frei und selbstbestimmt zu leben ist wohl das Größte, was der Mensch den Wildtieren bieten kann. Wenn dieses Ziel erreicht ist, funktioniert der Artenschutz. Das Problem dabei: es kommt immer wieder zu Konflikten. Dabei sind fast alle Zwischenfälle auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Denn nicht jedes einsame Wildkatzenwelpen im Wald ist wirklich ein Waise und nicht jeder Bär ein Problemtier.
Gesunde Wälder, bunte Artenvielfalt – es liegt in Ihrer Hand. Und in unserer. Also lassen Sie uns gemeinsam, Hand in Hand, diesen Weg gehen. Damit begrüßen wir sie ganz herzlich zum Newsletter der STIFTUNG für BÄREN im Juni 2021.
Bärengedenktag 2021
STIFTUNG für BÄREN
Freilebende Bären in den Wäldern Deutschlands – ist das überhaupt möglich? Ja, ist es und im Grunde genommen kann es jeden Moment soweit sein. Denn die Braunbärenpopulation im Trentino, unweit der deutschen Grenze, ist stabil und breitet sich aus. Auch BRUNO stammt aus dieser Gegend. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war er der erste Bär in Deutschland, wurde am 26. Juni 2006 im Alter von 2 Jahren erschossen. Grund: er kam menschlichen Siedlungen zu nahe. Warum er das tat? Schon im Kindesalter wurde er angefüttert, damit er seine natürliche Scheu ablegt und sich Touristen zeigt. Sein Fehler? Ja. Seine Schuld? Nein. Das Fehlverhalten geht auf Fehlverhalten der Menschen zurück. Und genau darin liegt der Ansatzpunkt für ein konfliktarmes Miteinander.
Projekt WORBIS
Es ist Hochsommer, Temperaturen jenseits der 30 Grad, eine Herausforderung für Mensch und Tier. Wie handhaben die Bären diese heißen Tage? In der Natur gibt es meist ausreichend Schatten in Wäldern, Seen, Bächen oder anderen Gewässern. Wie können wir den Bären in unserer Obhut dies bieten: naturbelassene Anlagen.
So liebt es Schwarzbär JIMMY beispielsweise, sich seine verdiente Abkühlung im großen Teich zu holen. Ebenso wie Bärendame DORO. Obwohl es genügend Platz für beide gibt, ist JIMMY nicht unbedingt gewillt seinen Pool zu teilen. Was er der spanischen Vierbeinerin mit einem eindeutigen Brummeln klarmachen wollte. Und DORO? Die sonst so temperamentvolle Bärin ließ das Getue vom Bärenmann ziemlich kalt. Sie ließ sich davon nicht stören und genoss ebenso ihr frisches Bad.
Diese interessante Interaktion zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, den Tieren einen möglichst naturnahen Lebensraum zu bieten.
ISA erobert die große Anlage
Projekt SCHWARZWALD
Raus aus der Quarantäne und rein in den Bärenwald! ISA hat nun die Eingewöhnungsstation verlassen und erkundet neugierig die großen Freianalagen. Gründlich untersucht sie jeden Fleck, begutachtet die Sandsteinhöhle, galoppiert die Hänge entlang – und trifft zum ersten Mal auf Luchsdame CATRINA!
Wir sind begeistert von der Art, wie die einstige Wildbärin sich in unserem Tierschutzprojekt eingelebt hat
Raus aus der Quarantäne und rein in den Bärenwald! ISA hat nun die Eingewöhnungsstation verlassen und erkundet neugierig die großen Freianalagen. Gründlich untersucht sie jeden Fleck, begutachtet die Sandsteinhöhle, galoppiert die Hänge entlang – und trifft zum ersten Mal auf Luchsdame CATRINA!
ProjektSCHWARZWALD
Wenn wir an die Bilder von ELAs ehemaliger Unterbringung in einem Freizeitpark auf Fuerteventura zurückdenken, mag man kaum glauben, dass sie heute selbstbewusst durch die Bärenanlage schlendert. Gemütlich sieht sie sich jeden Winkel an, während dies die Bärendamen KAJA und FRANCA aus respektvoller Distanz beobachten.
ProjektWORBIS
Seit Frühling häufen sich die Anfragen zur Übernahme von verletzten oder verwaisten Wildtieren, allen voran Wildkatzen und Füchse. Doch oftmals zeigt sich, dass die Tiere mitgenommen wurden, obwohl es dazu keinen Grund gab. Nicht selten ist in solchen Fällen die Mutter nicht weit entfernt. Eine vom Menschen distanzierte Aufzucht der kleinen Vierbeiner, sodass sie auch erfolgreich wieder ausgewildert werden können, ist eine zeit- und kostenintensive Angelegenheit. Aber allen voran bedeutet es Stress für die Tiere. Die Mitnahme von kleinen Wildtieren mag zwar in guter Absicht geschehen, sollte allerdings grundlegend vermieden werden. Beim Fund eines Welpen im Wald gilt daher:
-das Tier auf gar keinen Fall anfassen-
-die Situation beobachten-
-fachkundige Personen informieren-
Trauer um BRIX
ProjektSCHWARZWALD
Am Mittwochabend, den 8.6.2021, ist der Grauwolf BRIX im Alter von 11 Jahren von uns gegangen. Er kam mit seinen Geschwistern im Sommer 2017 in unser Tierschutzprojekt.
Wir verabschieden uns von einem cleveren und beherzten Wolf. BRIX, du wirst stets in unserer Erinnerung bleiben, wie du mit deinen Brüdern blitzschnell und geisterhaft durchs Dickicht streifst und den pelzigen Vierbeinern das Fleisch vor der Nase wegfängst. Danke, dass wir deinen Weg begleitet durften, dass du uns gezeigt hast, wie facettenreich ein Wolf sein kann. Es wird still werden ohne deine helle, klare Stimme, die durch die Wälder des Wolftals hallt. Jetzt kannst du gemeinsam mit MILAN und BLESSO einen ewigen Gesang anstimmen, wo immer ihr jetzt sein mögt.
Trauer um POLDI
ProjektSCHWARZWALD
Schweren Herzens nehmen wir Abschied von POLDI, der am 1. Juli 2021, friedlich eingeschlafen ist. Mit seiner unverwechselbaren Art, seiner Ruhe und dem beeindruckenden Willen, hat er das Leben in unserem Schwarzwälder Bärenwald stets mit Kraft uns Zuversicht erfüllt.
Er, der durch die Menschen so viel Leid erfahren hatte, dessen Körper zerstört wurde, der auch als er endlich Bär sein durfte, dadurch immer stark benachteiligt war, zeigte nie aggressives Verhalten. Für POLDI war dies nur Energieverschwendung, er konzentrierte sich aufs Wesentliche – Überleben. Nachdem er sich so viele Male zurück auf die Beine gekämpft hatte, ist er nun wieder vereint mit BEN und SCHAPI.
Vielen Dank, POLDI, dass wir dich kennenlernen durften, dass du durch deine Art auch uns stets Kraft und Durchhaltevermögen geschenkt hast.
Halt die Ohren steif!
Patentier des Monats – PARDO
Er ist ein gutmütiger Charakter, liebt das Plantschen im Wasser, spielt gerne ausgelassen mit Bärendame DAGGI oder liegt auch einfach mal nur so rum: PARDO. Dabei hat das Schicksal ihm Übel mitgespielt. Über 15 Jahre lang wurde er in einem kleinen Hänger gesperrt und durch halb Europa gekarrt, stets von Manege zu Manege. Als seine Besitzer mit ihrer mittelalterlichen Bärendressur im Zirkus nicht mehr genug Geld verdienten, wurde PARDO schließlich in Spanien beschlagnahmt und kam auf die Todesliste der Behörden. Grund war: es gab keine Unterbringung für ihn und zahlreiche internationale Tierschutzorganisationen haben die Übernahme abgelehnt.
So leisteten wir Soforthilfe und holten PARDO im Januar 2018 zu uns in das Projekt WORBIS. Sein körperlicher Zustand war zunächst erschreckend. Furchtbares Fell, fast blind, kaputtes Gebiss, so gut wie taub, starke Arthrose.
Im Laufe der Zeit hat er sich in unseren Freianlagen recht gut von seiner Vergangenheit erholt. Trotz seiner Einschränkungen kann er ein recht selbstbestimmtes Leben führen. Er findet sich in der weitläufigen Umgebung zurecht, geht in die Winterruhe, bekommt gesundes Futter und arrangiert sich mit Artgenossen ebenso wie mit Wölfen.
Dieses Leben können wir PARDO dank der Paten, Spender und Unterstützer gewährleisten. Helfen auch Sie mit und sichern Sie durch eine Patenschaft die Zukunft von PARDO ab. Nur 5 Euro im Monat retten Bärenleben.
30. Juli 2021 Jubiläumsevent Projekt WORBIS: Ein Vierteljahrhundert Alternativer Bärenpark Worbis! Am Freitag, den 30.07., laden wir Sie ein auf eine Zeitreise durch die letzten 25 Jahre. Erfahren Sie, wie es dazu kam, dass im Eichsfeld das erste Bärenrefugium Deutschlands eröffnet wurde. Erleben Sie die aufregendsten Momente, live erzählt von Zeitzeugen, unterlegt mit spannendem Archivmaterial. Und wagen Sie mit uns gemeinsam einen Ausblick auf die Visionen der kommenden Jahre!
Patenreport: PARDO. Am 24. Juli dreht sich alles um den liebenswerten Braunbären PARDO. Seine Geschichte ist ebenso tragisch wie spannend. Als Zirkusbär wurde er fast 20 Jahre durch Europa gekarrt, ständig eingesperrt oder angeleint. Doch als er nicht mehr genug Geld einbrachte, kam er auf die Todesliste der spanischen Behörden. Wie es dazu kam? Wie wir ihn vor dem Tod bewahrten? Wie geht es ihm heute? All das und mehr erzählen wir Ihnen anschaulich am 24. Juli zum Patenreport von PARDO!
Vorgemerkt: am 14. August findet ein Patenreport aus dem Projekt SCHWARZWALD statt.
Es war der stille Hilferuf in den Augen der Bären, dem wir folgten. Mit diesem Willen, sich gegen Tierquälerei zu stellen, fing vor 25 Jahren alles an. Es begann mit einem kleinen Refugium, aus dem eine international agierende Wildtier- und Artenschutzorganisation wuchs – und das dank Ihnen! Von der Vision zum ersten Spatenstich, vom ersten Spatenstich zum europaweit einzigartigen Kompetenzzentrum: seit der ersten Minute stärken Sie uns den Rücken.
Dafür möchten wir uns bedanken und allen Paten und Spendern an einem ganz besonderen Tag einen Rückblick werfen, Anekdoten austauschen und einen Ausblick geben.
Am 25. September 2021wird daher unser Jubiläumspatentag stattfinden, zudem wir Sie ganz herzlich einladen. Sie können sehr gerne 1 weitere Person sowie ihre eigenen Kinder [bis 14 Jahren] mitbringen, für das leibliche Wohl wird den ganzen Tag gesorgt.
Bitte melden Sie sich bis spätestens 27.08.2021 an!
Wir freuen uns auf einen bärenstarken Tag mit bärenstarken Menschen!
Auch die Technik ist leider nicht unfehlbar: Sie sind Pate oder Spender und haben keine Einladung per Brief oder E-Mail erhalten? Melden Sie sich doch bitte unter worbis@baer.de bei uns!
Am 30. Juli startet dann mit einem Ausflug in die Zukunft des Artenschutzes das Sommerferienprogramm. Bevor es am ersten September mit den Gaben der Natur in die letzte Runde geht, warten Tage als Wolfforscher, Bärenexperte und einiges mehr auf die Teilnehmer_Innen.
Kosten:5,- [zzgl Eintritt] Anmeldung: erforderlich unter worbis@baer.de oder 036074 2009 0 mind. Teilnehmerzahl pro Tag: 5
ARTHOS, AGONIS, ARIAN, ISA und JURKA – sie alle wurden frei in der Natur geboren. Und alle wurden sie entnommen. Die einen, weil sie niedlich waren und man mit ihnen Geld verdienen wollte, die anderen, weil sie angelockt wurden. Den Preis für die Schaulust der Menschen mussten sie mit ihrem Leben bezahlen. Über Umwege kamen sie schließlich in unsere Obhut. Wir bieten ihnen eine naturnahe, tiergerechte Unterbringung. Frei sein können sie leider nie mehr. Aber wir können dafür sorgen, dass ihr Schicksal nicht umsonst war. Wir können ihre Geschichte erzählen, zeigen, dass ein Bär nur in einer natürlichen Umgebung wirklich Bär sein kann.
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