Wie wäre es, endlich wieder einen Tag in unseren Projekten im Schwarzwald oder Thüringen zu verbringen. Die großen Freianlagen zu beobachten, einen entspannten Rundgang zu machen, die Bären, Wölfe und Luchse zu sehen, wie heilend, wie kräftigend die Natur ist. Nach wie vor dürfen wir allerdings unsere Einrichtungen nicht für die Besucher öffnen, aufgrund der Verordnungen zur Eindämmung der Pandemie. Trotz dessen, dass unsere beiden Tierschutzprojekte komplett im Freien sind, weitläufig, trotz intensiver Umbauten für ein funktionierendes Hygienekonzept und obwohl es in anderen Bundesländern möglich ist, vergleichbare Einrichtungen zu besuchen.
Wir befinden uns in einer schwierigen Lage, während einer schwierigen Zeit und ein Ende ist noch nicht absehbar. Im Gegensatz zu Zoos und Tierparks bekommen wir als gemeinnützige Tierschutzeinrichtungen keine Unterstützung für unsere laufenden Kosten. Dennoch lassen wir uns nicht entmutigen und bleiben weiterhin im Einsatz für unsere Tiere. Das können wir, weil Sie ein Herz für Tiere haben und uns den Rücken stärken. Denn auch im Kapitel COVID-19 brauchen die Vierbeiner unsere Hilfe. Es gibt also jede Menge zu tun!
In diesem Sinne begrüßen wir Sie ganz herzlich zum Newsletter der STIFTUNG für BÄREN im Februar!
Seit über 15 Jahren Partner: HAWK Göttingen
#kompetenzzentrum Wildbiologie, Umweltpädagogik, gemeinsame Tagungen und Konferenzen – die Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Göttingen [HAWK] ist ein Geben und Nehmen auf wissenschaftlicher Ebene. Darunter zählen zum Beispiel zahlreiche Abschlussarbeiten im Bereich Forstwirtschaft und Aboristik. Besonders spannend sind dahingehend die Bereiche Baumschutz, Wildbiologie, Käferkunde und Botanik für das Leben der Vierbeiner in unserem Bärenwald. Genauso gibt und gab es reges Miteinander im Spektrum der Umweltpädagogik. Als ein wichtiges Bindeglied gilt Prof. Dr. Rohe, der im Übrigen längere Zeit Mitglied im Kuratorium der STIFTUNG war, inzwischen deren Vorstand zugehörig und in seiner Funktion der Hauptverantwortliche für unseren wissenschaftlichen Beirat ist. So konnte in den letzten Jahren eine Vernetzung von Forschung, Freilandbiologen, Forst und Studenten aufgebaut werden, um fachliche Unterstützung zu leisten und zu beziehen.
Die HAWK ist und bleibt somit ein wichtiger Partner für die Kompetenzzentren in Worbis und im Schwarzwald.
GAIA ist durch den Schieber!
ProjektSCHWARZWALD #tiermanagement Den Tieren Raum und Zeit lassen, damit sie sich im eigenen Tempo an ihre Umgebung anpassen können. Dies ist einer der wichtigsten Grundsätze für unser Tiermanagement. So lernen die Tiere, eigene Entscheidungen zu treffen und Situationen einzuschätzen. Und wir lernen im Gegenzug die Tiere kennen, ihre Eigenarten, aber auch ihre arttypischen Eigenschaften. So kann es dann durchaus ein paar Monate dauern, bis ein Wolf einen „harmlosen“ Schieber passiert. Seit Herbst 2020 ist das bei Wölfin GAIA der Fall. Tag und Nacht beobachten wir sie, mit Kameras und eigenen Augen.
Am 22.2.2021 dann der große Moment: GAIA läuft durch den Schieber und ist nun in der großen Freianlage! Hier trifft sie zunächst auf JURKA, die ehemalige Wildbärin. Die erfahrene Bärendame bleibt ruhig und souverän, GAIA verhält sich vorsichtig und clever, aber auch im gesunden Maße dreist. Schließlich gelingt es ihr, JURKA Fleisch abzuluchsen und es zu vergraben.
Wir sind stolz auf GAIA und freuen uns darauf, die weitere Entwicklung der jungen Wölfin zu beobachten, zu dokumentieren und darüber zu berichten.
PEDRO - der Höhlendieb
Projekt WORBIS #patenreport Gefühlt ist die Hälfte aller gegrabenen Höhlen und Löcher in den Worbiser Freianlagen durch den Tat(z)endrang von Braunbär PEDRO entstanden. Auch, wenn nicht immer alle bewohnbar sind, hat er im Laufe der Jahre seine Grabe-Methode fast perfektioniert. Doch der Baggermeister scheint sein Hobby nicht gerne zu teilen, denn als LAURA ein paar milde Tage nutzte, um sich eine neue Höhle zu graben, musste er unbedingt den Bau in Beschlag nehmen. Buddeln, ausruhen – stets im Wechsel, so brachte er den lieben langen Tag damit zu, LAURAs Werk seinen Vorstellungen anzupassen. Die war davon denkbar wenig begeistert. Einige Tage später marschierte sie immer mal wieder zu der Höhle und warf einen Blick darauf.
Es zeigt, wie individuell die Bären sind, auch im Bau der Höhlen. Wir sind froh, dass unsere Freianlagen den Vierbeinern dieses Verhalten ermöglichen.
Video: Guten Morgen, Langschläfer!
ProjektWORBIS #tiermanagement Er war es, der in diesem Jahr die Eissaison eröffnete: Braunbär PARDO! Mit Hingabe beobachteten wir, wie er die dünne Eisschicht auf dem Teich der Freianlage [in der sich übrigens auch DAGGI, DORO, RONJA und RAIK befinden] knabberte. Wir gönnen es dem Langschläfer, der sich seit Oktober letzten Jahres nicht hat blicken lassen. Denn obwohl er mit 21 eigentlich im besten Bärenalter ist, hat er schon einiges mitgemacht. Von einer lebenslangen Misshandlung im Zirkus ist sein Körper gezeichnet: fast blind, Arthrose, furchtbares Gebiss.
Umso mehr freuen wir uns, dass die Zeit in der naturnahen Umgebung unseres Bärenwaldes ihn das Wildtier in sich entdecken lässt.
Video: Praktikantin Pia berichtet
ProjektSCHWARZWALD #praktikum Pia verbrachte ihr Praxissemester in unserem Tierschutzprojekt. Ein paar Eindrücke aus ihrem Alltag findet ihr hier:
Wir danken Dir für die schöne Zeit und Deine Hilfe, liebe Pia!
Wer jetzt Lust bekommen hat ein Praktikum im Schwarzwälder Tierschutzprojekt zu absolvieren, meldet sich am besten auf schwarzwald@baer.de
Anpacken für den Tierschutz
#savethedate Arbeiten unter freiem Himmel, mit bärenstarken Tierfreunden und mit Blick auf Wolf, Bär und Luchs – wer macht mit? Sowohl im Projekt WORBIS [20./21. März 2021] als auch im Projekt SCHWARZWALD [27./28. März und 24./25. April 2021] finden auch in diesem Frühjahr tatkräftige Arbeitseinsätze statt.
Groß, klein, stark, filigran – es gibt für jede helfende Hand eine Menge zu tun. Schreibt uns einfach eine Mail, wenn ihr für unsere Tiere mit anpacken wollt.
Auch Sie können mithelfen, in dem Sie Zirkusse mit Wildtieren meiden und Refugien unterstützen, die sich den misshandelten Tieren widmen.
Sie machen den Unterschied!
Patentier des Monate: LAURA
25 Jahre Projekt WORBIS – in den Jahren ist so einiges passiert, es konnten so viele Leben gerettet und so viele Menschen für den Tierschutz begeistert werden. Und wer hat so gut wie alles miterlebt? LAURA! Sie ist das Worbiser Urgestein und gehört gemeinsam mit GOLIATH [1992-2012] und MAIKA [1992-2010] zu den ersten Bären, die seiner Zeit die Freianlagen des ersten Alternativen Bärenparks Deutschland bezogen. Man kann die Geschichte der STIFTUNG für BÄREN also nicht ohne LAURA erzählen.
Wie geht es der alten Dame heute? Sehr gut! Gerade ist sie mitten in den Frühjahrsvorbereitungen, startet nach der Winterruhe allmählich ins neue Jahr. In der ersten Februarwoche überraschte und begeisterte sie das Team mit einer spektakulären Aktion: in nur drei Tagen brachte sie es fertig, eine komplett neue Winterhöhle zu graben.
Wir freuen uns sehr, dass sie auch im fortgeschrittenen Alter mit solch einer Vitalität durch unseren Bärenwald wandert.
Die weiße Schneepracht ist wunderschön anzuschauen, wenn sie die Welt mit einer romantischen Decke umhüllt. Doch das bezaubernde Winterwunderland hat auch seinen Preis: vereiste Schlösser, zugeschneite Wege, drohendes Hochwasser, Schneeregen, umstürzende Bäume. Dem Team vom Projekt SCHWARZWALD blieb nichts erspart. Tag und Nacht waren wir auf Bereitschaft, hielten Rettungswege und Tore frei von Schnee und Eis, um die Sicherheit der Tiere zu gewährleisten. Alleine das Freischaufeln der Türen dauerte an vielen Tagen mehrere Stunden.
Dank sorgfältiger Planung, souveräner Vorbereitung und unermüdlichem Einsatz zu jeder Zeit konnten größere Schäden vermieden werden. Vielen Dank an unser Team für den bärenstarken Zusammenhalt!
Nachruf Ralf Wettengel
ProjektWORBIS
Fröhlich, freundlich, hilfsbereit – so kennen wir ihn und so wird er in unserer Erinnerung bleiben. Ralf Wettengel, ehemaliger Parkleiter vom Projekt WORBIS, ist nach schwerer Krankheit viel zu früh von uns gegangen.
Mit Leib und Seele widmete er sich unserem Tierschutzprojekt. Unter seiner Verantwortung konnte zahlreichen Vierbeinern ein neuer, tiergerechter Lebensabschnitt geschenkt werden. Im Namen der Tiere und von ganzen Herzen sagen wir Danke für deine Leistung, danke, dass du dein Leben dafür eingesetzt hast, Leid zu lindern und Hoffnung zu schenken.
In stiller Trauer nehmen wir Abschied,
dein Team der STIFTUNG für BÄREN
Für das „Wilde“ in den Wildtieren
Wenn Braunbärin DORO, die knapp 30 Jahre in einer sandigen Grube ausgestellt wurde, lernt, eine Höhle zu graben, wenn GAIA, die als Haushund großgezogen wurde, lernt, sich gegen eine ehemalige Wildbärin zu behaupten, dann sind das Momente, die uns berühren. Genau die Augenblicke, in denen die Wildtiere entdecken, dass sie Wildtiere sind und dies auch ausleben können, geben uns Kraft, sich all den Widrigkeiten zu stellen. Den Lockdown zu überstehen stellt uns – wie wahrscheinlichen Sie auch – auf eine harte Probe. Alles, was wir tun dient dem Zweck, zu helfen. Als Helfer selbst so stark um Hilfe bitten zu müssen fällt uns nicht leicht, aber wir machen es, um Leben zu retten, um unschuldige Tiere von Leid zu befreien, das Menschen verursachen.
Was gibt es deprimierenderes als leere Spielplätze? Jeden Tag laufen wir daran vorbei, auf den einsamen Wegen, den ungelesenen Informationstafeln, den ungenutzten Sitzflächen. Wir freuen uns auf den Moment, da wir wieder Zweibeiner in unseren Projekten begrüßen dürfen. Als kleine Vorfreude für das richtige Outfit gibt es eine neue, hoffnungsvolle Edition in unserem Bärenretter-Shop. Führungen, Geburtstage, Wolfsnächte – die Veranstaltungen mit Ihnen gemeinsam vor Ort sind es, denen wir euphorisch entgegenfiebern. Wann das wird bleibt im Unklaren, aber davon lassen wir uns nicht unterkriegen und richten unseren Fokus hoffnungsvoll auf den Frühling. Auf das wir gemeinsam durch diese seltsame Zeit kommen und uns von der „Wildheit“ unserer Vierbeiner wieder zusammen faszinieren lassen können.
Bleiben Sie gesund und uns und unseren Tieren treu!
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