Aktuelles

Abschied von einer großen Kämpferin

Abschied von Leoni. Foto: SfB
Abschied von Leoni. Foto: SfB

Bärin Leoni ist tot. Nach einem Schwächeanfall am 18. Mai gab es ein langes Auf und Ab. Am heutigen Mittwoch ist sie nach eingehender Beratung des Bärenpark-Teams mit Tierarzt Dr. Sieder eingeschläfert worden.

Schon im vergangenen Winter sorgten sich die Mitarbeiter des Bärenparks um die kleine 31jährige Bärin. Sie kam einfach nicht zur Ruhe und lief rastlos ihre Bahnen. Am 25. März wurde sie deshalb narkotisiert und in den OP-Raum gehievt. Tierarzt Dr. Sieder stellte zunächst nur fest, dass ein Eckzahn gezogen werden musste. Waren etwa Zahnschmerzen der Grund für ihre Unruhe?

Aus einer Blutuntersuchung diagnostizierte Tierarzt Dr. Sieder später eine „schwere Schilddrüsenüberfunktion“, die durch Medikamente nur bedingt in Griff zu bekommen ist.

Am 18. Mai fanden wir eine regelrecht traumatisierte Leoni in der Freianlage vor.

Der herbeigerufene Dr. Sieder musste sie notversorgen. Seit jener Nacht hielt sich Leoni in der Krankenstation auf, wo sie mit sehr, sehr viel Liebe und Hingabe durch ehrenamtliche Helfer, Praktikanten und unsere Tierpfleger rund um die Uhr versorgt und gepflegt wurde. In der Folgezeit gab es immer wieder Auf und Abs. Immer wieder schaffte es die körperlich kleine Bärin sich aufzurappeln, um dann erneut bis zur Erschöpfung zu laufen. Ein klares Symptom der Schilddrüsenüberfunktion. In den letzten Tagen hat man sie förmlich aufrichten müssen, um ihr Futter und Wasser zu verabreichen. Alle Medikamente oder auch  natürliche Hifsmittel führten zum Erbrechen, so dass man schnell wieder darauf verzichtete. Leoni konnte das Futter schon gar nicht mehr verdauen, es ging eins zu eins durch den Darm. Kein bärenwertes Leben mehr, zu mal sie dieses Leben wohl gar nicht mehr wahrgenommen hat. Fachberater aus dem In- und Ausland kamen zu dem Schluss, dass dieses Tier in freier Wildbahn keine Überlebenschance hätte.

Am Dienstag, den 16. Juni, gaben Parkteam und Tierarzt schweren Herzens die Hoffnung auf. Am heutigen Mittwoch verabreichte Dr. Sieder schließlich die erlösende Spritze. Die Mitarbeiter des Parks, viele Helfer und natürlich die Paten von Leoni  sind sehr traurig. Rüdiger Schmiedel, Geschäftsführer der Stiftung, sagt dazu: „Wir haben uns jahrelang gekümmert, jeden Tag nach dem Rechten gesehen. Und wenn ein Tier uns Sorgen macht, so wie Leoni, die ihre Zirkusvergangenheit wohl nie richtig überwunden hat, ist die Verbundenheit um so größer und der Verlußt sehr schmerzhaft.“

Das Bärenpark-Team dankt allen Unterstützern. Es hofft, dass vor allem auch die Paten dem Tierschutzprojekt verbunden bleiben. Die Übertragung der Patenschaft auf ein anderes, ebenso bedürftiges Tier, ist jederzeit möglich.

Leoni wird pathologisch untersucht. Die Auswertung wird uns weiter helfen, in der Zukunft auf entsprechende Symptome reagieren zu können oder auch Rückschlüsse aus der früheren Haltung zu ziehen.

Die Schöne und die Bären

Lolita Morena 1200
Lolita Morena 1200

Die Miss Schweiz von 1982 und Fernsehmoderatorin Lolita Morena war diese Woche zu Gast im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald. Die engagierte Tierschützerin plant mehrere Filmbeiträge über den Park zu realisieren.

Lolita Morena ist eine Frau der Tat. Ein Drehbuch für ihre Filmaufnahmen entwickelt sie ganz spontan. Mit einigen zentralen Fragen an das Parkpersonal verschafft sie sich einen Überblick, erkundigt sich nach Personen, die für ein Interview in Frage kommen, und dann legt sie auch schon los – im Nieselregen.

„Die richtigen Schuhe trage ich ja nicht gerade“, spöttelt sie mit einem Lächeln und mit Blick auf ihre schwarzen Ballerinas über sich selbst.  „Aber egal“, schiebt sie gleich nach. Man merkt ihr ihre Erfahrung als Moderatorin und Schönheitskönigin an, die es gewohnt ist, im Rampenlicht zu stehen. Sie ist auch im Bärenpark von Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern umringt, wendet sich von hier nach da, lacht, erzählt hier eine Anekdote, macht da ein Witzchen.

Lolita Morena 2 1000
Lolita Morena 2 1000
Wir hatten eigentlich ein Filmteam erwartet, das Lolita Morena im Schlepptau mitbringt. Doch stattdessen wickelt die studierte Archäologin ihren Filmtag im Bärenpark als One-Woman-Show ab. Sie bedient die Filmkamera, macht Tonaufnahmen, führt Interviews. Zwischenrein zückt sie wechselweise eine digitale Fotokamera oder ihr Smartphone für Aufnahmen auf ihrer Facebook-Seite.

Im Park unterwegs macht Lolita Morena den ersten Stopp bei Bärin Leoni. Diese wird derzeit nach einem Schwächeanfall in der Eingewöhnungsstation, getrennt von den anderen Tieren, aufgepäppelt. Erika Schmid, Bärenpatin und ehrenamtliche Helferin aus Bern, berichtet, was vorgefallen ist. Tierfreundin Morena nimmt Anteil: Aus der Station tönen viele schweizerdeutsche „Jöööhs“.

Im weiteren Verlauf zeigt Frau Morena großes Interesse für alles, auf das sie von uns hingewiesen wird. Natürlich interessiert sie sich in erster Linie für die Bären und Wölfe des Parks. Mehrere Male hakt sie nach und vergewissert sich, dass sie am Ende der Rund-Tour auch jedes Tier gesehen hat. Aber auch für viele Details begeistert sich die Exfrau von Weltfußballer Lothar Matthäus, etwa für die vielfältige Vegetation in den Anlagen, die den Lebensraum der Bären bereichert. Sie fokussiert ihre Kamera auf Kratzmarken an den Baumstämmen, auf eine Bienenkönigin im Immengarten, den der lokale Imkerverein im Bärenpark realisiert hat oder auch die Nebelschwaden, die sie im Wolftal in den Baumkronen bemerkt. „Das ist hier wirklich eine sehr schöne Gegend“, kommt Lolita Morena ins Schwärmen.

Lolita Morena 3 1200
Lolita Morena 3 1200
Es ist auch interessant zu sehen wie die ehemalige Schönheitskönigin ihre Technik im Griff hat. Sie weiß, wann sie auf manuelle Fokussierung umschalten muss und wie viel Regen sie ihrer Kamera zumuten kann. Sie lässt sich ein Taschentuch reichen, um die Tropfen auf dem Wirrwarr von Tasten abzutupfen. Wir beobachten amüsiert wie routiniert Frau Morena den Geschäftsführer der Stiftung für Bären, Rüdiger Schmiedel, „an die Wäsche geht“, um ihn für ein Interview zu verkabeln. Unkompliziert zupft sie ihm am Shirt und fädelt ein Minimikrofon vom Rücken her zum Kragen ein.

Im Interview geht es unter anderem um die Entstehung des Parks, seine Philosophie. Es wird deutlich, wie viel Sympathie Frau Morena für diesen Park hat, der eigentlich ein Asyl für geschundene Bären darstellt. Ihr Filmbeitrag wird auf den Webseiten des Schweizer Tierschutzes zu sehen sein, eine französische Fassung soll im Staatlichen Fernsehen der Romandie laufen, die deutsche Version bei verschiedenen privaten Anbietern.

Aufruf zur Tour „Bear-Ride“,13.06.2015 in Schonach

Flyer Schonacher MTB POW WOW mit BEAR RIDE
Flyer Schonacher MTB POW WOW mit BEAR RIDE

Die Bike-Ranch, das Fachgeschäft für Radsport und E-Bikes in Schonach, ruft auf zum ersten „SCHONACHER MTB POW WOW“. Neben der MTB-Walderlebnis-Tour „Kids on Bike“ an der alle Kinder zwischen 7 und 12 Jahren kostenlos teilnehmen können, gibt es auch den „BEAR-RIDE“ zu dem alle Biker und Bikerinnen aufgerufen werden teilzunehmen. Der „BEAR-RIDE“ ist eine geführte MTB-Spenden Tour zu Gunsten des Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald und wird von dem Kana Factory MTB Team Germany und den MTB Freunden Schonach geführt. Und das tolle dabei ist, das Startgeld in Höhe von 5,- EUR pro Biker/in wird direkt an den Bärenpark gespendet.

Details
Datum:        13.06.2015
Start:          10:00 Uhr
Anmeldung:
Tourinfos:    http://www.bike-ranch.com/news.html

 

 

Birkentage im Bärenpark

Jurka 2014 08 13 RB-600
Jurka 2014 08 13 RB-600

Ein wunderschönes Naturschauspiel ist derzeit im Bärenpark zu beobachten: Die Birken treiben aus. Die Besucher schwärmen über die Intensität des Grüns. Meister Petz begeistert sich ebenfalls.

„Herrlich!“ schwärmt Roswita Meyer. „Frischer kann ein Grün gar nicht sein“, sagt die Besucherin aus dem Kreis Lörrach, die am Mittwoch in den Bärenpark gereist war. Auch im Gespräch mit anderen Besuchern hat das Team des Bärenparks festgestellt, dass sich die Menschen an den Birken erfreuen. „Und das muss wohl schon lange so sein“, vermutet Ralf Bürglin.

Der Pressesprecher des Bärenparks weiß, dass die Birke bereits im germanischen Volksglauben eine Rolle spielte. „Sie war Göttin Freya geweiht. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch, einen Maibaum aus dem Wald zu holen, um ihn auf dem Dorfplatz aufzustellen. Damit wurde der erwachende Frühling ins Dorf geholt“, erklärt Bürglin. Den Brauch gibt es bis heute.

Wolf RB 24-4-2013 600
Wolf RB 24-4-2013 600
Nicht nur die Besucher freuen sich an den Birken, auch Bärin Jurka schätzt sie. In diesen Tagen ist sie dabei zu beobachten wie sie sich Stämme junger Birken angelt und diese schmatzend zerbeißt. „Wenn sie das macht“, sagt Ralf Bürglin, „kann das ein Zeichen von Anspannung sein. Wenn sie dabei sehr ruhig ist, könnten die Inhaltsstoffe der Birke eine Rolle spielen. Bürglin verweist auf die Volksmedizin, die die Birke für ihre blutreinigende, harntreibende und anregende Wirkung kennt. „Es ist durchaus möglich“, schätzt der Pressesprecher, „dass die Bären diese Wirkung instinktiv erkennen und nutzen, wenn ihnen danach ist.

Wenn der Wolf sich als Vegetarier versucht

Wolf frisst Apfel
Wolf frisst Apfel

Das laue Wetter bringt die Tiere im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald auf Trab. Langsam kommt der Appetit wieder. Die Lust auf Frisches kennt kaum Grenzen.

Die Goldammer pfeift den Besuchern eins. Man bekommt im Bärenpark sogar fast den Eindruck, als ob sie mit ihrem Liedchen die Gäste zu einer Runde durch den Bärenpark motivieren wollte. Wie sonst nur Spatzen, hüpft sie über die Tische vor dem Blockhaus, wo die Gäste gerne Platz genommen haben, um einem Cappuccino die Milchhaube abzuläufeln, im Gratismagazin Bärenspur zu schmökern oder einfach in die Sonne zu blinzeln. „Wie-wie-wie-hab-ich-dich-liiiieb“ ruft die Ammer ihr typisches Lied – immer wieder. Das ist eine Schmeichelei und eine Einladung in den Park zu kommen zugleich. Die meisten Besucher können ihr letztlich nicht widerstehen.

Goldammer
Goldammer
Etliche der Bären machen noch immer einen recht verschlafenen Eindruck. Sie kuscheln sich in Kuhlen vor ihren Höhlen, dehnen höchstens mal ein Bein oder die Kiefer – und gewähren so den Besuchern einen tiefen Einblick in einen Bärenschlund. Aber man kann das vielleicht als erste Regungen auf einem Weg in ein aktives Sommerleben deuten.

Bei Bär Bodo ist da schon mehr los. Er macht die Kuh: An dem nach Norden ausgerichteten Hang weidet er frisches Gras. Ganz offensichtlich schmeckt es ihm oder es scheint ihm zumindest gut zu tun. Auf jeden Fall zeigt er dabei einen bärigen Appetit.

Jurka im Frühling
Jurka im Frühling
Wolf Adi hat offensichtlich auch Interesse an einer Grünkur. Im frühlingslichten Gebüsch seines Lebensraums entdeckt er einen Apfel, der wohl unter dem Schnee hevorgetaut sein muss. (Die Tierpfleger verfüttern den Bären aktuell bewusst keine Äpfel, sondern nur Schonkost - Salat, Möhren, Brot – um die Verdauung nach der Winterruhe langsam anzuregen.) Adi als Fleischfresser geht die Veggie-Kost ja eigentlich nichts an, den Apfel findet er trotzdem interessant. Anscheinend weiß er schon, was man damit anfangen kann und macht davor erst mal Platz. Er gönnt sich zwei, drei Bissen, aber dann ist auch schon gut. Man muss es ja auch nicht übertreiben mit dem Grünzeug ...

Jurka ist wie so oft am aktivsten. Mit Vorliebe knickt sie junge Weiden und zerfasert sie mit schmatzenden Bissen. Dabei hangelt sie sich an den Bäumchen nach oben, die sich unter ihrem Gewicht mächtig biegen. Die Beobachter sehen bereits einen Sturz voraus. Die Äste krachen, passieren tut allerdings nichts. Zu geschickt stellt sich die erfahrene Wildbärin dabei an; das anfallende Material recht sie zusammen. Was der Zweck der Übung ist, wird nicht ganz klar. Nutzt sie die Pflanzensäfte zu einer Frühjahrskur oder braucht sie die Äste für ein Open-Air-Bett? Jedenfalls demonstriert sie später, dass man sehr gut darauf schläft.

Farbiger kann Ostern nicht sein

Lars
Lars
Ob Karwoche oder Osterfest: Tausende sonnenhungriger Menschen waren losgezogen, um den Frühling zu suchen. Im Alternativen Wolf- und Bärenpark wurden sie fündig. Bären und Wölfe waren auf den Beinen, das Parkteam hatte die Anlage bunt geschmückt und Osterhase Lars empfing die Gäste.

Kinder hatten einen Riesenspaß auf dem unlängst erweiterten Spielplatz, der zu Abenteuern einlud. Im Besucherzentrum Blockhaus Bärenblick ließen es sich die Gäste schmecken. Vor dem Blockhaus genossen sie die Sonne und nette Gespräche rund um die Themen Wölfe, Bären und Tierschutz.

Lars und Begleiter
Lars und Begleiter
In der Anlage spielten sich wie immer interessante bis amüsante Szenen ab. Da war etwa Hund Charli. Der bellte zunächst sehr mutig den zweibeinigen Osterhasen Lars an, ein Stück weiter, in der Nähe der Bären, zog er dann aber die Rute ein. Frauchen drängte, schnell weiterzulaufen. Warum nur? Wollte sie ihren verängstigten Hund vor den großen Braunen bewahren? Oder war sie im Beisein der vielen Besucher zu überrascht? Ihr mutiger Charli zieht doch sonst nie den Schwanz ein ...

Auch zu Ostern hält im Bärenpark immer noch die Phase der „Wolfszeit“ an. Damit ist die Periode gemeint, in der die Wölfe besonders gut zu beobachten sind. Davon profitierte auch eine Wandergruppe aus Gengenbach, die den Park bevölkerte. Die mitgebrachten und eifrig eingesetzten Stöcke belebten den Park. Das Stöckegeklapper ließ die Wölfe aufhören. Was ist das? Bringt da jemand Futter am Spieß? Kommt die neue Assistentin des Tierarzts auf Stöckelschuhen? Die Ungewissheit war den Wölfen eine Runde im Wolfstrapp wert. Die Wanderer und andere Besucher nahmen das mit Bewunderung war. Die noch junge Frühlingsvegetation ließ ungehinderte Blicke zu. Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, wurden vom Park-Team gerne durch die Anlagen gefahren, so kamen auch diese Menschen zu ihrem Wolfsanblick.

Lars und Bärenmama Erika
Lars und Bärenmama Erika
Fotografen kamen ebenfalls auf Ihre Kosten. Die Kulisse für die perfekte Wolfs- oder Bärenaufnahme wechselte wie sie nur im April wechseln kann: Auf eisigen Wind folgte Schneegestöber; auf Sonnenschein folgte frischer Regen. Die Fotografen und ihre Ausrüstung, die alles mitmachten, brachten sicher reichlich fotografische Beute nach Hause.

Wir danken allen Besuchern, allen ehrenamtlichen Helfen und Spendern, allen Kolleginnen und Kollegen: Ganz toll, dass ihr diese "bunten" Ostern möglich gemacht habt! Ein ganz besonderer Dank geht an Lars, den Osterhasen. Fast 16 Stunden ist er in seinem Kostüm umhergehüpft und hat viele Besucher so richtig in Stimmung gebracht – und hat dabei auch noch Spenden für das geplante, neue Wolfrückzugsgebiet im Bärenpark gesammelt.

Herzlichen Dank! Das Bärenpark Team

Schweißtropfen für Leoni

Leonie-OP 2015-03 045
Leonie-OP 2015-03 045
Bad Rippoldsau-Schapbach. Am Mittwoch, den 25. März hat Tierarzt Dr. Meinhard Sieder Bärin Leoni untersucht und ihr nach schweißtreibender Operation einen Zahn gezogen.

Knapp eine Stunde hat Tierarzt Dr. Meinhard Sieder benötigt, um den angefaulten und gesplitterten Eckzahn zu entfernen. Der Zahn muss Bärin Leoni bereits seit längerem Probleme bereitet haben. Es wurde bei Dr. Sieder um einen Termin für einen Gesundheits-Check gebeten, um eventuell auch herausfinden zu können, warum Leoni den Winter über keine Ruhe finden konnte.

Leonie-OP 2015-03 047
Leonie-OP 2015-03 047
Leoni, heute 31, ist eine ehemalige Zirkusbärin, die viele Jahre in einem engen Zirkuswagen verbrachte – mit nur 12 Quadratmeter „Lebensraum“. In der Manege hatte sie etwas mehr Platz, war dann allerdings an eine Longe gebunden und musste zur Gaudi von Zirkusbesuchern, Dinge vorführen, die sie unter natürlichen Bedingungen nie selbstständig tun würde.

2011 kam sie zusammen mit ihrer Schwester Kaja in den Bärenpark im Schwarzwald. Am Standort des Zirkus hatte die zuständig Veterinärbehörde Druck auf die Zirkusleute ausgeübt, die beiden Bärenschwestern abzugeben, weil keine Papiere vorlagen.

Leonie-OP 2015-03 048
Leonie-OP 2015-03 048
Nach 28 Jahren leidvollem Zirkusleben erlebten die beiden Bärinnen nun zum ersten Mal Natur: warmen Waldboden, nach Harz duftende Bäume und frisches Bachwasser. Was dabei in ihnen hervorging, können wir nur erahnen. Die bis dahin unzertrennlichen Geschwister, nutzten die Gelegenheit um auf dem weiträumigen Territorium erst einmal voneinander Abstand zu bekommen.

Erst kurz vor der ersten Winterruhe im Bärenpark fanden sie wieder zu einander und verbrachten die kalte Jahreszeit zusammen in einer kuscheligen Höhle. Im folgenden Frühjahr begann Leoni wieder selbständig zu werden. Dabei entwickelte sie ihre ganz eigene Auffassung von Kontaktaufnahme zu den anderen Bären. Man möchte sagen in „naiver Sorglosigkeit“ unterschritt sie immer wieder die von Bären normalerweise geforderte Individualdistanz, was zwangsläufig zu Konflikten führte. So musste sie beim blinden Bären Schapi eine Attacke einstecken, die allerdings nicht weiter zu größeren Problemen führte. Die davon getragenen Blessuren stufte Dr. Sieder während des Gesundheits-Checks als bereits gut verheilt ein.

Leonie-OP 2015-03 049
Leonie-OP 2015-03 049
Mühe machte allerdings der beim Gesundheitscheck entdeckte „böse“ Zahn. Obwohl angefault und gesplittert, benötigte Dr. Sieder fast eine sehr schweißtreibende Stunde um den Eckzahn aus der Zahnhöhle zu lösen und ihn schließlich mit einer Zange zu ziehen. Jetzt ist noch die Blutprobe abzuwarten, die weitere Aufschlüsse geben kann. Das Bärenpark-Team hofft jedoch, dass der Zahn, der jetzt entfernt ist, der Grund für Leonis Rastlosigkeit ist.

Wir danken allen Helfern für die Unterstützung. Spenden für die enstandenen Tierarztkosten sind gerne willkommen!

Buntes Osterferien-Programm für Kinder

Poldi wartet-auf-dich
Poldi wartet-auf-dich
In der Osterferienwoche gibt es von Montag bis Donnerstag ein abwechslungsreiches Programm für Kinder. Anmeldung bis 26.03.2015 unter oder Tel. 0 78 39/91 03 80

  • Montag, 30.03.2015, 10:00–15:00

Frühlingserwachen

Wie geht es den Bären und Wölfen nach der Winterruhe? Was tut sich sonst im Bärenpark, welche Wildtiere sind im Park unterwegs, was blüht? Gemeinsam entdecken wir die Zeichen des Frühlings und genießen es wieder draußen spielen zu können.

Kosten: 15 Euro inklusive Parkeintritt und Mittagessen. Bitte vor Ort bezahlen.

  • Dienstag, 31.03.2014, 10:00-15:00

Wasserforscher

Am Dienstag dreht sich alles um das „Fegersbächle“, welches quer durch den Park fließt. Wir werden zu Wasserforschern und erkunden gemeinsam die Tier- und Pflanzenwelt entlang des Bachs.

Bitte mitbringen: Gummistiefel, Handtuch, ggf. etwas zum Umziehen.

Kosten: 15 Euro inklusive Parkeintritt und Mittagessen. Bitte vor Ort bezahlen.

  • Mittwoch, 01.04.2015, 10:00-15:00

Bärenstarke Frühlingsdekoration

Gemeinsam sammeln wir im Park Naturmaterialen und basteln daraus wunderschöne Frühlingsdekoration.

Kosten: 15 Euro inklusive Parkeintritt und Mittagessen. Bitte vor Ort bezahlen.

  • Donnerstag, 02.04.2015, 14:30-16:30

Großes Ostereier malen

Wir bemalen gemeinsam Ostereier .Hierzu sind natürlich auch die Eltern und Großeltern recht herzlich eingeladen.

Kosten: 3 Euro pro Person plus Eintritt. Bitte vor Ort bezahlen.

So findest Du zu Bär, Wolf, Luchs!

2015-06-17 Buch Sie-sind-wieder-da
2015-06-17 Buch Sie-sind-wieder-da

Ein Bär, der mit seinen Lippen eine Brombeere pflückt; drei Wölfe, die mit einem Bären ums Futter streiten; die brüllende Jurka: Freunde und Förderer der Stiftung für Bären kennen diese spektakulären Motive, die laufend in Homepage-Meldungen der Stiftung, auf Postkarten oder im Magazin Bärenspur erscheinen. Jetzt bringt der Kosmos-Verlag eine Best-of-Auswahl in Buchform heraus.

Grandiose Wildtierfotos zu präsentieren, die Bär-, Luchs- und Wolffreunde aus ganz Europa zusammengetragen haben, ist dabei nicht die einzige Intention dieses Buchprojekts. Es werden außerdem die besten 15 Reiseziele in Europa vorgestellt, wo Tierfreunde die Großen Drei in der Natur erleben können. So begeistert das Buch etwa für eine Tour nach Mittelschweden, wo man dem Heulen von Wölfen lauschen kann. Es macht Lust auf eine Nacht in einer Beobachtungshütte in Estland. Und man wird eingeladen zu exotischen Destinationen in Europa, die man mit Bär, Wolf und Luchs gar nicht unbedingt in Zusammenhang bringt: nach Spitzbergen, wo sich Eisbären tummeln; nach Südspanien, wo die letzten Pardelluchse umherschleichen oder nach Griechenland, wo man Bären von Beobachtungspunkten aus in der Landschaft sehen kann.

Rüdiger Schmiedel von der Stiftung für Bären freut sich: „Den Alternativen Bärenparks ist eine ganze Doppelseite gewidmet. Und es wird überzeugend erklärt, warum die Ära der Zirkusbären zu Ende geht.“ Das Buch liegt auch sonst auf der Linie der Stiftung: „Es zeigt den Leuten, dass die Großen Drei zurückkommen und dass man als Beobachter seine Freude daran haben kann. Wenn die Menschen das begreifen, dann brauchen wir Bär, Wolf und Luchs auch nicht mehr in Zoos und Tierparks zu sperren und sie vorführen“, erklärt Rüdiger Schmiedel.

Der Band ist im Buchhandel erhältlich sowie an den Kassen der Alternativen Bärenparks im Schwarzwald und in Worbis: „Sie sind wieder da – Bär, Luchs und Wolf erleben“, 160 Seiten, 29,99 Euro. Wenn möglich, kaufen Sie das Buch in den Alternativen Bärenparks. Ein Teil der Einnahmen kommt direkt den Parks zugute.

Wintertraum im Bärenpark

Leonie RB 2015-02-600
Leonie RB 2015-02-600
Im Alternativen Wolf- und Bärenparks Schwarzwald sind mit Einbruch des Schneewinters einmalige Beobachtungen zu machen. Der Bärenpark hat das ganze Jahr, sieben Tage die Woche geöffnet.

Ein halber Meter lange Bärenbeine, ein halber Meter tiefes Weiß: Wie passt das zusammen? Wie kommt die verhältnismäßig kleine Bärin Leoni durch den tiefen Schnee? Bärbeißig ist sie gar nicht, Leoni macht das ganz gelassen: Stapfer für Stapfer schiebt sie den pulvrigen Schnee mit ihren Pranken vor sich her und zur Seite. Dass sie sich dabei komplett mit Schneekristallen einstäubt, bemerkt sie wohl gar nicht. Ihr Fell ist dick und dicht. Auch die Schneeflocken, die von oben nachkommen, bleiben einfach an ihr haften ohne zu schmelzen. Ihren Kopf hält sie beim Schneeschieben im Nacken. Trotzdem sieht man auf ihrer Nasenspitze meist ein kleines Schneehorn sitzen, das sich beständig aufbaut, abfällt und wieder aufbaut. Bei den drei Wölfen, Ado, Adi und Anita, wachsen die Schneehörner sogar zu Schneemasken aus. Fleischbrocken, die die Tierpfleger des Parks momentan in die Anlagen werfen, versinken zunächst im Schnee, werden aber bald von den Wölfen entdeckt und dann „emporgetaucht“. Als Besucher bekommt man den Eindruck, dass den Wölfen das sogar Spaß macht.

Wolf-Foto-Mang 600
Wolf-Foto-Mang 600