seit 2016 gibt es in Deutschland keine Bären mehr, die in einer Zirkusmanege auftreten müssen. Unverständlicherweise ist es zwar immer noch erlaubt, doch die allgemeine Empathie gegenüber Bären ist mittlerweile so groß, dass es praktisch niemand mehr sehen will. Gesellschaftlich ein großer Erfolg, der einen langen Weg hinter sich hat. Es ist unteranderem das Resultat aus jahrelanger, beharrlicher Aufklärungsarbeit. Im Magazin Stern ist nun ein Artikel über eine ehemalige Dompteurin erschienen. Darin wird die rücksichtslose Ausbeutung von Wildtieren verherrlicht, die tragischen Folgen für die Tiere allerdings verschwiegen. Wir hingegen kennen diese sehr gut, denn in unserer Obhut lebt eine Bärin, die einst in den Fängen eben jener Dompteurin war.
In diesem Sinne begrüßen wir Sie ganz herzlich zum aktuellen Newsletter der STIFTUNG für BÄREN -Wildtier- und Artenschutz.
DAGGI - Das Schicksal einer Bärin
STIFTUNG für BÄREN
Artikel | Wir waren regelrecht geschockt, als wir den Artikel im Stern über die Wildtier-Dompteurin Maxy Niedermeyer zum ersten Mal in den Händen hielten. Kann das wirklich sein im Jahr 2022? Mit einem gefesselten alten Bären der einen Maulkorb trägt und neben seiner Besitzerin hockt wird der Beitrag eingeleitet. Eine Freundschaft bis in den Tod, heißt es in der Bildunterschrift. Wir sind fassungs- aber nicht sprachlos, denn umgehend schreiben wir an die Redaktion. Denn die schweren Verhaltensstörungen die DAGGI an den Tag legte, nach dem sie jahrelang bei Frau Niedermeyer lebte, zeugen von einer -gelinde gesagt – suboptimalen Haltung.
„Denn ein Zeitgeist, der von Klimakrise geprägt ist, verlangt nach Naturschutz – dazu gehören auch die Wildtiere. Es sei sehr schön, in Thüringen solch eine wichtige Einrichtung zu haben.“
Thüringer Minister für Inneres und Kommunales Georg Maier
Gleich zwei wichtige Thüringer Politiker stattenten unserem Worbiser Wildtierrefugium in den letzten Wochen einen Besuch ab. Nachdem Ende Juli der Thüringer Minister für Inneres und Kommunales, Georg Maier, im Rahmen der #RespektdenRettern Tour unser Tierschutzprojekt kennenlernte, kündigte sich Staatssekretär Carsten Feller für den 3. August an.
Traurig müssen wir mitteilen, dass unser Grüne Meerkatzenmann Theo am Freitag im Alter von 32 Jahren gestorben ist. Nach einer schweren Erkrankung im Jahr 2011 hatte Theo immer wieder gesundheitliche Probleme, die sich im hohen Alter verschlimmerten. Zusammen mit Mutter Maja und Schwester Flo kam Theo 1993 in den Tierpark Worbis, wo die Tiere in einer 20 m² Voliere lebten. Bei Umwandlung des Tierparks in den Alternativen Bärenpark sollten die Grünen Meerkatzen in eine bessere Haltung abgegeben werden. Es fand sich jedoch keine, die sie aufnehmen wollte. Um ihnen mehr Platz zu geben, zogen die Affen in die für sie umgebaute ehemalige Wolf-Luchs-Anlage um.
2009 starb Schwester Flo, 3 Jahre später Mutter Maja. Auch jetzt scheiterten die Versuche, Theo in eine neue Heimat zu vermitteln. Einen alten Meerkatzenmann mit gesundheitlichen Problemen wollte niemand aufnehmen, die wenigen Auffangstationen für Affen waren bereits heillos überfüllt und hatten lange Wartelisten. Um Theo ein langes Alleinsein zu ersparen, holten wir die ebenfalls alleinlebende Grüne Meerkatzendame Sternchen aus einem süddeutschen Tierpark nach Worbis. Schon nach kurzer Zeit verstanden sich die beiden alten Tiere sehr gut, obwohl sie ihre Zuneigung in der Öffentlichkeit nicht gern zeigten. 2018 starb Sternchen aufgrund ihres hohen Alters und ließ Theo in tiefer Trauer zurück. Aus mehreren gesundheitlichen Krisen rappelte sich Theo immer wieder auf. Er fasste größeres Vertrauen zu seinen Pflegern und freute sich sichtlich an besonderen Leckerbissen, die ihm gebracht wurden. Noch am Tag vor seinem Tod genoss er die Hitze im Außengehege. Lieber Theo, du hättest ein besseres Leben verdient, als das, was du durch deine Geburt in Gefangenschaft haben konntest. Wir werden sicher noch lange an dich denken und beim Einkaufen darüber nachgrübeln, womit wir dir eine Freude machen könnten.
Wo auch immer du jetzt sein magst, wir hoffen, du hast es schön warm und nette Gesellschaft.
Das war unser Kulturfest 2022!
Projekt SCHWARZWALD
EVENT | „Der Bär spielte bei den amerikanischen Ureinwohnern eine sehr wichtige Rolle. Sie lernten von ihm, ließen sich in puncto Naturheilkunde von ihm inspirieren und zollten ihm im Gegenzug Respekt. Dieser Respekt vor Tieren, der Natur an sich und anderen Menschen gegenüber ist gerade in der aktuellen Weltlage wichtiger denn je.“
Sabrina Reimann, Leitung Projekt SCHWARZWALD
In diesem Jahr konnte nun endlich wieder unser Kulturfest stattfinden. Das Wochenende im Zeichen der nordamerikanischen Ureinwohner war wieder ein bärenstarkes Ereignis:
Projekt SCHWARZWALD
Video | Bärin ISA hat einen neuen Mitbewohner – ARIAN. Der 6-jährige Bärenmann zeigte sich stets keck und neugierig und sollte nun zum ersten Mal auf die kleine temperamentvolle ISA treffen.
CONNYs Schicksal ist eine beispielhafte Geschichte von aufopferungsvollen Tierpflegern sowie der Frage, wie zeitgemäß Wildtierhaltung im Zoo ist. Denn sie wurde nie misshandelt, im Gegenteil, vom Pflegeteam erfuhr sie sogar liebevolle Versorgung. Dennoch leidet sie unter massiven körperlichen wie geistigen Schäden und hat sich bis zum heutigen Tag nicht mit einem anderen Vierbeiner vergesellschaften lassen.
1989 wurde CONNY im Zoo der Hansestadt Stendal geboren, somit ist sie die älteste Vierbeinerin in unserem Worbiser Bärenrefugium. Bereits im Alter von nur 9 Monaten wurde sie ihrer Mutter weggenommen und in den Bergzoo Halle gebracht. Bis 2015 lebte sie dort. Ihre Tierpfleger sahen letzten Endes ein, dass die Bärin ein neues Zuhause brauchte, da ihre Anlage veraltet war und für eine tiergerechte Bärenhaltung keineswegs geeignet. In unseren Freianlagen kann sie schließlich etwas aufblühen, doch sie bleibt weiterhin unser Sorgenkind.
Wir hoffen sehr, dass ihre Geschichte dazu beitragen kann, zukünftigen Generationen von Wildtieren ein solches Schicksal zu ersparen. Denn sie zeigt, dass auch bei führsorglicher Tierpflege ein Wildtier wie ein Bär leiden kann und Schäden davon trägt.
Werden Sie Pare von CONNY und helfen Sie mit, den Tieren eine Stimme zu geben
Projekt WORBIS
Events | 3./4. September 2022 | Den Tierschutzgedanken fest in unserer Kultur verwurzeln – dies ist eine der wohl wichtigsten Aufgaben unserer täglichen Arbeit. Denn am effektivsten wird den Tiere geholfen, wenn der Missbrauch und die Ausbeutung gar nicht erst stattfindet. In diesem Sinne findet am 3. Und 4. September zum ersten Mal unser Tierschutzfestival Wir. Sind. Tier. Statt. Neben einer bärenstarken Tombola, über 15 Tierschutzakteuren und vegan-vegetarischen Foodtrucks darf bei einem Festival natürlich auch die Musik nicht zu kurz kommen. Freut euch auf die Live-Acts FINN & JONAS, Quite Home, Susan & Jesse Flame, Phil Holstein & die guten Seelen, TM6 und Amplitude!
Projekt WORBIS
Events | Bald ist es endlich wieder soweit – Patentag im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald! Wir freuen uns tierisch auf einen Tag am 24. September 2022 auf Augenhöhe mit denjenigen, die unsere Tierschutzarbeit erst möglich machen.
Kleiner Reminder: die Anmeldungsfrist läuft noch bis Ende August.
STIFTUNG für BÄREN
Seit über 300 Jahren leben Bären im Bärengraben des Schlosses Český Krumlov in der Tschechischen Republik. Karg, auf Steinboden, kaum Versteckmöglichkeiten, dem Treiben der Touristen ausgeliefert, die von oben herab Dinge auf das Tier werfen können. Ein Fakt, der die Nachhaltigkeit des UNESCO-Weltkulturerbes negiert. In unserer heutigen, aufgeklärten Zeit lässt es sich nicht vereinbaren, von kultureller Errungenschaft zu schwärmen und im gleichen Atemzug Tiere wie im Mittelalter zu quälen!
Online | In unserem Bärenreport im September berichten wir über die einstige Zoobärin CONNY. Erfahren Sie spannende Hintergrundgeschichten und genießen interessante Anekdoten aus dem Leben der ältesten Bärin im Alternativen Bärenpark Worbis.
Futter, Medikamente oder Werkzeug – Sie möchten uns mit ganz konkreten Dingen im Einsatz für das Wohl von Wildtieren unterstützen? Vielen Dank! In unserer stets aktualisierten Wunschliste [Link] können Sie ganz in Ruhe stöbern und selbst entscheiden, womit sie uns und den Vierbeinern helfen möchten.
Wenn DAGGI mit ihrem Artgenossen PARDO ausgelassen im Wasser spielt kann man sich kaum vorstellen, dass es Menschen gibt, die ihnen das versagen wollen. Menschen, die sie in Ketten legen, sie gefügig machen und mit ihnen an der Leine spazieren gehen wollen. Mit Freundschaft hat das nichts zu tun, denn um das zu erreichen müssen die unschuldigen Tiere geistig gebrochen werden, systematisch und ohne Rücksicht auf ihr Wohl. In einer modernen, aufgeklärten Zivilisation haben solche Praktiken nichts verloren und dennoch sind sie nicht verboten. Doch mit Ihrer Hilfe, liebe Tierfreunde, können wir gemeinsam dafür sorgen, dass Wildtiere nicht als Objekte oder Sklaven gesehen werden, sondern als Lebewesen die fühlen und genauso ein Recht auf Leben haben wie jeder Mensch. Erzählen Sie die Geschichte von DAGGI, der jungen, starken Bärin, die sich der Dressur widersetzte, sich nicht vom Menschen brechen ließ und jetzt endlich Bär-Sein darf.
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