In der Bewegung liegt bekanntlich die Kraft, was natürlich auch auf Wildtiere zutrifft. Und die Situation von Wolf, Luchs und Bär ist gerade in einer sehr starken Bewegung. So müssen auch wir uns stetig weiterentwickeln. Innovation, Visionen und Nachhaltigkeit waren schon immer wichtige Teile unserer progressiven Arbeit. Für den Mut, auch einmal unkonventionelle Wege zu gehen werden wir nicht selten kritisiert, aber dank Ihnen, liebe Spender, Paten und Unterstützer unserer Projekte, konnten wir stets bärenstarken Rückhalt genießen. Denn das was uns vereint, sind die Tiere und ihr Schutz! Als wir zum Beispiel in den frühen 2000ern im Schwarzwald Freianlagen bauen wollten, nicht um Bären auszustellen, sondern ihnen Rückzug zu bieten, war es nicht leicht, dafür Akzeptanz zu ernten. Doch wir ließen uns nicht beirren und schafften es gemeinsam mit zahlreichen Freiwilligen das ProjektSCHWARZWALD ins Leben zu rufen. Hier fanden seitdem 15 Bären, 9 Wölfe und 3 Luchse ein tiergerechtes Leben. In diesem Jahr hat der Alternative Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach 10jähriges Jubiläum! Dieses ist nur eines der Highlights 2020. Wir haben einiges vor und freuen uns darauf, mit Ihnen in die Zukunft zu blicken.
In diesem Sinne begrüßen wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu dem Newsletter im Januar!
Wie geht es Neuzugang FRANCA?
Als sie mit ihren kleinen, unschuldigen Welpenaugen 2002 das Licht der Welt erblickte, konnte Braunbärin FRANCA nicht erahnen, welches Leid und welche Qual die Menschen für sie bereithalten würden. Finsterer Kerker, gammliges Stroh und Ratten – was wie ein schauriges Märchen aus dem Mittelalter klingt, war für die arme düstere Realität. Im letzten November konnte sie glücklicherweise endlich aus den Fängen der Schausteller befreit werden und kam in unser Tierschutzprojekt im Schwarzwald. Frisches Futter und sauberes Stroh erwartete sie hier. Erschöpft, mit einer Mischung aus Neugier und Vorsicht betrat sie die Quarantäneboxen und genoss die Ruhe.
Wie geht es ihr jetzt, zwei Monate später?
Nachdem sich ihre starken Verhaltensstörungen von Tag zu Tag besserten, baute sie sich ein gemütliches Bett aus dem frischem Stroh. Sie wurde entspannter und konzentrierte sich verstärkt auf ihren Nestbau. Sie feilte, bastelte und optimierte ihr Winterquartier, in dem sie nun friedlich Winterruhe hält.
Wir freuen uns über diese Entwicklung und blicken gespannt dem Frühjahr entgegen, wenn es für FRANCA an der Zeit ist, in den großen Freianlagen das Wildtier in sich zu entdecken.
Wir bedanken uns von ganzen Herzen bei den Paten und Spendern von FRANCA und hoffen, dass sie auch weiterhin bei ihrer Therapie, allen voran den teuren Medikamenten, diese fantastische Unterstützung erfahren darf. Denn die betagte Bärendame kann jede Hilfe gebrauchen. Auch schon eine kleine Spende trägt dazu bei, FRANCA ein bärengerechtes Leben zu ermöglichen. Ein Leben, das ihr all die Jahre versagt bliebt und wofür sie jetzt im Alter endlich eine Chance bekommen hat.
Tierschutzbrunch trägt erste Früchte
Im November letzten Jahres lud das Team vom Projekt WORBIS zum ersten Tierschutzbrunch ein. Die Idee dahinter war es, ein Netzwerk ins Leben zu rufen, das Menschen aus den verschiedenen Bereichen des Tierschutzes verbinden soll. Hauptberuflich, ehrenamtlich oder privat, von Klein- bis Großtieren. Im Januar hat die erste daraus resultierende Zusammenarbeit stattgefunden. Ein verwilderter Ziegenbock, der Gefahr lief auf der anliegenden Straße einem Verkehrsunfall zum Opfer zu fallen, wurde eingefangen, vermittelt und untergebracht. „Die Aktion hat unkompliziert und schnell geklappt. Das neugewonnen Netzwerk vom Tierschutzbrunch hat bärenstark funktioniert. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und freuen uns auf weitere Aktionen im Zeichen der Tiere.“ Sabrina Schröder, Projektleiterin Projekt WORBIS.
Mehr als ein Hobby: Furries spenden 5.000 Euro!
„Wir sind nicht nur dankbar für alle Spenden, sondern wollen an dieser Stelle auch dem Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald vielen Dank für die gute Zusammenarbeit und ihren unermüdlichen Einsatz für alle Tiere, die sie so herzlich unterstützen, aussprechen. Wir sind dankbar für all die guten Dinge, die sie für Ihre Schützlinge tun. Danke!"Flussfussel e.V.
Sie treffen sich auf Conventions, tragen dabei Kostüme, die von Fantasie bis Comic-Tieren inspiriert sind. Warum? Weil sie anthropomorphe Tiere verbildlichen. Es ist eine Subkultur, die für viele mehr als ein Hobby ist, sondern ein Lebensstil. Es geht um die „Verkörperlichung“ der Fabelwesen. Fernab von Politik oder Ähnlichem ist es eine Zusammenkunft von Gleichgesinnten, die sich auf verschiedenen Arten für Tiere einsetzen. In diesem Rahmen fand auch das „Furvester“ statt, also ein Sylvester im Fell [engl.: fur]. Bei diesem jährlichen Event sammeln die Veranstalter, die Mitglieder des Vereins „Flussfussel e.V.“, Geld für ein Tierschutzprojekt. In diesem Jahr war das unser ProjektSCHWARZWALD! Dabei sind phänomenale 5000,- Euro zusammengekommen.
Herzlichen Dank an Flussfussel e.V.!
Bauarbeiten in WORBIS gehen voran
Neue Heizung, ein Mediensystem und vieles mehr – schon im letzten Jahr haben wir mit der Renovierung des Service- und Informationszentrums (SIZ) einige große Erneuerungen im ProjektWORBIS vorgenommen. Auch 2020 nimmt unser Tatendrang nicht ab – im Gegenteil! Wegesanierung, Zisternen, Palisaden, das alles sind nur ein paar der Dinge, die wir im Januar angehen.
10 Jahre Alternativer Wolf- und Bärenpark Schwarzwald
Ein Gebiet von ungefähr 10 Fußballfeldern, mitten im Schwarzwald – hier soll ein Tierschutzprojekt entstehen? Als 2006 die Vision geboren wurde, den Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald ins Leben zu rufen, brauchte man viel Fantasie um sich vorzustellen, dass dies eines der innovativsten und wichtigsten Einrichtungen für misshandelte Wölfe, Bären und Luchse Deutschlands werden sollte. Doch Ende August 2010 war es soweit, der erste Bär findet im ProjektSCHWARZWALD ein neues Zuhause: die einstige Wildbärin JURKA, Mutter des tragisch bekannten BRUNO. Am 12. und 13. September dieses Jahres findet das große 10-jährige Jubiläum statt! Also den Termin schon einmal im Kalender vormerken. Details zu diesem einzigartigen Wochenende folgen in Kürze!
WIR.sind.TIER.
Auch im ProjektWORBIS gibt es einen Termin, den Sie sich schon jetzt im Kalender markieren sollten: den 5. und 6. September! An diesem Wochenende findet zum ersten Mal unser Tierschutz-Fest WIR.sind.TIER. statt. Hintergrund des Events ist die Zusammenkunft von Menschen, die sich –in welcher Form auch immer- für die Tiere stark machen. Genauere Informationen zu diesem interaktiven zwei Tagen verraten wir Ihnen im Newsletter Februar.
Patentier des Monats: MILAN
Wölfe sind – wie jeder weiß – sehr scheue Tiere, die es gerne ruhig mögen. Grauwolf MILAN wurde über 10 Jahre in einem Freizeitpark ausgestellt, dem Lärm zahlreicher Besucher ausgesetzt. Karger Boden und keine Rückzugsmöglichkeiten bildeten seine Welt, gemeinsam mit seinen Art- und Leidensgenossen (die heute im Projekt SCHWARZWALD leben). Kein Wunder, dass es der intelligente MILAN genießt, als Altwolf wie ein Geist durch die Seniorenresidenz zu wandern. Auf leisen Pfoten erscheint er hinter dem Hügel und beobachtet mit seiner einzigartigen Weise die Besucher. Ein faszinierender Charakter, der ein eindrucksvoller Beweis dafür ist, dass auch ein Tier im hohen Alter durchaus in der Lage ist, das Wildtier in sich wiederzuentdecken.
SCHWARZWALD am 28. und 29. März: endlich ist es wieder soweit! Der erste große Arbeitseinsatz im ProjektSCHWARZWALD rückt näher. Von „einfachen“ Tätigkeiten bis hin zu technisch anspruchsvollem Handwerk gibt es auch in diesem Frühjahr wieder einiges zu tun, um unser Tierschutzprojekt für die Saison vorzubereiten. Wir freuen uns daher über jede helfende Hand. Anmeldungen und eventuelle Fragen zu dem Einsatz nehmen wir gerne per Mail [schwarzwald@baer.de] oder am Telefon [07839 91038 0] entgegen.
Wir freuen uns auf ein produktives Wochenende mit zahlreichen Tierfreundinnen und Tierfreunden!
WORBIS am 21. und 22. März: auch in unserem Thüringer Projekt hat Müßiggang keine Chance: Gärtner-, Maler- bis hin zu Betonarbeiten sind nur ein kleiner Teil dessen, was auf uns zu kommt. Wir sind daher über jede helfende Hand, egal ob klein oder groß, von ganzen Herzen dankbar!
Anmelden kann sich jeder per Mail [worbis@baer.de] oder am Telefon [0 36075 – 2009 0].
Unsere neue Kompetenzmanagerin!
„Ich freue mich enorm, mit meiner neuen Stelle meine Berufung gefunden zu haben und zugleich eine wichtige Sache unterstützen und voranbringen zu können. Die Standorte im Schwarzwald und im Eichsfeld sind einzigartige und bedeutende Einrichtungen, deren Weiterentwicklung ich mich mit vollstem Elan widmen werde. Dabei ist mir die Arbeit mit den Menschen, sie für etwas zu begeistern, sie zusammen zu bringen, eine Herzensangelegenheit um somit die Stiftungsarbeit weiter auszubauen.“Nancy Gothe, Kompetenzmanagerin der STIFTUNG für BÄREN
Seit dem 1. Dezember 2019 ist sie die studierte Försterin Nancy Gothe unsere neue Kompetenzmanagerin – und sie ist die ideale Besetzung für diese verantwortungsvolle Stelle. Was sie auszeichnet sind nicht nur 10 Jahre Erfahrung im nachhaltigen Tier- und Umweltschutz, sondern auch ihre Leidenschaft, Kompetenz aufzubauen und zu vermitteln. Dies hat sie bereits eindrucksvoll im Alternativen Bärenpark Worbis unter Beweis gestellt. So hat sie in jahrelanger Arbeit als Pädagogin in unserem Thüringer Projekt sowohl zahlreiche Erwachsenen- sowie Kinderführungen und Themenabende zum Wolf durchgeführt, sondern auch das MAIKA-Fest maßgeblich geprägt. Doch, da wie bereits erwähnt, in der Bewegung die Kraft liegt, ist sie stetig am Weiterentwickeln ihrer eigenen Kompetenz. Erst diesen Monat nahm sie daher mit den Kolleginnen Heike Lindemann und Teresa Carl an einer Konferenz zum Thema Herdenschutz in Salzburg teil.
Herzlich Willkommen Nancy! Wir freuen uns auf die gemeinsame Zukunft!
Medikamente für ELA
Die Wirtschaft wird in Deutschland großgeschrieben. Kaum ein anderer Gesellschaftszweig wird mit solch einer Intensität versehen, wie die Produktion und der Handel. Doch leider gibt es darunter auch zweifelhafte „Ware“: Wildtiere wie die Luchsdame ELA. Sie würde einst im Zoo Neumünster „produziert“ und auf dem internationalen Tierhandel-Markt angeboten. So wurde sie nach Fuerteventura verkauft und in einem Freizeitpark ausgestellt. Jahrelang. Ihre Rettung 2019 war ein wichtiger Schritt, nicht nur für uns (es war die erste Kooperation mit dem europäischen Tierschutznetzwerk EARS), sondern auch als Zeichen gegen die Ausmaße des internationalen Tierhandels. In unserem ProjektSCHWARZWALD darf sie nun endlich in den natürlichen Freianlagen einfach nur Luchs sein. Doch auch wenn sie ihre Vergangenheit hinter sich gelassen hat, ist sie noch immer davon gezeichnet – und wird es auch für den Rest ihres Lebens bleiben. Denn leider haben ihre inneren Organe Schaden genommen, sodass sie auf sehr kostenintensive Medikation angewiesen ist.
Am 30. Januar 2020 mussten wir in tiefer Trauer Abschied von Braunbär BEN nehmen, der friedlich vor seiner Winterhöhle eingeschlafen ist. Mit seiner imposanten Erscheinung und durch seine liebenswerte Art wanderte er nicht nur eindrucksvoll durch die Freianlagen, sondern vor allem auch in unsere Herzen. So schmerzvoll er auch einen dunklen Schatten hinterlassen wird, so bezaubernd sind hingegen die Erinnerungen an unseren charmanten Vierbeiner. Zum Beispiel, wie er mit seiner ganz eigentümlichen Gelassenheit vermochte, der temperamentvollen JURKA Einhalt zu gebieten. Wobei er nie aggressiv war, sondern schlicht souverän und warmherzig. Ganz besonders in Momenten, als er dem Bärenwaisen ARHTOS ein liebevoller Ersatzopa war. Der Gedanke daran, wie der alte BEN im neckischem Spiel mit dem elternlosen Jungbären fast wieder zum Welpen wurde, gehört zu den schönsten und herzlichsten Szenen in der Geschichte unseres Tierschutzprojekts.
Dabei meinte es das Schicksal mit BEN selbst zunächst gar nicht gut. Am 6. Januar 1991, im Münchner Zoo Hellabrunn, erblickte er das Licht der Welt, welche für das unschuldige Tier eine ganz lange Zeit düster und ungerecht sein sollte. An einen Zirkus verkauft, verbrachte er als Opfer unsagbarer Boshaftigkeit ein lebensverachtendes Dasein, gezwungen, seine Tage in einer schäbigen LKW Garage zu fristen. 15 qualvolle Jahre litt er auf diese Weise gemeinsam mit seinen Artgenossen SCHAPI und POLDI.
Am 4. November 2010 begann schließlich ein neues Leben für ihn. An diesem Tag kam er in unser Projekt SCHWARZWALD, wo er endlich leben durfte, wo er endlich Bär sein durfte. Und was für ein Bär er werden sollte!
Auch wenn er leider sein zehnjähriges Jubiläum im Schwarzwald nicht erlebt, so wird er dennoch dabei sein. In unseren Gedanken, unseren Erinnerungen und in unseren Herzen. Danke, BEN, danke, dass es dich gab, dass du mit deiner Art gezeigt hast, wie wahre Stärke aussieht, da du trotz deiner finsteren Vergangenheit voller Güte warst. Wir verabschieden uns mit der tröstenden Vorstellung, wie du in der ewigen Freiheit dem Luchs CHARLIE das Futter stibitzt.
Deine Zweibeiner der STIFTUNG für BÄREN
Die kommenden Termine
Das ProjektWORBIS lädt am 08. Februar zur „Nacht der Wölfe“: Bei dieser Veranstaltung erleben Sie unsere Wölfe nach Parkschluss und können mit etwas Glück am Lagerfeuer dem melodischen Wolfsgeheul lauschen. Auch im ProjektSCHWARZWALD wird zur Jahreszeit der graupelzigen Vierbeiner eine Veranstaltung zum Thema Wolf angeboten: am 15. 2. „Wölfisch für Anfänger.“ Am 12. und 15. Februar gibt es im ProjektWORBIS jeweils von 11 bis 14 Uhr einen Vogelfutter-Bastel-Mittag. Wir beenden den Eventmonat mit einem Vortrag zum Thema Amphibienschutz mit dem Biologen Arne Willenberg.
Kleiner Ausblick in den Frühling: im April und Mai stehen in unseren Projekten alle Zeichen auf Fotografie: im Schwarzwald findet am 4. Und 5. April die beliebten Fototage statt. Ein exklusiver Fotoworkshop zum Thema Naturfotografie gibt es im Folgemonat in Worbis am 9. Mai. Wer bei einem der Events teilnehmen möchte, sollte sich schnell anmelden [link], denn die Plätze sind begrenzt und beliebt! Und noch ein kleiner Hinweis an Schulen in Thüringen: Das Schulprogramm für 2020 ist ab jetzt buchbar! Insgesamt 6 Themen rund um nachhaltigen Tier-, Umwelt- und Artenschutz sind wählbar. Für mehr Informationen schreiben Sie uns einfach eine Mail an worbis@baer.de. Übrigens, kennen Sie vielleicht Tierfans in der Berufsfindungsphase? Für ein Praktikum im Bärenpark Schwarzwald oder in Worbis kann man sich jederzeit bewerben.
Wir bedanken uns für Ihr Interesse an unserer Arbeit und freuen uns leidenschaftlich darauf mit Ihnen das Tierschutzjahr 2020 angehen zu können!
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