („Ist für alles gut!“).
Bärenweihnacht AWBS 2013-025Sandra und Heiko aus Schapbach machen seit sechs oder sieben Jahren in „kreative Holzbasteleien“. Die Bären-Weihnacht ist für sie für sie eine tolle Plattform, auf der sie zum Beispiel hölzerne Christbaum-Sterne anbieten.
Mehr Bilder zum Event in Kürze in unserer Bildergallerie unter „Bären-Weihnacht 2013“
Der blinde Schapi mit GrashalmDer Bär schläft im Winter nicht, er ruht, sagen die Bärenexperten. Was damit gemeint ist, hat heute unser Schapi demonstriert.
Im Winter zu schlafen ist an sich eine tolle Strategie, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. In der Natur hat ein Bär, der viel Pflanzliches zu sich nimmt, im Winter Schwierigkeiten satt zu werden. Viele Pflanzen tragen weder Blätter noch Früchte, der Boden ist gefroren: Wurzeln ausgraben nicht möglich. Andererseits ist es kalt. Es braucht mehr Energie – also mehr Fressen – um den Körper auf Betriebstemperatur zu halten. Deshalb ist es nur logisch, wenn Bären in die Winterruhe gehen. „Klassische“ Winterschläfer sind sie deshalb aber nicht.
Schapi mit WeidenröschenIgel etwa kühlen bis auf sechs Grad ab. Ihr Herzschlag fällt von 280 bis 320 auf 18 Schläge pro Minute. Bei Bären fällt die Temperatur dagegen nur um wenige Grad, so auf 32, 33 Grad Celsius. Der Pulsschlag reduziert sich von 40 bis 50 Schlägen pro Minute auf 8 bis 10 Schläge. Warum der Bär „nur“ in eine Winterruhe verfällt erklären sich Zoologen damit, dass der große Bärenkörper eine überdurchschnittlich lange Aufwachzeit hätte. Günstige Witterungsperioden würde er womöglich verpassen.
So ein günstiges Wetter hatten wir heute: Und Schapi hat’s gleich mitgekriegt. Sein Innerstes hat ihm wohl „gesagt“: „Riech Dich mal um, es könnte was zu fressen geben.“ Ein herrliches Bild hat er abgegeben, wie er sich Dampf schnaubend durch seinen Bärenwald bewegte; vorbei an den weiß leuchtenden Fruchtständen der Weidenröschen. Einen verdorrten Grashalm pflückte er im Vorbeigehen ab, mümmelte ein bisschen darauf herum. Er war ganz ruhig, marschierte sein Territorium in aller Gemütlichkeit ab, so als wollte er nur mal checken, dass alles in Ordnung ist. Hunger hatte er sehr wahrscheinlich keinen, hat er doch letzte Woche erst eine komplette Ziege alleine verdrückt. Dann ist er wieder bei seiner Höhle angekommen, schnupperte noch ein bisschen, dann war er wieder drin verschwunden. Bis zur nächsten Runde.