boah, ist das langweilig hier. Man hat so gar nichts zu tun. Inzwischen habe ich die Krankenstation in allen Ecken erkundet. Es gibt aber auch so gar nichts, was man mal kaputt machen könnte. Na ja, meine Kollegen und ich haben diese Station ja auch schon viele Jahre auf Herz und Nieren geprüft. So einige Nachbesserungen mussten schon vorgenommen werden auf unsere Initiative hin. Wenigstens das Essen ist gut. Frischer Salat, Melone und Fleisch gibt es fast täglich. Ein netter Zaungucker hat sogar eine Menge gekochter Eier mitgebracht. Bestimmt extra für mich. Lecker! Die gute Versorgung schafft natürlich auch Neider. Täglich sitzen POPEYE und ASUKA am Gitter der Station und meckern über meine „Vorzugsbehandlung“. ASUKA brüllt und brummelt dabei, dass sich fast die Gitter biegen. Das nervt vielleicht. Irgendwann hatte ich die Nase voll. Ich habe ihr gezeigt, was Brüllen heißt! Mit der ganzen Kraft einer gestandenen Bärin habe ich sie angebrüllt. Dagegen ist ihr Brüllen nur Gepiepse! Vor Schreck ist eine vom Bärsonal fast aus den Arbeitsschuhen gehüpft. Geholfen hat es leider wenig. ASUKA war zwar kurz beeindruckt, versucht jetzt aber, noch lauter zu brüllen. Diese Jugend! Unbelehrbar! Hoffentlich ist mein Auge bald wieder so heil, dass ich ins Freie kann.
Nachdem wir bei Braunbärin LAURA eine Wucherung am Auge entdeckt hatten, die sich leider nicht besserte, war letzte Woche eine Operation unumgänglich. Aktuell erholt sich unsere stattliche Dienstälteste in unserer Krankenstation. Für beide Seiten eine ungewohnte Situation, denn LAURA musste noch nie länger dort sein. Sie war 1997 unter den ersten Bären, die in unsere Freianlagen kam. Außer einer Betäubung damals, als sie auf der Bundesstraße gefunden wurde, war keine weitere Narkose notwendig gewesen. Dementsprechend ist LAURA nicht grade erfreut über ihre Quarantäne und zeigt uns dies ziemlich deutlich. Sie ist agil, schnell und äußerst schlecht gelaunt – alles gute Zeichen für eine baldige Rückkehr in den Bärenwald. Ein bisschen Abheilen muss die Wunde aber noch. Auch hier ist LAURA auf einem sehr guten Weg. Hin und wieder bekommt sie Besuch von Jungbären ASUKA und POPEYE, die neugierig durch die Gitterstäbe luken und sich lauthals fragen, warum grade LAURA und nicht sie selbst mit Leckereien wie Honig und Eiern verwöhnt wird. Wir freuen uns sehr, dass sich LAURAs Zustand täglich verbessert und lassen sie in enger Absprache mit unserem Tierarzt sicher bald wieder in ihrem geliebten Teich baden.
Am Montag gab es besonderen Besuch für unsere Schafe Lieschen, Waldtraut, Marie und Julia. Mit seiner Schermaschine im Gepäck kam ein professioneller Schäfer um ihre Wolle abzuschneiden. Diese Prozedur gefällt den Schafen zwar nicht allzu sehr, ist aber wichtig um zu viel Gewichtslast und Wärmestau zu verhindern, da die Winterwolle der Leineschafe nicht von alleine ausfällt. Durch die geübte Routine des Schäfers mussten die Vier sich jedoch nicht allzu lange frisieren lassen und waren schnell wieder in unserem Bauernhof unterwegs. Nachdem alle geschoren waren, mussten sie sich erstmal ausgiebig beschnuppern, denn die meisten Duftstoffe liegen in der Wolle und dienen der Erkennung untereinander. Die Wolle nutzen wir übrigens in unserem Bauerngarten als natürlichen Frostschutz und Dünger für die Pflanzen sowie als Lehr- und Bastelmaterial.
Hanna Bartels aus Wolfenbüttel setzt sich jeden Tag für die Bären ein.
Mit fast 90 Jahren setzt sich Hanna Bartels für den Tierschutz ein – jeden Tag! Infomaterial von der STIFTUNG für BÄREN – Wildtier- und Artenschutz und ihren beiden Projekten, dem Alternativen Bärenpark Worbis und dem Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald hat sie immer dabei. Und lässt keine Gelegenheit aus, ein gutes Wort für die Tiere einzulegen!
ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie mir der Schädel gebrummt hat. Und übel war mir! Das letzte mal war mir so übel, als ich ein halbes Pferd auf einmal gegessen habe. Da war ich aber noch jung, ist also lange her. Außerdem hat das Bärsonal mich eingesperrt und lässt mich auch nicht heraus, obwohl ich ihnen wirklich unmissverständlich deutlich gemacht habe, was ich vom Eingesperrtsein halte. So begriffsstutzig kann man gar nicht sein. So langsam erinnere ich mich auch wieder, wie ich hierher geraten bin. Es ist alles noch ein bisschen verschwommen, wird aber immer klarer. Ich habe euch doch vom Frühjahrsputz erzählt, den das Bärsonal gerade macht. Mir war aufgefallen, dass die Quarantänestation ganz besonders gründlich geputzt wurde. „Da ist doch was im Busch!“ dachte ich mir. Ja, aber dass das mich betreffen könnte, darauf bin ich nicht gekommen. Natürlich hat das Bärsonal mich in die Station gebeten, um ihre Arbeit zu kontrollieren. Das machen die oft. Schließlich gelte ich hier als Bären-TÜV und habe die meiste Erfahrung. Dass die Tür hinter mir geschlossen wurde, hat mich nicht beunruhigt. Es gab ja auch leckere Häppchen. Aber die Tür blieb geschlossen. Am nächsten Morgen tauchte das Bärsonal früh auf und gab mir zum Frühstück ein Löffelchen Honig. Plötzlich piekste mich etwas in den Popo. Das hat mich nicht weiter gestört, ich bin ja keine Memme. Aber irgendwie wurde mir ganz seltsam danach, so schwummrig. Und dann-zack-war alles dunkel. Als ich wieder aufwachte, war mir schlecht, mein Kopf tat weh und mein linkes Auge juckte. Bis in die Nacht hinein war immer wieder jemand vom Bärsonal bei mir, redete mit leiser Stimme auf mich ein und erzählte mir dabei, dass man mich am Auge operiert hatte. Da fiel mir erst auf, dass dieses komische Ding, dass in den letzten Wochen an meinem Auge gewachsen war, weg war. Fand ich gut. Es hat mir zwar nicht weh getan, aber genervt hat es schon. Nun bekomme ich jeden Tag das leckerste Futter. Aber so richtig ist mein Appetit noch nicht zurückgekehrt. Außerdem ist mir langweilig hier drin. Mal sehen, vielleicht fällt mir doch noch etwas ein, mit dem ich das Bärsonal ärgern kann. Ich finde es ja nett, dass sie sich so fürsorglich um mich kümmern. Aber es macht mehr Spaß, wenn sie sich aufregen.
Am 31.05.2023 wurde bei Bärin LAURA eine Augen OP durchgeführt. Diese verlief ohne Komplikationen. Derzeit ist LAURA auf dem Wege der Besserung und erholt sich in der Krankenstation.
Moment der Woche KW22 | DAGGI genießt die Waldluft
Einfach mal die Nase in die Luft strecken und tief durchatmen. Von Bären können wir Menschen noch ganz viel lernen. Bärendame DAGGI hat das Genießen der Natur tief verinnerlicht. Ob nun das Entspannen auf Baumstämmen, morgendliche Yogaübungen oder das Erschnuppern ihrer Waldheimat, für uns sind diese Momente der Wertschätzung ganz besondere Beobachtungen. Habt auch ihr einen tollen Moment in unserem Refugium einfangen können, dann schickt ihn doch an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
manchmal können Männer aber auch außergewöhnlich begriffsstutzig sein. Während sich DAGGI auf der einen Seite des Schiebers vor Wut fast in die Tatzen beißt, glaubt POPEYE auf der anderen Seite immer noch, es sei alles nicht so gemeint und versucht, durch das Gitter Küßchen zu verteilen. Hormone scheinen sich nicht gerade förderlich auf den gesunden Bärenverstand auszuwirken. Das sieht man auch daran, wie mein PEDRO und KATJA sich aus der Ferne anschmachten. Dabei weiß doch jeder, was passiert, wenn man sie zusammenlässt: KATJA nimmt mit Höchstgeschwindigkeit Reißaus und PEDRO bleibt mit belämmerten Blick zurück. In jedem Frühling dasselbe. Auch das Bärsonal ist im Frühjahrsmodus. Nein, damit meine ich nicht deren Hormone, sondern den alljährlichen Frühjahrsputz. Schließlich müssen nach dem langen Winter unsere Bärenbadeteiche gesäubert und frisch befüllt werden. Man will ja nicht im Dreck planschen. Der eine oder die andere vom Bärsonal könnten nach der Teichreinigung selbst ein Bad gebrauchen. Müffeln ein wenig, finde ich. Besonders lecker riecht es dagegen an den Feiertagen hier im Park. Es wird wieder gegrillt. Ich bin ja eigentlich eher Rohköstlerin. Aber nach so langer Zeit in Thüringen tropft auch mir der Zahn beim Geruch von Rostbratwurst und Grillkäse. Ich bleib aber trotzdem lieber bei Rinderkeule. Die Portionen sind irgendwie bärengerechter.
Nach Monaten der Planung, kreativen Arbeitens und Herzblut sind sie nun endlich da: Auf den öffentlich zugänglichen Wegen um unsere Erweiterungsfläche, stehen seit gestern drei brandneue pädagogische Lehrpfade zu den Themen heimische Beutegreifer, Biodiversität sowie Mensch und Tier. Die neu entstandenen Freianlagen für Wolf und Luchs des Kompetenzzentrums der STIFTUNG für BÄREN - Wildtier- und Artenschutz wurden in einer bisher einzigartigen Kooperation mit dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz 2022 fertiggestellt. Die Kooperation stellt als Leuchtturmprojekt beispielgebend eine Lösung für die Wildtierproblematik für alle anderen Bundesländer dar. Mit den Lehrpfaden haben unsere Erweiterungsfläche, sowie die bereits etablierten und beliebten Wanderwege Städteweg Worbis-Duderstadt und Lutherweg weiter an Attraktivität gewonnen. Für uns ein ganz besonderer Moment und auch Luchs PRIMUS hat den Aufbau der Pfade mit seiner typischen Neugierde verfolgt. Die spielerische Wissensvermittlung ist uns ein besonders wichtiges Anliegen. So stehen neben den 30 Informationstafeln auch 6 Spielelemente an den Wanderwegen, die nur darauf warten ausprobiert zu werden. Hilf dem Wolf ein neues Revier zu finden, überprüfe deinen Kofferinhalt beim Zoll auf tierische Souvenirs oder entdecke welche spannenden Tierarten bei uns im Eichsfeld heimisch sind! Gefördert wurden die Lehrpfade durch Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) als Teil der Umsetzung der regionalen Entwicklungsstrategie 2014-2020 der Regionalen Aktionsgruppe LEADER „RAG Eichsfeld (ARGE)“. Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete. Ein besonderer Dank geht auch an das Beschriftungscenter Meinigen für die Begleitung dieses Projektes! Euer Team vom Projekt WORBIS