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Ist Aufklärung nicht praktikabler als Panikmache?
Ist Aufklärung nicht praktikabler als Panikmache?

Im Landkreis Garmisch-Patenkirchen könnte es 2023 zur Bildung einer Wolfsfamilie kommen. Es sei die schlimmste Vorstellung für die Almbauern, heißt es in einer bayrischen Tageszeitung, die Politik müsse sofort handeln, die Möglichkeit zur Entnahme großer Beutegreifer sollte erleichtert werden. Wäre es nicht sinnvoller, über Schutzmaßnahmen im Vorfeld nachzudenken, statt über einen Abschuss nachdem etwas passiert ist? Ist Aufklärung nicht praktikabler als Panikmache?

Zunächst möchten wir klarstellen, dass wir keineswegs die Sorgen der Almbauern kleinreden oder ignorieren wollen, im Gegenteil, sie MÜSSEN ernst genommen werden. Gerade deswegen ist es schier unverantwortlich, mit reißerischen Phrasen Ängste zu schüren und dadurch vernünftige Gedankengänge zu erschweren. Denn es ist ein ohnehin emotionales Thema gepaart mit Existenzängsten. Unterm Strich geht es aber um effektiven, nachhaltigen Herdenschutz als Grundlage für eine konfliktarme Koexistenz zwischen Menschen und Wildtieren, Kulturlandschaft und Natur. Mit plakativen Sätzen wie, dann werden zahllose Schafe sterben, ist es nicht getan. Eine Herde zu schützen – generell, nicht nur vor Wölfen, Bären oder Luchsen – ist weitaus komplexer als der Ruf nach Abschuss. Es gilt, jede Herde individuell zu begutachten und zu betreuen. Eine letale Entnahme von Problemtieren sollte kein Tabu sein, aber die absolute Ausnahme. Denn ein Abschuss löst letztlich die Ursache der Probleme nicht, im Gegenteil, durch die Zerstörung der Rudelstruktur entstehen in der Regel weitaus größere Probleme.

Auch in Baden-Württemberg ist eine ansässige Wolfsfamilie nur eine Frage der Zeit. Wichtig ist es daher jetzt Aufklärungsarbeit zu betreiben, um handhabbaren Präventionsmaßnahmen den Weg zu ebnen.

Aufregung und Hetzjagd mögen sich besser verkaufen, wenn es um Dinge wie Natur geht, die letztlich Grundlage von uns allen ist, scheint allerdings eine zivilisiertere Herangehensweise ratsam. Also helft mit, macht Euch schlau und tragt zu einer nüchternen Diskussion bei. Denkt immer daran – die (Um)Welt ist die einzige, die wir haben.

PS Ihr braucht Info-Material zu Hintergründen? Schreibt uns einfach eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Unser erfahrenes Wildtier-Expertenteam hilft Euch sehr gerne weiter.

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